Kapitel 9

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-Samus Sicht-

Ich wartete am Flughafen in Helsinki auf sie. Nach dem Riesen Streit mit Vivi ging es mir ziemlich schlecht, weshalb ich getrunken hatte, und sie in diesem Zustand auch angerufen hatte. Trotzdem, alles was ich zu ihr gesagt hatte war genau so gemeint! Egal in was für einem Zustand ich war, ich wusste, dass ich sie hier einfach brauchte! Wir kannten uns schon so lange und verstanden uns so gut, dass ich manchmal glaubte, sie kenne mich besser als ich mich selber. Vor allem, sah sie mich so wie ich war, und nicht als den Sänger Samu Haber von Sunrise Avenue. Das tat manchmal wirklich gut... Außerdem war sie so normal, so bodenständig, ganz schöner Kontrast zu den kreischenden Mädchen die mich immer umgaben. Vivi wohnte gerade nicht bei mir, sie war bei einer Freundin... Ich wusste einfach nicht was ich tun sollte... Frauen konnten manchmal so kompliziert sein...! Nervös sah ich auf die Uhr, der Flieger war gerade gelandet. Menschen strömten an mir vorbei, hektisch, freudig, andere schrieen genervt ins Telefon und wieder andere fielen sich Glücklich in die Arme... Ich warf einen weiteren unruhigen Blick auf die Uhr, jede einzelne Sekunde verstrich unglaublich zäh. Ich meinte sogar, das Ticken der Uhr in meinen Ohren zuhören. Oder, war es nur mein Herzschlag...? Ich beobachtete nur den Ausgang. Da! Plötzlich kam sie raus und schaute sich suchend um, die Welt schien für einige Augenblicke still zustehen. Ihre lockigen Haare fielen ihr sanft über die Schultern, sie waren etwas verwuschelt, was sie irgendwie.... Wild aussehen lies... 'What a Beauty', schoss es mir kurz durch den Kopf. Sie trug nichts besonderes: eine Blue Jeans, dazu eine schlichte weiße Bluse und darüber einen einfachen gestrickten Cardigan. Als sich ihre grünen Augen auf mich richteten wurde mir bewusst wie sehr ich sie vermisst hatte... Das Grün ihrer Augen, in denen ich immer wieder versank, war wie ein kleines Zuhause für mich. Sah ich ihre smaragdgrünen Augen, entspannte sich alles in mir, ich fühlte mich sicher und geborgen bei ihr, egal wo es war, egal an welchem Ort, ich fühlte mich wie Zuhause, wenn sie bei mir war... Sie lächelte, sie strahlte richtig und die Sonne schien für mich auf zugehen. Sie war so schön! Sie kam auf mich zu, umarmte mich und sagte "Samu..." Sie sprach es so sanft und zärtlich aus, es schwang allerdings auch etwas Wehmut mit, was mich verwunderte. Mein Herz schlug schneller. Ich drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. Sie roch so gut... Nach Vanille, nach... Es schien mir unmöglich in Worte zufassen, überhaupt Worte zu finden, die beschreiben konnten wie sie roch. Sie roch einfach nach Mali....

-Malis Sicht-

Ich stieg aus dem Flugzeug, bleib aber kurz bevor ich den finnischen Boden mit eigenen Füßen betrat stehen. Ich versuchte irgendwie meine Gefühle und mein rasendes Herz unter Kontrolle zu bringen... Ich versuchte die Gefühle die ich für Samu hatte hinter einer dicken Steinmauer zu verstecken....

Ein Mann drängelte genervt an mir vorbei. 'Was sind denn alle so gestresst?', fragte ich mich... Zitternd atmete ich nochmal tief ein und stieg die letzte Treppenstufe hinunter die mich von Finnland trennte. In dem Moment als mein Fuß den Boden berührte, war ich wieder die gleichgültige Malina, wie ich sie in den letzten paar Wochen gewesen war. Ich hatte meine Gefühle in den Tiefen meines Herzens vergraben, dicke Mauern drum rum gebaut...Langsam ging ich richtung Ausgang und holte meinen Koffer. Nur noch weniger Meter trennten mich von Samu... Ich ging weiter, kam am Ausgang an und schaute mich um. Wo war er? Ich sah rennende Menschen, Menschen die glücklich schrieen, Menschen die genervt telefonierten und ihre Koffer hinter sich herzogen. Aber keinen großen, blonden Mann... Doch! Da war er! Ich konnte seine glitzernden, blauen Augen bis hier erkennen. Die Mauer in mir brach. Ich spürte förmlich wie jeder einzelne Stein herunter fiel, polternt aufkam und 1000 von kleinen Blitzen mich durchfuhren. Meine Gefühle überwältigten mich. 'Verdammt', dachte ich. Einen kurzen Moment war ich wütend über mich selbst, wie schwach mich dieser Mann werden lies, wie einfach er meine Barrikaden runter reißen konnte. Doch im nächsten Moment war ich einfach nur glücklich ihn zu sehen! Ich lächelte und rannte, so gut dies mit Koffer möglich war, auf ihn zu. Als ich ihm in die Arme fiel, konnte ich nicht verhindern seinen Namen zu sagen... Ich musste irgendwie meiner Freude Ausdruck verleihen, und wenn ich ihn schon nicht küssen konnte, dann eben so... Er gab mir einen Kuss auf den Scheitel, ein Kribbeln durchströmte mich. Ich sog seinen Geruch ein, umarmte ihn noch einmal fest. Eine Umarmung voller Zuneigung, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit...

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So , ich habe den Tipp von LittleMusicPrincess, dass ich die Momente genauer beschreiben soll, versucht zu befolgen und hoffe, dass es mir gelungen ist:)!

Außerdem wollte ich mich nochmal bei euch für das liebe Feedback bedanken, es war ziemlich aufbauend und motivierend ❤️

Wünsche euch noch einen wunderschönen, sonnigen Tag =)

Behind blue eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt