Ich wachte mit Tränen in den Augen auf. Ich hatte von Sebastian geträumt... So ein Ar***!! Ich weinte leise vor mich hin, und versank in der Vergangenheit. Einer Vergangenheit mit Sebastian. Ich fühlte nichts außer dieser gähnenden Leere in meinem Herzen und unvorstellbare Schmerzen. Wenn ich könnte hätte ich es mir am liebsten aus meiner Brust gerissen. Ich wurde durch das piepsen meines Handys in die Realität zurück geholt. Samu hatte geschrieben, dass er sich mit mir um 11 Uhr zum frühstücken in einem Café treffen wollte. Ich sah auf die Uhr: 9.45 Uhr! Fuck! Ich sprang auf und sprintete ins Bad, ich sah mal wieder ziemlich fertig aus... Ich duschte und zog mir etwas bequemes an: eine Blue Jeans und meinen Lieblings Pullover. Anschließend tuschte ich kurz meine Wimpern und schmierte mir etwas make up ins Gesicht, damit ich nicht ganz so müde und verheult aussah.
Letzter Blick auf die Uhr: 10:50 uhr.
Etwas gehetzt und mit fünfminütiger Verspätung kam ich in der Straße des Cafés an.
Ich konnte Samu davor stehen sehen, er hatte eine Kapuze tief ins Gesicht gezogen und trug diese Riesen Sonnenbrille um nicht erkannt zu werden. Ich erkannte ihn aber. Überall und immer. Ein warmes Gefühl durchflutete mich. Ich musste grinsen, Samu sah so verloren aus, wie er sich hilflos umblickte... Und ... Irgendwie süß... Plötzlich traf sein Blick meinen und ein freudiges Lächeln breitete sich über sein Gesicht aus, dass bis zu mir strahlte. "Sweetie!!" rief er. Es tat so gut seine tiefe, warme und raue Stimme nicht nur durch das Telefon zu hören. Ich lachte ihn an, glücklich vielen wir uns in die Arme. Doch nach kurzer Zeit schob er mich von sich weg um mir ins Gesicht schauen zu können. Ich weis auch nicht, aber irgendwie konnte ich ihn nicht direkt anschauen. "Sweetie? Is everything all right?".
Ich schaute ihn gequält an und brach plötzlich wieder in Tränen aus...
Nach dem ich mich etwas beruhigt hatte, gingen wir ins Café. Ich fluchte innerlich etwas, dass ich gleich in der ersten Minute geweint hatte. Was musste Samu mich den auch so gut kennen?! Aber das war ja auch irgendwie genau das was ich an ihm mochte... Nicht so wie selina. Da viel mir ein, dass sie sich heute ja noch garnicht bei mir gemeldet hatte, und dass ich ihr später mal schreiben musste.
"So, Tell me! What happened?", fragte Samu und brachte mich wieder ins jetzt zurück. Er sah mich mit so einem besorgten Hundeblick an. Ich lies ihn aber noch kurz zappeln, und bestellte mir erstmal einen Cappuccino und etwas zum frühstücken. Dabei sah er mich unentwegt besorgt aus dem Augenwinkel an. Seufzend gab ich nach und beschloss ihn nicht länger auf die Folter zu spannen. Ich erzählte ihm also von Sebastian, und diesem Typen in der Disko und wie schrecklich ich mich dabei Gefühlt hatte. Ich stoppte zwischen durch immer mal wieder, denn ich hatte einen Klos im Hals, weswegen mir das Reden schwer viel. Außerdem wollte ich nicht schon wieder anfangen zu weinen, und versuchte krampfhaft die Tränen während des Erzählens zurück zuhalten...
Als ich endete schaute ich Samu an. In seinem Blick lag so viel Mitgefühl, dass ich fast einen Heulkrampf bekommen hätte.
Er atmete einmal tief durch und sagt: "I .. I'm sorry... Really..."
Dann stand er auf, kam um den Tisch und nahm mich einfach nur in den Arm...
Dieser Mann wusste einfach genau was ich brauchte...
Unfreiwillig löste ich mich nach einer Weile aus seiner Umarmung. Man wusste ja nie wo diese Paparazzi waren, und ich wollte nicht, dass er Stress mit seiner Freundin -Vivianne- bekam. Die Zeitung hätte aus dieser Umarmung was weiß ich was gedichtet. Vivianne war nett, aber meiner Meinung nach wusste sie nicht ganz zu schätzen, was sie an Samu hatte.
Wir frühstückten und redeten. Wir redeten über alles. Wie es ihm ging, wie es mir -abgesehen von Sebastian- ging, über seine Karriere, über meine und über vieles mehr.
Um halb zwei sagte er, dass er jetzt zum Interview müsse, er aber mit der Band heute Abend gerne vorbei kommen würde, wenn es ok sei. Ich stimmte zu, ich verstand mich sehr gut mit den Jungs.
Wir verabschiedeten uns, und auf dem Rückweg hatte ich das Gefühl Samu konnte den Schmerz in meinem Herzen lindern.
Zuhause vor meiner Türe erwartete mich eine genervte Selina. "Wo warst du?? Gestern Abend warst du plötzlich weg und auf meine Anrufe reagierst du ja auch nicht! Hier stell ich dann fest, dass du nicht mal mehr Zuhause bist. Weist du wie viele Sorgen ich mir gemacht habe?! Du hättest mit wenigstens kurz schreiben können!" Sagte sie aufgebracht. Etwas verwirrt sah ich auf mein Handy: tatsächlich, 10 verpasste Anrufe von ihr und mindestens genau so viele Nachrichten. Ich musste in dem Café die Welt um mich herum total ausgeblendet haben. "Ach du hast noch auf mich geachtet? Dachte du hättest nur noch diesen Typen im Kopf", murmelte ich in mich hinein, sie musste es allerdings gehört haben, denn ich erntete einen bösen Blick von ihr. "Tut mir leid S. ich hatte mich äh... Mit... Mit einer alten Freundin getroffen", log ich. Sie wusste nicht, dass ich Samu und Sunrise Avenue persönlich kannte. Sie war ein Riesen Fan von SA, weshalb ich es ihr nicht erzählen konnte. Ich glaub sie würde durchdrehen.
"Naja ich verzeih dir!", sagte sie schnell, sie wirkte wieder so aufgeregt, "weist du was????" - "was denn, wollen wir nicht lieber erstmal reingehen?". Sie lies mich garnicht ausreden, sondern rief -ja sie kreischte sogar fast- "Sunrise Avenue ist hier! HIER!!! Kannst du das Glauben?? Sie geben hier ein interview!" - "oh wirklich?", ich versuchte möglichst überrascht zu wirken. "JAAA! Ich muss da hin!!! Ich werde sie abfangen und nach einem Autogramm fragen! Kommst du mit?? BIIIIITTTEEE!!!" - "Ach weist du ich hab eigentlich gar nicht so Lust." Sie sah mich flehend an und meinte, ich brauche aber doch sowieso Ablenkung. Innerlich seufzend sagte ich zu.
Als wir an dem Ort ankamen, stellten wir fest, dass Selina nicht die einzige war die diese Idee hatte.
Wir warteten.... Lange... Ich glaube 2 Stunden oder so, aber was tut man nicht alles für seine beste Freundin? S. War ziemlich nervös und hüpfte die ganze Zeit aufgeregt von einem Bein auf das andere. In solchen Momenten konnte man garnicht glauben, dass sie ebenfalls schon 30 war.
Um fünf kamen die Jungs dann endlich raus, sie wirkten gefasst, mussten also schon gesehen haben, dass hunderte von kreischenden Mädchen auf sie warteten. Selina war eine von ihnen. Geduldig gaben sie Autogramme, machten Fotos und unterhielten sich kurz mit ihren Fans. Ich hielt mich im Hintergrund, ich musste sie jz nicht sehen, sie kamen nachher ja bei mir vorbei. Gerade als sie Selina ein Autogramm geben wollten, trafen Samus Augen auf meine. Überrascht weiteten sie sich und freudig rief er aus -war ja nicht so, dass wir uns vor ein paar Stunden noch gesehen hatten- "Mali!" Er wollte gerade auf mich zugehen, doch ich schüttelte unmerklich den Kopf. Ich hoffte, dass es niemand gehört hatte, was wohl nicht der Fall war, denn alle hatten sich zu mir umgedreht. Mein Gesicht glühte. Ich schaute schuldbewusst zu Selina. Sie sah mich mit einem wütenden und verletzten Blick an, drehte sich um und rannte davon. Oh no! So wollte ich doch nicht, dass sie es erfährt. "S. Warte!", rief ich ihr hinterher. Ich machte Samu klar, dass ich ihm nachher alles erklären würde und rannte ihr nach, und lies einen verwirrten Samu zurück.
Plötzlich hörte ich quietschende reifen und ein hupendes Auto.
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Behind blue eyes
FanfictionFreundschaft – Liebe! Zwei verschiedene Welten und doch so nah bei einander. Malina Sanders und Samu Haber sind seit langer Zeit befreundet, sind sich vertraut, kennen sich in und auswendig. Doch plötzlich sind da kleine Dinge, neue Gefühle, unbekan...