Kapitel 21 - Die Zeit ist gekommen.

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Bevor ich die Worte überhaupt zu Ende denken konnte, war ich wieder aufgestanden.

Plötzlich hatte ich meine Meinung geändert. Ich würde mich nicht so leicht unter kriegen lassen. Ich würde jetzt einfach mein Ding durch ziehen und auf niemanden mehr Rücksicht nehmen.

"Du bist eine starke Person, du wirst alles schaffen wenn du es willst"

Das hatte mal meine Grandma zu mir gesagt. In dem Moment war ich ihr so dankbar für diese Worte. Sie haben mir wieder Kraft gegeben.

Ich machte mich auf den Weg zu Cole. Ich musste einfach mit ihm reden. Ich musste ihm erklären, dass ich ihm niemals so etwas schreiben würde und ihn niemals so behandeln würde.

Ich stand vor seiner Haustür. Ich atmete tief ein und klingelte. Ein überraschtes Gesicht öffnete mir die Tür. "Jamie?", fragte Cole lächelnd. Doch es verschwand so schnell wie es gekommen war.  Ich sah wie er die Zähne zusammen biss. Ich zog meine Augenbrauen zusammen. "Kann ich mit dir reden?", fragte ich flehend. Er trat einen Schritt zur Seite und ließ mich eintreten. Bevor ich rein ging. Ging ich auf Nummer sicher und sah in den Himmel. Ich hatte höchstens eine Stunde, dann würde die Sonne anfangen unter zu gehen. Ich wollte nicht riskieren, dass er sich in einen Seelentreiber verwandelt, bevor ich die Chance hatte mit ihm zu reden. Er folgte mir in sein Zimmer. Ich kannte den Weg schon in und auswendig.

Als er die Tür hinter sich schloss, ließ ich mich auf sein Bett sinken.  "Cole, es tut mir Leid was gerade um mich herum passiert.", ich fuchtelte mit den Händen rum und sah ihn nicht an. Er stand vor mir und sah auf mich runter. Ich sah auf. "Ich versichere dir, dass ich diese verdammte SMS nicht geschrieben hab. Blake hat es getan. Ich hätte ihn dafür umbringen können.", versuchte ich zu erklären. Seine Miene veränderte sich nicht.

Ich stand auf und ging näher zu ihm. "Bitte sag doch was. Ich... ich weiß nicht was ich tun soll. Ich kann dir nicht alles erklären. Ich darf nicht aber ich schwöre dir. Wenn ich das alles ändern könnte, würde ich es tun.", sagte ich, doch er bleib immer noch still. Ich griff ihn an den Schultern und schüttelte ihn. Er fing an sich zu bewegen, auch sein Blick wich von mir. "Jamie ich weiß nicht was ich sonst noch tun soll. Du willst mir nicht erklären was los ist und ich will nicht dumm dastehen. Ich bin es Leid einer Erklärung hinter her zu rennen.", sagte er und schüttelte den Kopf.

"Ich weiß, ich versteh dich. Du glaubst nicht wie sehr ich es dir erklären möchte aber ich kann nicht. Ich weiß nicht was ich sonst tun soll, als dich zu bitten mich zu verstehen", sagte ich.

"Soll ich so tun, als wäre nichts?", fragte er ernst. Ich schüttelte den Kopf. "Nein aber ich werde dafür sorgen, dass Blake sich von uns fern halten wird. Ich werde versuchen alles zu klären und dann wird alles so sein wie früher", sagte ich. Er trat einen Schritt näher und nahm mich in den Arm. "Du hast dich verändert", sagte er mit gleichgültiger Stimme. "Ich weiß, es tut mir Leid", sagte ich und schloss die Augen.

"Können wir wieder zusammen zur Schule gehen und gemeinsam Mittag essen?", fragte er und löste sich von mir. Ich lächelte und nickte. "Natürlich. Ich werde dafür sorgen, dass wir ungestört bleiben." Er nickte und ein kleines Lächeln erschien jetzt auf seinen Lippen. "Ich hoffe einfach, dass du es mir bald erklärst.", sagte er blickte mich an. Ich nickte. "Das werde ich ganz sicher", sagte ich und legte wieder den Arm um ihn. "Ich muss jetzt wieder gehen, wir treffen uns morgen am Brunnen, okay?", sagte ich und löste mich lächelnd von ihm. Er nickte und begleitete mich vor die Tür.

Ich hatte noch ein wenig Zeit, bevor die Nacht eintraf, deswegen lief ich noch ein Weilchen die Straße runter und machte mich dann wieder auf den nach Hause. "Was hast du dir dabei gedacht?", hörte ich jemanden hinter mir schreien. Ich drehte mich um. Blake stand vor mir und packte mich grob. "Lass mich los", knurrte ich ihn an. Doch natürlich hörte er nicht auf mich. Ich ließ mich mit ziehen und biss die Zähne dabei zusammen. "Du tust mir weh, ich geh ja schon mit", sagte ich. Er drehte sich zu mir und verstärkte den Griff. "Du hast dich auf offener Straße verwandeln. Ich musste allein erklären, dass du nur ein Hund bist. Weißt du, was passiert wäre, wenn jemand beobachtet hätte, dass du dich veränderst?", fragte er und funkelte mich wütend an. "Wegen so welchen wie dir, machen Menschen jagt auf uns", knurrte er und zog mich mit. Diesmal nicht mehr so grob, trotzdem fest genug, dass ich mich nicht los reißen konnte.

Als wir zu meinem Haus kamen, ließ er mich los. Er klingelte. Isaac öffnete uns die Tür und sah von Blake zu mir. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, ich drängte mich an ihm vorbei.

Sofort ging ich auf mein Zimmer ohne überhaupt zurück zu schauen. Ich schmiss mich auf mein Bett. Ich wollte heute nichts mehr hören. Weder von Blake, noch von Isaac. Ich war froh, dass keiner auf den Gedanken kam, zu mir hoch zu gehen und mich voll zu labern. Zu meiner Überraschung schlief ich schnell ein.

Doch als jemand in mein Zimmer kam, wachte ich sofort wieder auf. Es war mittlerweile schon dunkel, deswegen musste ich meine Augen anstrengen um zu erkennen, wer es war. Das Licht wurde angemacht und ich presste meine Augen zusammen. Es war viel zu hell für meine Augen. Sie gewöhnten sich schnell an die Helligkeit und öffnete sie wieder.

"Was willst du hier?", fragte ich Blake grob. Er ging auf die andere Seite meines Bettes und legte sich neben mich. "Wir müssen zusammen bleiben. Bryan ist mit Clarissa, Isaac mit Allison und ich mit dir. Komm damit klar", sagte er und drehte mir den Rücken zu. Er machte das Licht wieder aus. Ich stöhnte laut auf und drehte mich ebenfalls um.

Es blieb eine Zeit lang still aber ich wusste, dass er nicht schläft. Ich legte mich wieder auf den Rücken. "Was würde passieren, wenn er plötzlich hier auftaucht?", fragte ich in die Stille hinein. "Kannst du nicht einfach schlafen?", knurrte er. Ich verdrehte die Augen. "Ich muss doch wissen was zu tun ist, wenn es soweit kommt", sagte ich und blieb stur. "Lass mich einfach die Sache übernehmen und dann passt das schon.", sagte er genervt. "Was ist wenn du schläfst und er versucht dir die Seele aus zu saugen. Was soll ich dann tun?", fragte ich. Er stöhnte laut auf. "Gott, warte doch bis es soweit ist, dann weißt du was zu tun ist."

Ich dachte kurz darüber nach, gab mich aber mit der Antwort nicht zufrieden. "Was passiert, wenn jemand in der Nacht zu ihm rein kommt und ihn versucht zu wecken? Er kann doch nicht aufwachen oder?", fragte ich nochmal nach. "Mein Gott Jamie, schlaf endlich. Ich bin kein Seelentreiber."

Ich schnaubte auf und drehte mich wieder in die Position von vorhin. Er konnte froh sein, dass ich nach all dem ihm nicht die Augen auskratzte, sondern versuchte eine Unterhaltung mit ihm anzufangen. Er war einfach unmöglich aber es war mir egal. Ich weiß nicht was ihm sein Verhalten bringt. Er macht sich nur bei allen unbeliebt.

Diesmal fiel es mir schwer einzuschlafen weil jemand neben mir lag aber irgendwann schaffte ichs dann doch.

Ich wachte im Wald auf. Es war auf der Lichtung. Ich lag mitten drin. Ich stand auf und ging in den dichten Wald hinein. Um mich herum, hüllte sich Nebel. Dann stand ich vor dem See. Der Mond spiegelte sich im Wasser wieder und dort stand meine Grandma. Sie sah mich lächelnd an. In mir breitete sich Panik aus. Ich wollte schreien. Ich wollte ihr sagen, sie soll da weg gehen. Doch aus meiner Kehle kam kein Ton. Ich sah die Augen der Seelen. Sie waren alle auf mich gerichtet.

Ich schreckte auf und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich ließ mich erschöpft zurück fallen. Ich blickte zu Blake. Er schlief immer noch. Doch dann erblickte ich, dass Wesen an der Tür. Ich rappelte mich erschrocken auf und drückte mich gegen die Wand. "Blake?", rief ich flehend. "Da ist jemand."

Under the woods [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt