Kapitel 5

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Mein Wecker riss mich am nächsten morgen aus dem Schlaf. Ich war noch ziemlich müde. Verschlafen machte ich mich fertig. Auf dem Weg zur Arbeit ging ich erst noch bei einer Bäckerei vorbei um mir einem Café zu holen.
Der Tag verlief ohne Vorfälle. Ich wusste, dass die Jungs noch bis ende der Woche in der Stadt bleiben würden, weil sie hier noch Urlaub machten, bevor sie wieder zurück nach Finnland mussten um dort ein Konzert zu spielen.
Der Rest der Woche verlief ohne weiter Zwischenfälle, die Jungs kamen jeden Tag vorbei und Selina auch. Das Verhältnis zwischen Samu und mir war etwas angespannt, was wohl er von mir aus ging, denn ich wollte nicht der Grund sein, weshalb er mit seiner Freundin Schluss machte... Oder doch...? Ich verbrachte an den Abenden immer etwas mehr Zeit mit den anderen drei Jungs und versuchte Samu aus dem Weg zu gehen, damit nicht nochmal sowas wie neulich Abend passierte...
Als ich am Freitag Abend von der Arbeit nach Hause lief wollte ich noch kurz Einkaufen gehen. In Gedanken versunken ging ich um eine Ecke und rannte ihn jemanden rein. Vor mir stand... Sebastian. Ich schaute ihn an und plötzlich kam der ganze Schmerz zurück. Mein Herz brannte. Da viel mir erst auf, wie lindernd die Anwesenheit der Jungs -genauer gesagt von Samu- war. Ich hatte Sebastian total vergessen. "Oh äh... Hi...", sagte er etwas beschämt. Ohne ein Wort zu sagen ging ich an ihm vorbei und rannte nach Hause. Die Tränen liefen mir in Strömen meine Wangen hinunter.
Auch wenn das Verhältnis zwischen Samu und mir gerade nicht so gut war, wusste ich, dass er der einzige ist der mir jetzt helfen konnte. 'Only you can heal me..'  Also rief ich ihn an, er merkte schon an meiner Stimme, dass etwas nicht stimmte. Ich fragte ihn ob ich kurz bei ihm im Hotel vorbei kommen könnte. Er sagte zu.
Eine halbe Stunde später stand ich vor seinem Hotelzimmer.
Etwas zaghaft klopfte ich an seine Türe, und kurze Zeit später machte er sie auf. Seine Haare waren nass und verstrubbelt und er trug nur eine Jeans. Er musste wohl gerade geduscht haben. Ich musterte ihn. Sein durchtrainierter Körper sah einfach atemberaubend gut aus... Er sah verboten gut aus. Samu lächelte leicht vor sich hin und räusperte sich "come in", sagte er zwinkernd. Mein Gesicht glühte und ich merkte wie ich rot wurde, beschämt senkte ich schnell meinen Blick und murmelte etwas vor mich hin. Ich trat ein und war erstaunt wie groß das Hotelzimmer war. Ein riesen Bett stand in der Mitte des Raumes, davor ein großer Flachbildschirm. Das Zimmer war mit warmen Farben ausgestattet und strahlte eine gemütliche Atmosphäre aus. Ich lief an dem Bad vorbei und staunte noch mehr: darin stand eine Badewanne, die Funktionen eines Whirlpools besaß. "Nicht schlecht", sagte ich anerkennend. Plötzlich knurrte mein Magen ziemlich laut und Samu lachte laut auf. Dieses lachen! Ich merkte sofort, dass mein Herzschlag ruhiger ging und es etwas weniger schmerzte. "Ich bestell a Pizza ok ?"
Nachdem er den Anruf getätigt hatte, fragte er mich was los sei. Ich erzählte ihm davon, dass ich Sebastian getroffen hatte und das der ganze Schmerz zurück gekommen war. Wir wurden kurz vom Pizzaboten unterbrochen, und während des Essens erzählte ich weiter. Am Ende lag ich weinend in seinen starken, muskulösen Armen. Plötzlich summte er eine Melodie: don't cry, don't think about it. Verwundert sah ich ihn mit großen Augen an, lächelte aber dankbar.
Das Licht lies seine Augen in einem tieferen Blau erstrahlen.
Aus ihnen sprach so viel Zärtlichkeit. Ich spürte wieder dieses Kribbeln und plötzlich lagen Samus Lippen auf meinen. Erst zaghaft -er hatte Angst ich würde zurück weichen- doch dann wurde der Kuss immer leidenschaftlicher. Ich fuhr mit meinen Fingern durch seine Haare, er hob mich hoch und legte mich sanft auf das große Bett. Er löste sich kurz von mir, enttäuscht sah ich ihn an. Ich wollte, dass er mich weiter küsst. Er sah mich mit lächelnden Augen an und küsste mich wieder. Ich wollte ihn. Nur ihn. Alleine. Für mich. Mein Handy klingelte... Wiederwillig sah ich drauf: eine Nachricht von Sebastian

-Samus Sicht-
Die ganze Woche war Mali abweisend zu mir. Sie redete zwar mit mir, aber nur die nötigsten Dinge... Es stimmte mich traurig, ich wollte an dem Abend doch nicht unsere Freundschaft zerstören!
Tagsüber war ich meistens in meinem Hotelzimmer, ich hatte keine Lust was mit den Jungs zu unternehmen. Ich freute mich immer wieder auf den Abend, wenn wir zu Mali gingen. Jedes mal stellte ich enttäuscht fest, dass sie immer noch abweisend war. Als am Freitag Abend mein Handy klingelte war ich überrascht, dass sie mich anrief. Sie fragte ob sie rüber kommen konnte und ich merkte an ihrer Stimme, dass sie geweint hatte. Ich freute mich, dass sie kam und sprang erst mal fröhlich singend in die Dusche. Als ich sie klopfen hörte zog ich mir schnell eine Jeans an und öffnete ihr die Tür. Sie stockte als sie mich sah und ich merkte wie sie mich bewundernd musterte. Ich musste lächeln. Sie staunte über das Zimmer und als ihr Magen knurrte, beschloss ich eine Pizza zu bestellen. Sie erzählte mir alles mit Sebastian und sie tat mir unheimlich Leid, es tat mir selber weh sie so traurig zu sehen. Schließlich nahm ich sie in den Arm. Als sie geendet hatte kam mir das Lied 'don't cry' in den Sinn. Ich fing an es zu summen.
Überrascht sah sie mich mit ihren grünen Augen an, ihre Augen waren gerötet, glitzerten aber im Licht der Lampen. Als sie leicht lächelte konnte ich nicht anders. Ich wusste, dass ich unsere Freundschaft riskierte aber ich musste einfach diese schönen sanften Lippen berühren! Ich küsste sie erst leicht, aber als ich merkte, dass sie nicht zurückwich wurde ich leidenschaftlicher. Sie vergrub ihre Finger in meinen Haaren und ich hob sie hoch um sie zum Bett zu tragen. Mein ganzer Körper wurde von einem Kribbeln durchströmt. Ich löste mich kurz von ihr, um sie anzuschauen. Ich sah ihren enttäuschten Blick und lächelte innerlich. Ich beugte mich wieder über sie und küsste sie erneut. Dieser wunderschöne Moment wurde von dem klingeln ihres Handys zerstört. Sie sah drauf. Ihr Blick veränderte sich. Ich sah wieder den Schmerz in ihren Augen, ihr Gesicht war ungläubig. Ich wollte gerade fragen was los sei und sie wieder in den Arm nehmen, aber sie wies mich zurück. Sie murmelte "Sorry... Ich.. Ich kann nicht!" Es verletzte mich wie zurückweisend sie plötzlich wieder war. Sie stand auf und stürmte aus dem Hotelzimmer. Ungläubig sah ich ihr nach.

-Malis Sicht-
Die Nachricht warf mich komplett aus der Bahn... Sie holte Gefühle und Wünsche hoch die ich verdrängt hatte. Samu wollte mich in den Arm nehmen, ich merkte seine Unsicherheit. Ich konnte das jetzt nicht. Nicht im Moment. Verwirrt stand ich auf und lief aus dem Hotelzimmer. Ich brauchte frische Luft, musste meine Gedanken sortieren. Ich lief ziellos in der Gegend rum. Schließlich setzte ich mich auf eine Bank und las mir nochmal die Nachricht durch: "Mali. Dich heute zu sehen hat mir nochmal zu denken gegeben. Können wir es bitte nochmal probieren? Ich liebe dich. Sebastian "
Ich wusste nicht, was ich Antworten soll. In mir wuchs die Hoffnung wieder glücklich mit Sebastian zu werden. Langsam ging ich nach Hause. Ich legte mich in mein Bett. Ich konnte nicht schlafen, zu viele Gedanken schwirrten mir durch den Kopf. Schließlich steckte ich mir meine Kopfhörer rein und hörte Sunrise Avenue. Samus dunkle Stimme beruhigte mich und ich fiel irgendwann in einen unruhigen Schlaf.

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Liebe Grüße, Clara♥

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