Der nächste Morgen ließ mich aufschrecken. Ich konnte es kaum erwarten ins Krankenhaus zu gehen und zu sehen, dass es meiner Grandma wieder voll kommen gut geht. Es war so ein unbeschreibliches Gefühl. Niemand konnte mir jetzt diese Freunde verderben.
Ich drehte mich zu Blake und mir war klar, dass er noch schlief. Es war ihm ja nicht so wichtig wie mir. Sollte ich ihn wecken? Nein, lieber nicht.
Zwischen uns war immer noch diese komische Stimmung seit dem Kuss. Meine Gefühle fuhren immer noch Achterbahn aber ich versuchte es so gut es ging zu verdrängen. Irgendwie schaffte ich es auch. Es fiel mir auch nicht sonderlich schwer, denn ich hatte genug Ablenkung. Worüber ich auch richtig froh war. Andererseits würden all meine Gedanken zurück kommen wenn ich mal wieder Zeit hätte darüber nachzudenken. Das würde wahrscheinlich nicht gut enden aber darüber wollte ich jetzt nicht nachdenken. Meine Grandma stand jetzt an erster Stelle.
Seit einer Stunde ging ich durchs Haus und versuchte die Zeit zu vertreiben. Ich hatte nur wenige Stunden geschlafen und war jetzt zu früh wach. Ich wollte meine Grandma nicht zu früh aus dem Schlaf reißen. Sie sollte ausgeruht sein. Zwar sollte ich das auch aber ich konnte es nicht. Es war einfach alles so aufregend. Vielleicht würde ich das später bereuen aber es war mir im Moment egal.
Ich konnte nicht länger hier bleiben. Wenn meine Grandma noch schläft, würde ich dort warten bis sie aufwacht. Hier hielt ich es nicht mehr aus. Ich packte meine Sachen und wollte gerade raus stürmen als mich jemand am Arm packte. Ich drehte mich verwirrt um und blickte in das Gesicht von Blake. Ich hatte seine Haare noch sie so zerzaust gesehen und er sah total müde aus aber seine Augen waren weit aufgerissen und auf mich gerichtet. „Wohin willst du?“, fragte er mit seiner kratztigen Morgenstimme. Ich entriss mich aus seinem Griff. „Ich geh zu meiner Grandma. Ich konnte nicht mehr schlafen.“ Er nickte und trat einige Schritte zurück ohne sich von mir weg zu drehen. Er zeigte mit dem Finger auf mich. „Du bleibst hier. Ich bin in fünf Minuten wieder da.“, meinte er und war schon nach oben verschwunden bevor ich irgendwas erwidern konnte.
Ich wartete mit verschränkten Armen neben der Tür. Mein Fuß schlug im Takt auf den Boden. Ich war einfach so zimperlich. Ich wollte einfach gehen.
Nach seinen versprochenen fünf Minuten war er unten und stand angezogen und frisch vor mir. „Gehen wir“, sagte er und schob mich raus.
Als wir uns von dem Haus entfernt hatten, bleib ich stehen und hatte vor mich zu verwandeln, doch Blake packte mich und sah mir fordernd in die Augen. „Das machst du nicht. Wir laufen.“
Ich schüttelte verwirrt den Kopf und wollte irgendwas erwidern doch da war er schon voraus gegangen. Ich joggte zu ihm hin und versuchte mit ihm Schritt zu halten. „Warum verwandeln wir uns nicht? Das geht viel schneller!“ Er rannte schon fast. Das tat er nur, damit ich nicht mit ihm mit hielt um ihn mit Fragen zu bombadieren aber das konnte er knicken. Ich würde sogar neben ihm her rennen um eine Antwort zu bekommen.
„Weil ich es sage.“, meinte er schlicht und machte mich damit wütend. Was hat er jetzt schon wieder für ein Problem? „Ich hab dich nicht gebeten mit zu kommen. Ich kann machen was ich will.“, sagte ich und bleib stehen. Er drehte sich zu mir um und funkelte mich an. „Kannst du einfach leise sein und weiter gehen? Brauchst du für alles ein ja und Amen?“, knurrte er. Ich verschränkte die Arme. „Ja brauch ich.“ Um ehrlich zu sein, war es mir im Moment egal, was er von mir hielt. Ich hatte nur keine Lust, mich immer wieder von ihm unter kriegen zu lassen.
Er stöhnte genervt an. „Du bist manchmal echt unerträglich, Jamie.“, sagte er und drehte sich um. Mein Herz begann zu schneller und lauter zu pochen. Er schaffte es sogar, wenn er nur meinen Namen sagte. Ich bemerkte erst jetzt, wie selten er mich beim Namen nannte.
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Under the woods [Band 1]
Fantasy"Jeder hat das Bedürfnis etwas besonderes zu sein. Etwas außergewöhnliches auf diesem Planeten zu bewirken. Etwas Neues entdecken was unsere Fantasie übersteigt. Können wir das wirklich vom Leben erwarten? Warum sind wir nie zufrieden mit dem was wi...