Kapitel 26

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Lächelnd scrollte ich weiter: Eine Nachricht war noch von Lukas, der fragte ob ich gut nach Hause gekommen war. Zusätzlich hatte ich drei Nachrichten von Selina, die mir zuerst schrieb, dass sie bei Carlos übernachten würde. Der Inhalt der anderen beiden Nachrichten bestand darin, dass sie mir glücklich -und wahrscheinlich ziemlich besoffen- schrieb, wie toll Carlos war und so weiter und so weiter...

Seufzend stand ich schließlich auf, wobei sich meine rasenden Kopfschmerzen wieder bemerkbar machten. Ich wühlte in den Schränken von Selina rum, bis ich schließlich das fand, wonach ich suchte: Aspirin. Schnell warf ich die Tablette ein, hoffte das die Wirkung schnell einsetzten würde. Dann stellte ich mich erstmal unter die Dusche. Warmes Wasser prasselte auf mich nieder, zufrieden seufzend schloss ich die Augen und fragte mich was um 17 Uhr auf Promiflash laufen würde... Meine Gedanken wanderten weiter, zu meinem großen, blonden Finnen. Was er wohl gerade machte? Dachte er auch an mich? Sehnte er sich auch so sehr nach mir, wie ich mich nach ihm?

Der Dampf fing an, sich in der kleinen Duschkabiene zusammeln, was mir zeigte, dass ich schon recht lange duschte.

Nach dem ich mich abgetrocknet und angezogen hatte, lief ich nach Hause. Auf dem Weg zu mir machte ich einen kleinen Zwischenstopp bei Starbucks und gönnte mir einen heißen, köstlich schmeckenden Capuccino.

Draußen strahlte die Sonne, der Himmel war klar, nur ein paar kleine Wolken bedeckten ihn. Würde ich nicht solche Kopfschmerzen haben, hätte ich mich rausgesetzt, aber die helle Sonne stach immer noch etwas in meinen Augen. Also machte ich mich schließlich langsam auf den Heimweg. Zuhause angekommen bekam ich eine Nachricht von Selina:

"Hey meine süße, hoffe du hast nicht so einen schlimmen Kater wie ich... Werde mich bei dir melden sobald es mir besser geht. Die Nacht war ziemlich heiß ;)! Geh jetzt aber erst mal Pennen...."

Lächelnd antwortete ich ihr schnell, wobei mir einfiel, dass Lukas ja auch noch eine Antwort von mir erwartete. Ich schrieb ihm kurz, dass es mir gut gehe, allerdings einen Kater hätte und ich es mir jetzt auf meiner Couch gemütlich machen würde.

-.... Sicht-

Er saß in seinem Volvo, trug eine Sonnenbrille, um sich gegen die grelle Sonne zu schützen. Er hatte gestern viel getrunken, was sich natürlich heute Morgen auch gleich bemerkbar gemacht hatte. Er war gereizt und müde. Seit heute Morgen beobachtete er ihr Haus, hatte auf ihre Rückkehr gewartet, doch sie war einfach nicht gekommen. Missgelaunt fuhr er sich mit seiner Hand übers Gesicht, bemühte sich darum nicht einzuschlafen. Er trommelte wieder auf seinem Lenkrad rum, das tat er immer wenn er nervös war. DA! Endlich... Er sah wie Malina um die Ecke bog. Auch sie wirkte müde, sah aber trotzdem noch hinreißend aus!!!

Seine Augen verfolgten jede einzelne Bewegung von ihr: Wie sie die Tasche öffnete, eine Hand hinein steckte und nach dem Schlüssel kramte, ihr Stirn war gerunzelt, ihre Augenbrauen waren etwas zusammengezogen. Dieser Ausdruck verschwand aber sofort, als sie -sichtlich erfreut- endlich ihren Schlüssel fand. Langsam steckte sie ihn ein, drehte in zweimal um und öffnete die Tür. NEIN! Schrie alles in ihm, verschwinde nicht jetzt schon wieder aus meinem Blickfeld!!!

Doch die Türe fiel erbarmungslos und hart kurze Zeit später ins Schloss. Seufzend lehnte er sich nach hinten. Dann griff er nach seiner Spiegelreflexkamera, die neben ihm auf dem Beifahrersitz lag. Liebevoll sah er sie an, strich sanft darüber, als wäre es ein kleines Geschöpf das leben würde. Er stieg aus dem Auto aus, lief um das Hochhaus herum und blickte nach Oben. Sie wohnte im ersten Stock, und genau neben ihrem Fenster war eine Feuerleiter, wie er vor kurzem glücklich rausgefunden hatte. Kurz sah er sich um, doch keine Menschenseele befand sich in diesem kleinen Hinterhof. Langsam, Stück für Stück, erklomm er die Leiter bis er an ihrem Fenster angekommen war. Vorsichtig blickte er hindurch, er musste vorsichtig sein. Sie durfte ihn nicht bemerken. Und da saß sie. Eingekuschelt in ihrem Sofa... Eigentlich hatte er Bilder von ihr machen wollen, doch er ließ es bleiben. Verschloss stattdessen, dieses Bild von ihr, tief in seinem Herzen. Zufrieden seufzend warf er noch einen letzten Blick auf sie, bevor er wieder langsam die Leiter runter kletterte.

Behind blue eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt