Kapitel 11

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-Malis Sicht-

Die Türe öffnete sich und Samu stand vor mir. Ich war verunsichert weil ich nicht genau wusste, was mich hier erwarten würde... Ich begrüßte ihn, versuchte mich so normal wie möglich zu verhalten und stellte fest, dass selbst wenn er etwas verheult war, immer noch verboten gut aussah... Er ließ mich eintreten und führte mich Richtung Wohnzimmer.
"Also... Möchtest du darüber reden was passiert ist...?"
Gott kam ich mir bescheuert vor... Normalerweise war ich besser im Trösten, aber dies war ja auch keine normale Situation... Er überlegte kurz, sagte dann aber entschieden:
"Nope! I'd rather want to do something mit dirr..."
Ich war schon etwas erleichtert, dass ich mir jetzt nicht irgendwas über Vivianne anhören musste, von wegen was für eine tolle Frau sie sei, wie hübsch sie war bla bla bla... Ließ es mir aber nicht anmerken und fragte stattdessen:
"Film?!"
Zustimmend brummte er, hatte aber anscheinend noch eine Erleuchtung, denn sein Gesicht erhellte sich kurz und er lächelte mir zwinkernd zu und verschwand in der Küche. Ich suchte mir in der Zeit irgendeinen Action Film raus und entschied mich für 'the fast and the furious'.
Samu kam mit einem Rotwein wieder. Mein Verstand in mir schüttelte missbilligend den Kopf, ich stelle mich aber über ihn und dachte trotzig:
'mir geht's doch auch nicht so toll... Also was soll's?!'

Der Abend wurde immer lustiger, wir wurden immer ausgelassener und der Rotwein floss...
Auf den Film achteten wir gar nicht so. Wir redeten über Gott und die Welt (außer über die Liebe und so ein Zeugs nicht), und wurden -natürlich- ziemlich angeheitert. Mein Glas war leer und ich wollte mir nachschenken.
Allerdings hatte Samu die selbe Idee, denn auch er griff nach der Rotweinflasche. Unsere Hände berührten sich ...
Die Stelle, die von seiner Hand berührt worden war, war das Zentrum von einem unheimlich schönen Kribbeln, dass mich durchfloss...

Schnell zog ich sie zurück... Ich schaute ihn etwas verunsichert aus dem Augenwinkel an und bemerkte, dass auch er mich anschaute... Kurz hielt ich den Atem an, hob langsam meinen Blick und sah direkt in seine blauen Augen. Etwas war anders. Sie funkelten... Auf eine andere Art und Weise. Ich sah... Verlangen, Begierde aber auch Unsicherheit in ihnen... Durch das Licht schienen sie dunkler, schimmerten in einem tieferen Blau, wirkten dadurch aber noch umso schöner... Mein Atem ging schneller, mein Herz pochte. Die Schmetterlinge befanden sich nicht nur in meinem Bauch, sie erfüllten mich, sie durchströmten meinen kompletten Körper. Von meinem kleinen Zeh bis zu meiner Kopfhaut. Meine Härchen stellen sich auf, sanfte Schauer durchfuhren mich. Ein prickeln, eine Spannung lag in der Luft. Man konnte es fast knistern hören...

Langsam, ganz langsam kam Samu näher. Unser Atem vermischte sich und dann berührten seine sanften, warmen Lippen die meine.

Die Berührung war so sachte, so leicht. Aber sie verursachte ein Feuerwerk, welches in mir explodierte und meinen Kopf ganz vernebelte. Nur noch er existierte für mich... Mein Verstand meldete sich diesmal nicht zu Wort. Lag es an dem Alkohol? Wahrscheinlich...

-Samus Sicht-

Meine Lippen berührten sanft ihre vollen wunderschönen Lippen. Ich hatte Angst sie würde mich wegstoßen, zurück weichen oder mir eine Scheuern.
Nichts dergleichen geschah. Ich merkte wie sie langsam, sachte ihren Mund öffnete. Bereitwillig und freudig ließ ich mich darauf ein. Sanft schob ich meine Zunge in ihren Mund, erkundete ihn... Ihre Zungenspitze berührte ganz leicht die meine, ein unfassbares, schönes und drängendes Kribbeln durchzuckte meinen Körper. Meine ganzen Sinne waren nur auf sie gerichtet. Mit jeder einzelnen Faser meines Körpers spürte ich sie... Nur sie. Sie vergrub ihre Finger in meinen Haaren. Ich genoss es. Diesmal wollte ich es. Wollte Sie!

Langsam stand ich auf, legte meine Hände auf ihre Hüften und sah in ihre wunderschönen, smaragdgrünen Augen, die fiebrig glänzten. Mein Herz raste, Blut rauschte in meinen Ohren. Ich beugte mich runter, und küsste sie wieder. Diesmal leidenschaftlicher, wilder, fordernder. Ich drückte sie an mich, wollte sie spüren, sie berühren, jede einzelne Stelle ihres Körpers....

Behind blue eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt