Kapitel 22

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Schweigend saßen wir nebeneinander auf dem Sofa. Keiner von uns hatte gerade Lust auf mehr. "Ich geh duschen", sagte ich leise und verschwand schnell im Bad.

Das heiße Wasser floss angenehm an meinem Körper hinab und hüllte mich in meine eigene kleine Welt...

Ich liebte Samu über alles, das war gar keine Frage, mich stimmte es aber traurig, dass wir uns nur so kurz sehen konnten... Das würde auch so bleiben außer... Außer ich gab mein Leben auf, würde mit ihm auf Tour kommen und schließlich mit ihm nach Finnland ziehen. Wollte ich das überhaupt? Ich hasste die Zeiten in denen wir nicht zusammen waren. Danach würde immer ein leeres, etwas bitteres und trauriges Gefühl in meinem Herzen zurückbleiben...

Seufzend stellte ich das Wasser ab. Ich war überfordert... Ich hatte keine Lust mich jetzt mit so etwas zu beschäftigen.

Ich werde die Zeit, die er bei mir ist, in vollen Zügen genießen. Wir werden schon eine Lösung finden. Zusammen!! Ich zog mir eine kurze Schlafhose und ein Top an, dann ging ich rüber in mein Zimmer. Samu lag schon im Bett, hatte die Decke nur halb hoch gezogen und -in meinen Augen- eine ziemlich heiße Pose eingenommen:

er saß halb, die eine Hand hatte er hinter seinem Kopf verschränkt die andere lag lässig über seinem Bauch. Seine Haare waren etwas zerzaust und standen leicht wuschelig ab.

"So, you're back, my Beauty?", sagte er leise. Lächelnd ging ich zum Bett, legte mich auf ihn drauf und gab ihm einen innigen Kuss, der auf unseren Lippen brannte und in unseren Körpern 1000 kleine Flämmchen entfachte.

Etwas strich zart über meine Wangenknochen, wanderte zu meinen Lippen und fuhr sie sanft nach. Es kitzelte ein wenig und ich schlug die Augen auf. Ich sah in die eisblauen Augen Samus, die warm und fröhlich strahlten. "Moi my sweetheart! Du hast gut geschlafen?"

Lächelnd nickte ich leicht und versank -ja ertrank beinahe- in den Tiefen seiner Augen... Sein Daumen strich weiterhin an meinem Gesicht entlang und hinterließen ein Kribbeln in mir. Samu gab mir einen leichten Kuss, stand auf und sagte er müsse gleich zum Interview los. Das Bett fühlte sich schrecklich leer ohne Samu an, aber ich wollte nicht aufstehen, da ich heute frei hatte. Ich zog die Decke weiter hoch und kuschelte mich nochmal tief in die Kissen. Ich schloss die Augen und lauschte dem leisem Summen von Samu das aus dem Badezimmer zu mir durch drang.

Ich musste wohl wieder eingeschlafen sein, denn als ich das nächste mal aufwachte, war Samu bereits weg. Seufzend stand ich auf, zog mir was bequemes an und frühstücke erst mal. Heute würde ich einen ganz gemütlichen Tag machen und auf Samus Rückkehr warten. Heute oder morgen würde er ja schon wieder gehen. Es stimmte mich etwas traurig, allerdings versuchte ich mir nicht die Stimmung dadurch zu vermiesen.

-Samus Sicht-

Bevor ich ging schaute ich nochmal in Malis Zimmer rein und wollte mich verabschieden. "Mal-", setzte ich gerade an, als ich sah, dass sie wieder eingeschlafen war. Ihr Haar war etwas verwuschelt und ein sanfter, zufriedener Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Lächelnd ging ich leise raus, setzte mich beschwingt in das Taxi was ich mir bestellt hatte und lies mich zum dem Ort fahren, an dem das Interview statt finden würde. Mir war gar nicht nach diesem Interview, aber da musste ich jetzt einfach durch! Der Gedanke an Mali stimmte mich fröhlich.

Nach dem die Make-up Artistin endlich mit meiner Frisur zu Frieden schien und aufhörte an meinen Haaren herum zu zupfen ging es endlich los. Vor mir ließ sich eine breit lächelnde Frau,mit strahlend weißen Zähnen, nieder. Ihr langes blondes Haar war geglättet, ihr Gesicht war makellos geschminkt und ihre Fingernägel sahen eher aus wie krallen. Auch ich setzte ein freundliches Lächeln auf und versuchte mir nicht anmerken zulassen, dass meine Motivation sonst wo war. Schließlich konnten wir uns eine schlechte Presse so kurz vor der Tour nicht leisten.

Behind blue eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt