~Zeitsprung 2 Monate~
-Malis Sicht-
Hier saß ich nun. Alleine. War gefangen, gefangen in meinen Gedanken, gefangen in der Vergangenheit, gefangen in einem Wunschtraum...
Gähnende Leere saß tief in mir drin, hatte meine Gefühle abgestumpft. Ich hatte sie tief in mir vergraben, hatte dicke große Steinmauern darum hoch gezogen. Trotzdem brach manchmal die Mauer zusammen, Wellen von heißem Schmerz durchzogen mich dann, glühend, brennend, steckten alles in mir an, ließen mich weinend, verkümmert zurück...
Mühsam musste ich dann abermals eine dicke Mauer aufbauen, jeder einzelne Stein musste hoch gehievt werden, bis ich meine Gefühle wieder halbwegs im Griff hatte, sie beherrschte.
Müde schloss ich für eine kurze Weile meine Augen, nur um sie im nächsten Moment wieder erschrocken auf zu reißen. Ich wollte ihn nicht sehen, wollte nicht an ihn denken...
Auf meiner Netzhaut hatte sich das Bild der Ozeanblauen Augen eingebrannt.
Werde ich ihn je vergessen können? Erinnert er sich überhaupt noch an mich, oder hat er schon längst eine neue?
Er hatte sich gar nicht mehr bei mir gemeldet. Lange Zeit nach dem... Ereignis hatte er immer wieder angerufen, geschrieben, versucht mich zu Erreichen. Lukas hatte jedes mal verhindert, dass ich darauf reagiert hatte, die ganze Zeit gesagt, ohne ihn wäre alles besser. Aber es war nicht besser, es war die Hölle!
Seine Anrufe und Nachrichten waren immer seltener geworden, waren in immer größer werdenden Abständen gekommen, bis mein Handy irgendwann tagelang Stumm war und es auch blieb. Stunden hatte ich mit glasigen Augen auf die dunkle Oberfläche meines Handy Displays geschaut und gehofft, der vertraute Name würde wieder auf dem Bildschirm erscheinen. Doch er war dunkel geblieben, schwarz.Gequält von diesen Gedanken, schluchzte ich auf, überwältigt von dem herzzerreißenden Schmerz der mich durchzuckte. Verzweifelt griff ich mir an die Brust, krallte meine Fingernägel in meine Haut, als würde ich mein Herz heraus reißen wollen.
Wahrscheinlich wäre das weniger schmerzvoll gewesen.Ein klirren aus der Küche ließ mich zusammen zucken.
"Nichts passiert, alles ok!", rief Lukas, der wohl irgendwas in der Küche machte. Schnell wischte ich mir die Tränen aus meinem Gesicht, versuchte meine Gefühle -mal wieder- hinter die dicke Mauer zu drücken. Versuchte an alles zu denken, nur nicht an ihn, nicht an sein Lachen, nicht an seine Stimme, nicht an seinen Geruch, nicht an seine Haare, nicht an seinen gut schmeckenden Mund, nicht an ihn, einfach nicht an ihn...
Verdrängung.-Samus Sicht-
Aufgesetzt lachte die Blondine vor mir. Matt lachte ich mit.
Sie war ein Traum von Frau. Ihr eng anliegendes Kleid zeigte eher mehr von ihrer Top Figur, als das es etwas verbarg. Der schwarze Spitzen BH schaute etwas aus ihrem Ausschnitt hervor. Er betonte ihr wohlgeformtes Dekolltee, spätestens jetzt würde jeder Mann schwach werden. Ich musste zugeben, auch bei mir regte sich etwas, aber sie war nunmal nicht mein Traum...
In letzter Zeit hatte ich viele Frauen gehabt, zu viele nach meinem Geschmack. Beinahe jede Nacht eine andere. Irgendwie musste ich mich ja ablenken.
Nach dem ich vor zwei Monaten Hals über Kopf geflohen war, hatte sich irgendwann mein Gehirn wieder eingeschaltet und ich wollte eigentlich zurückkehren, um sie kämpfen... Doch wieder einmal hatte mein Manager alles vermasselt, wollte auf der Stelle, dass ich nach Finnland komme, irgendwelche wichtigen Termine. Er hatte kein 'wenn' und 'aber' zugelassen, wollte keine Widerworte hören. Ich kam mir vor wie ein geprügelter Hund der kommen musste, wenn sein Herrchen pfeift!
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Behind blue eyes
FanfictionFreundschaft – Liebe! Zwei verschiedene Welten und doch so nah bei einander. Malina Sanders und Samu Haber sind seit langer Zeit befreundet, sind sich vertraut, kennen sich in und auswendig. Doch plötzlich sind da kleine Dinge, neue Gefühle, unbekan...