Kapitel 6

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Wildes klingen holte mich aus meinem Schlaf. Ich ignorierte es.. Diese Person hörte aber einfach nicht auf! Genervt und verschlafen öffnete ich die Türe. Vor mir stand Selina. "Mali! Geht es dir gut?! Samu hat mich ganz besorgt angeschrieben und gesagt er erreicht dich nicht, du seist gestern einfach weggerannt?". Samu... Oh nein ich hatte ganz vergessen ihm bescheid zu sagen, ich hatte ihn einfach ohne ein Wort sitzen gelassen. "Komm doch erstmal rein. Kaffe?", fragte ich sie. Sie trat ein und setzte sich aufs Sofa, während ich Kaffe machte, erzählte ich ihr von der Nachricht. "Boah! Das ist doch Super oder?? Andererseits, die Art wie er dich abserviert hat, war natürlich auch nicht nett... Hast du ihm den schon geantwortet??" Ich verneinte und gab ihr den Kaffe. "Ich wusste einfach nicht was ich davon halten sollte..."-" ja aber ist es nicht genau das was du dir gewünscht hattest?", fragte Selina mich. Ich überlegte... Ja bevor Samu hier ankam, war es das meiste was ich mir gewünscht hatte. Aber jetzt? "Ich weis es einfach nicht."-"komm Mali, wir bringen dich mal auf andere Gedanken! Wie wäre es mit Shoppen heute?". Ich stimmte zu, ich musste irgendwie einen klaren Kopf bekommen. Ich ging kurz Duschen und zog mir eine Jeans und ein normales Top an. Ich hatte das Gefühl, solange Samu noch hier war, konnte ich Sebastian nicht antworte. Ich sah auf mein Handy und die Aussage von Selina bestätigte sich: Ich hatte mehrere Nachrichten und Anrufe von Samu. Schnell schrieb ich ihm, dass alles ok sei und dass das gestern Abend nichts mit ihm zutun hatte. Zufrieden war ich nicht mit der Antwort, aber ich wusste nicht was ich anderes hätte schreiben sollen. Ich konnte ihm diesmal nicht von Sebastian erzählen. Dieses eine mal konnte ich es einfach nicht...

Dann gingen Selina und ich los in die Stadt.

Auf dem Weg in die Stadt schaltete ich mein Handy aus. Ich wollte nicht erreichbar sein.

Selina und ich kauften viele neue Sachen, frustshoppen würde man meine Situation wohl nennen.

Nach zwei Stunden setzten wir uns in ein Café, obwohl Selina jeden Abend bei mir gewesen war, hatten wir nicht viel geredet. "Die Jungs fliegen morgen schon wieder...", stelle sie fest. "Ja ich weiß. Du verstehst dich gut mit ihnen oder? Tut mir nochmal leid, dass ich ich es dir nicht erzählt habe"-"ach mach dir keine Gedanken! Aber ja, sie sind alle total nett und lustig. Nur Samu ist irgendwie abweisend zu mir. Es ja schon so ein Sahneschnittchen", sagte sie zwinkernd. Sofort versteifte ich mich innerlich und sagte schroff: "er hat eine Freundin!" Was wollte Selina denn von ihm? "Reagier doch nicht so über? Ich merk doch wie du ihn die ganze zeit anschaust.", erwiderte sie mit einem vielsagendem lächeln. "Was?! Nein...", ich wusste nicht was ich sagen sollte, wich ihrem Blick aus und stammelte irgendwas vor mich hin. Dann wechselte ich einfach das Thema. Selina schaute etwas überrascht bohrte aber nicht weiter nach und ging auf den Themenwechsel ein. Wir gingen noch etwas Shoppen, doch ich war müde. Ich verabschiedete mich von Selina und ging nach Hause. Ich schaltete erstmal wieder mein Handy ein. Ich hatte mehrere Nachrichten von Samu. Und... Eine von Sebastian.

Ich seufzte... Welche Nachrichten sollte ich denn jetzt zu erst lesen? Ich legte mein Handy einfach weg und beschloss baden zu gehen. Eine Stunde später war ich wieder komplett entspannt. Ich stellte mich also der "Herausforderung" und nahm mein Handy wieder zu Hand. Ich beschloss erst die von Sebastian zu lesen: "Hey, hast du meine SMS gestern nicht bekommen? Doch schon oder? Also was ist den jetzt?!", was macht der Typ den für einen Stress?! Ich konnte ihm aber immer noch nicht Antworten... Er musste warten. Aber auf was was warten? Konnte ich ihm überhaupt mal Antworten? Ich wusste es nicht.

Samus Nachrichten bestanden darin, dass er mir nicht glaube das nichts mit mir los war, und: "sweetie please Habe ich etwas falsch gemacht?" Ich schrieb ihm zurück, dass es wirklich nichts mit ihm zu tun hatte, und dass wir uns morgen früh am Flughafen treffen werden.

Es machte mich traurig, dass sie morgen schon wieder flogen... Ich schaute fern, einen liebesschnulze... Ich heulte ziemlich. Wieso hatten die denn immer so ein perfektes Leben? Was machte ich den nur Falsch...?! Alles musste immer so kompliziert sein...

Am nächsten morgen klingelte mein Wecker früh, ich machte mich fertig und fuhr zum Flughafen.

Dort warteten schon die Jungs und Selina auf mich. Ihr Flieger ging in einer halben Stunde, wir redeten noch eine Weile und dann kam der traurige Abschied...

Ich umarmte alle drei Jungs und wünschte ihnen einen guten Rückflug.

Dann umarmte ich Samu, tränen bildeten sich in meinen Augen. er flüsterte mir ins ohr: "I already miss you, meine süße!" Ich lächelte innerlich, atmete nochmal tief ein und konsumierte seinen Duft förmlich. Wir wussten alle nicht für wie lange uns wir uns nicht mehr sehen würde. Zum letzten mal für eine ungewisse Zeit spürte ich seinen starken Arme um mich, hörte seine Tiefe Stimmte, nicht nur durchs Telefon, und sog seinen Geruch zum letzten mal ein..

Als ich mich von ihm -sehr widerwillig- löste, war mein Gesicht tränenüberströmt. "Please! Nicht weinen!", sagte Samu und sah mich dabei sehr traurig an. Ich hasste Abschiede! Er nahm mich noch ein letztes mal in den Arm und drückte mich fest an seine Brust. Jetzt mussten sie aber wirklich gehen. Weinend sah ich ihnen nach. "Ach süße, alles wird gut, wir werden sie bestimmt bald wieder sehen!", versuchte Selina mich zu trösten. "Wollen wir irgendwas unternehmen? Schwimmbad, Shoppen?"-"wir waren doch schon gestern Shoppen", verneinte ich. Ich wollte alleine sein. Ich brauchte Zeit. Zeit für mich alleine. "Tut mir leid S., aber ich würde lieber nach Hause gehen", mit diesen Worten ging ich weg und lies sie einfach stehen. Ich spürte ihren besorgten Blick in meinem Rücken. Im Auto schaltete ich das Radio an: '... But you're my second wind...'. Seine Stimme. So sanft, so gefühlvoll. Ich lauschte seiner Stimme bis zum letzten Ton, aber als die Frau im Radio überschwänglich trällerte "Das war Sunrise Avenue mit lifesaver!", schaltete ich das Radio aus.

Zuhause wusste ich nichts mit mir anzufangen, ich legte SA CDs ein und lauschte, wie in einer Trance Samus Stimme...

Ich fühlte mich so alleine, ich brauchte jemanden... Mein Herz schmerzte bei jedem Schlag. Ich holte mein Handy und schrieb: 'Hey, tut mir leid, ich habe Zeit zum Nachdenken gebraucht. Wir können es nochmal probieren... Mali.' War das ein gute Idee? Ich fühlte mich etwas unwohl, schob es aber auf die Tatsache, dass ich noch nichts gefrühstückt hatte. Sebastian antwortete bald: 'Hey meine süße! Freut mich. Komm doch heute Abend vorbei!'.

Ich atmete tief durch und sagte ihm zu. Hoffentlich tat ich das richtige...

Behind blue eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt