Wirklich lange musste ich zum Glück nicht auf der nicht sonderlich guten Straße fahren bis ich an einer kleinen Stadt ankam, die meinen Vermutungen nach Basels letzter Aufenthaltsort sein sollte. Allerdings konnte ich ja nicht einfach so auf dem Marktplatz aufkreuzen und nach Basel fragen, schließlich sollte diese Mission ohne irgendwelche Zeugen oder Mitwisser enden. Es wäre am besten wenn so wenig Leute wie nur möglich mit bekommen würden, dass ich da bin, auch wenn keiner wusste wer genau ich war. Und nochmal besser wäre es, wenn keiner wüsste weshalb ich mich hier aufhielt.Aus diesem Grund wechselte ich, noch etwas weiter von dem Dorf enfernt, wieder auf Waldboden und näherte mich mit dem nicht sonderlich großen Schutz, den mir die Bäume bieten konnte, den bewohnten Häusern. Ich stoppte noch immer etwas entfernt von den ganzen Menschen und versteckte das Motorrad, mehr oder weniger, hinter ein paar dichter wachsenden Bäumen und Büschen.
Meine kalten Hände aneinander reibend begann ich durch den, an manchen Stellen tiefer werdenden Schnee zu stapfen. Es war zwar nur ein relativ kurzer Marsch, aber dennoch war er mehr als nur nervenaufreibenden. Immer wieder blieb ich an den Ästen einzelner Büsche hängen und riss mir die Hände an ihnen auf, während die Kälte langsam meine Beine, welche bereits etwas taub waren, hinaufwanderte. Ich wischte das Blut von meinen Händen an der Innenseite meines Mantels ab, versteckte meine Maske in einer der Taschen des Mantels und zog mir anschließend dessen Kapuze tief ins Gesicht, als ich bemerkte, dass ich dem Dorf immer näher kam. Durch die kahlen Bäume konnte ich bereits die Fassaden der äußeren Häuser erkennen und vereinzelt auch Silhouetten von ein paar Frühaufstehern, die sich wohl auf den Weg zur Arbeit machten.
Ohne anzuhalten schritt ich aus dem Schutz der Bäume heraus und lief auf den Wegen des Dorfes weiter. Ich hatte noch kein wirkliches Ziel vor Augen, ich wollte mich nur einmal umsehen, um vielleicht ein paar mögliche Verstecke Basels zu finden. Hauptsächlich blickte ich mich nach Häusern um, bei denen man ein Zimmer für eine Nacht hätte mieten können, auch wenn ich vermutete, dass er das nicht gemacht hat, wenn er schlau war und zweimal darüber nachgedacht hatte. Aber falls doch wäre es ein riesiger Fortschritt für mich, daher hoffte ich mal das beste, was in Basels Augen wohl nicht so gut sein würde …
Wirklich viele solcher Häuser fand ich nicht, was, wenn man von der größe der kleinen Stadt ausging, auch nicht sonderlich verwunderlich war. Insgesamt gab es drei Gasthäuser, welche in die engere Auswahl fielen und falls ich dort keinen Treffer landen sollte gab es noch immer vier oder fünf andere Möglichkeiten hier für Basel, um mindestens eine Nacht irgendwo unterzukommen. Diese anderen Orte waren aber alle ziemlich riskant, denn falls ihn jemand zum Beispiel im Strohlager entdeckt hätte, dann hätte es wohl einen Aufstand oder irgendetwas gegeben, was Aufmerksamkeit erzeugte. Und dies hätte ihn dann höchstwahrscheinlich wieder auf Hydras Radar gebracht.
Jedenfalls fing ich mit dem Gasthaus an, welches am weitesten vom Marktplatz entfernt war. Schließlich hatte Basel bestimmt nicht gewollt, dass er von so vielen Leuten gesehen wird, die ihn anschließend bei Befragungen wiedererkennen könnten. Doch zu meinem Ungunsten fand ich weder im ersten Haus eine Spur, die mich irgendwie zu ihn hätte führen können, noch in den beiden anderen. Und da ich meine Zeit nicht damit verschwenden wollte in irgendwelchen Ställen nach Informationen zu suchen, die ich wahrscheinlich nie finden würde, begann ich wieder zu meinem Motorrad zugehen. Meine Wut und Frustration brodelte unaufhörlich in meinem Inneren, aber äußerlich blieb ich so kühl und emotionslos wie immer. Das einzige, was von meiner momentanen Gefühlslage gezeugt hätte, wären meine verkrampfen Hände, die ich allerdings in den Manteltaschen versteckt hielt.
Meine regelmäßige Schritte halten fast schon gespenstisch von den Wänden der Gebäude wieder, als ich einige Abkürzungen durch kleinere Seitengassen nahm. Die Kälte, welche sich in meinen Gelenken eingenistet hatte bemerkte ich bereits überhaupt nicht mehr, nur meine laufende und wahrscheinlich rote Nase erinnerte mich stetig daran welche Jahreszeit momentan die Oberhand hatte. In Gedanken versunken lief ich wie ferngesteuert weiter und bemerkte dadurch fast nicht das Licht, welches aus einigen Fenstern zu meiner rechten strömte.
Mitten in der Bewegung inne haltend drehte ich mich zu den lichtdurchfluteten Fenstern um. Man konnte einige Tische und Stühle erkennen zusammen mit einigen Leuten, die sich aufgeregt unterhielten, während sie Teller und Besteck auf die alten Holztische legten. Mein Blick wanderte weiter bis zur rotbraunen Tür des Gebäudes, an der ein goldener, runder Anklopfring hing und über dem Türrahmen etwas in schwarzen Buchstaben kunstvoll geschrieben wurde. Ein überraschter Laut enfloh mir, während sich mein Mund leicht vor Verwunderung und Freude öffnete. Meinen Augen nicht glaubend blinzelte ich mehrere Male, doch die Schrift über der Tür verschwand nicht.
Es war ein weiteres Gasthaus! Unscheinbar, weit weg von der Stadtmitte und kurz gesagt der perfekte Aufenthaltsort, falls man auf der Flucht war! Es war der perfekte Zufluchtsort für Basel!
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How to become a Winter Soldier
Fanfiction//PAUSIERT// ||Jeder kennt die Geschichten, in denen der Winter Soldier eine Frau trainiert, doch was passiert, wenn eine Frau den Soldier trainiert?|| Hydra ist erbarmungslos. Es gibt keinen Platz für Schwächlinge. Gilt man aber als ein solcher, m...