Kapitel 21

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Ich trat aus meinem Zimmer, Samu wartete bereits ungeduldig auf mich. Genervt tippte er mit dem Fuß auf dem Boden rum, ich verdrehte nur die Augen und lächelte ihn liebevoll an.
Als er mich genauer musterte, vergrößerten sich seine Augen etwas und er flüsterte:
"Wow, honey! You're so beautiful...!" 
Ich grinste verlegen und sah an mir hinab: Ich trug eine dunkelblaue Jeans, dazu eine lockere geblümte Bluse und eine Jeansjacke. Meine lockigen Haare hatte ich einfach nochmal durch gekämmt, und nun fielen sie mir sanft über die Schultern. Außerdem trug ich schwarze, schlichte Higheels, was Samu zu gefallen schien, denn sein Blick war nur auf meinen Po gerichtet. Ich schüttelte, innerlich lachend, den Kopf, lief Richtung Tür und wackelte aufreizend mit meinen Hüften. Verführerisch drehte ich meinen Kopf und zwinkerte ihm zu. Samu gab ein leises Lachen von sich und folgte mir.


Eine halbe Stunde später saßen wir in einem Restaurant. Es war nicht besonders schick aber auch kein 0-8-15 Restaurant: Das Licht war gedämpft und überall standen Kerzen, was eine kuschelige und gemütliche Atmossphäre erzeugte. Wir saßen an einem Tisch, der etwas abgelegen von den Anderen stand. Wir unterhielten uns leise, im Hintergrund lief ruhige Musik und gedämpft erfüllten Stimmen den Raum. Es war ein wunderschöner Abend mit Samu. Ich genoss jede einzelne Sekunde mit ihm. Wir sahen uns immer wieder lange an, ab und zu streichelten seine Fingerspitzen sanft über meine Hand, und immer wieder schenkte er mir dieses unfassbare, wunderschöne, strahlende Lächeln, welches mein Herz jedes mal höher schlagen lies und meinen gesamten Körper erwärmte. Schmunzelnd sah ich ihn an, denn ich wusste, was diesen Abend noch versüßen könnte. Ich aß gerade meinen Nachttisch -eine Crème Brûlée- als ich aus dem Augenwinkel sah, wie eine Person durch das Fenster des Restaurants schaute. Sie blickte mich überrascht und verwundert an.
Mein Herz fing an schneller zu schlagen, als ich sah, dass diese Person Richtung Eingang lief. Samu, der mir gerade was erzählte, bemerkte natürlich, dass ich abgelenkt war, unterbrach sich und schaute in die selbe Richtung wie ich. "What happend?" Seine Worte drangen nur langsam zu mir durch, meine ganzen Gedanken waren auf diesen Mann gerichtet, der sich langsam unserem Tisch näherte.

-Samus Sicht-

Die Stimmung war wunderschön hier mit Mali im Restaurant. Das Licht war etwas gedämpft, was sie nur noch schöner Wirken ließ! Ihre Augen glänzten dunkel im Licht der Kerzen, immer wieder sah sie mich liebevoll an. Kurze Berührungen lösten ein Kribbeln in mir aus, und ich hätte sie am liebsten jetzt, hier auf der Stelle wild geküsst! Als sie mich einmal angrinste, hatte ich das Gefühl sie könne meine Gedanken lesen! Dieser Abend würde -hoffentlich- noch lang, und diese Nacht schlaflos werden...

Schließlich fing ich an ein Thema anzuschneiden, welches mir schwer auf der Seele lag: die kommende Tour. Doch sie schien mir gar nicht mehr zuzuhören?! Ihr Blick war nach draußen gerichtet, ihr Mund war leicht geöffnet als hätte sie 'oh!' sagen wollen und ihre Augen waren voller Erstaunen ganz groß geworden. Ich folgte ihrem Blick, fragte was passiert sei. Doch sie antworte mir nicht, sondern blickte an mir vorbei Richtung Eingang. Gerade wollte ich erneut ansetzten und fragen was los sei, als ein Mann neben unserem Tisch stehen blieb.

-Malis Sicht-

Mir schien als hätte die Person etwas -ok etwas viel- getrunken...
"Was willst du hier?", fragte ich ihn kühl. Mit glasigen Augen sah Sebastian mich an:
"Mali, du siehst wunderschön aus...", hauchte er. Ich kniff meine Augen zusammen. Ich hörte wie Samu sich räusperte. Langsam wanderte Sebastians Blick in seine Richtung und musterte ihn abfällig. Ohne den eisigen Blick von Samu zu lösen fragte er mit einem genervten Unterton: "Mali können wir reden? Alleine!", das 'alleine' sagte er vor allem an Samu gerichtet. Kurz sah ich zu Samu, dessen wütenden Augen mich durchbohrten. Seine Muskeln waren angespannt und ich fand es irgendwie ziemlich heiß, wie eifersüchtig er war...
Dann blickte ich wieder Sebastian an und gab kühl zurück: "nein, siehst du nicht, dass ich eine Verabredung habe?" Überraschung machte sich in seinem Gesicht breit. Dann veränderte sich sein Ausdruck wieder...
Er stützte sich schwer auf dem Tisch ab, sein nach Alkohol riechender Atem strich an meinem Gesicht entlang und ich musste mich zusammen reißen, damit ich mein Gesicht nicht verzog. Sebastian lallte: "ach, geniest du es, durch ihn berühmt zu werden, du kleines Flittchen?"

Behind blue eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt