"Ja, er hat sofort die Ärzte geholt." Ich schüttelte verwirrt den Kopf. "Hat sie... hat sie was gesagt?"
Ryoce zuckte mit den Achseln. "Ich hab mit Blake noch nicht geredet. Du kannst ihn ja fragen." Ich seufzte. Wieso ausgerechnet ich? "Wo ist er überhaupt?", fragte ich verwundert und sah mich um. "Er ist irgendwo im Krankenhaus."
Ich nickte nur. Ich würde jetzt wohl nicht daran vorbei kommen mit ihm zu reden.
Ich verabschiedete mich von Royce und machte mich auf dem Weg. Ich hatte keine Ahnung wo er sein könnte.
Ich sah zuerst in der Caféteria nach aber dort fand ich nicht. Ich ging weiter und schaute in jeden Gang.
Als ich dann in den Erdgeschoss ging fand ich ihn dort sitzen. Er hatte eine Zeitschrift in der Hand und blätterte sie gelangweilt durch. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals runter und atmete noch mal tief durch.
Ich setzte mich neben ihn. Er tat so, als hätte es mich nicht gesehen aber ich sah wie er sich versteifte.
"Blake", sagte ich laut. Er blickte zu mir und zog eine Augenbraue hoch.
"Royce hat gesagt, du warst bei Grandma als sie aufgewacht ist. Hat sie was gesagt? Hat sie dich angeschaut?", fragte ich und kaute unsicher auf meiner Unterlippe.
Er legte die Zeitschrift weg und drehte sich zu mir. "Sie hat nach dir gefragt. Du bist in dem Moment aus dem Zimmer gegangen", meinte er. Ich sah ihn perplex an. "WAS? Warum hast du mich nicht zurück geholt?", schrie ich. Wie konnte er nur! Er wusste ganz genau wie sehr ich meine Grandma vermisse!
Er zuckte mit den Achseln, sagte aber nichts. Ich stand wütend auf, packte die Zeitschriften und warf sie auf ihn. "Du bist ein Arschloch!", schrie ich und versuchte meine Tränen zu unterdrücken.
Die anderen Leute blickten zu uns runter und eine Ärztin kam auf mich zu. "Was machen sie hier?", fragte sie wütend.
Ich rannte an ihr vorbei und eilte in den obersten Stock. Niemand konnte mich aufhalten zu meiner Grandma zu gehen!
Ich wischte mir die einzelnen Tränen aus dem Geischt als ich sah, das Royce dort immer noch saß. Er stand erschrocken auf als er meinen Blick sah. "Was ist passiert?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust. "Sind die Ärzte wieder raus gekommen?, fragte ich stattdessen. Er nickte. "Sie haben gesagt, dass du rein darfst wenn du zurück kommst."
Ohne noch was zu sagen, betrat ich das Zimmer meiner Grandma. Ihr behandelnder Arzt stand im Raum vor ihrem Bett und notierte sich irgendwas auf seinem Klembrett. Als er bemerkte, dass ich im Raum war, blickte er auf. Er lächelte. "Hallo Jamie", sagte er und reichte mir die Hand.
Ich schüttelte sie kurz und zog meine Hand wieder zurück. "Wie geht es ihr?", fragte ich ohne Umschweifungen.
Er blätterte durch seine Notizen und sah dann wieder zu mir. "Soweit gut, ihr Zustand ist stabil. Sie kann jetzt auch schon von den Beatmungsgeräten entfernt werden. Eigentlich hatten wir vermutet, dass der Zustand ihrer Grandma sich nicht mehr verändern wird. Es hat nichts auf diese Veränderung hin gedeutet, weswegen wir noch nicht genau sagen können, wie ihr Zustand morgen aussehen wird. Sie könnte im Laufe des Tages aufwachen.", erklärte mir der Arzt. Er wusste gar nicht, was für ein Glück mich in diesem Moment erfüllte. Ich würde sie bald in den Arm schließen können.
Zu Wissen, dass sie bald wieder bei mir sein wird... ist einfach unglaublich. Ich vergaß sogar das mit Blake.
Als der Arzt alles gesagt hatte, ließ er mich mit meiner Grandma alleine. Ich setzte mich zu ihr und legte die Arme um sie. Tränen kullerten über meine Wange. "Ich bin so glücklich", sagte ich und fing an zu schluchzen. Ich hatte sie so sehr vermisst. Sie weiß gar nicht, wie sehr ich sie brauche.
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Under the woods [Band 1]
Fantasy"Jeder hat das Bedürfnis etwas besonderes zu sein. Etwas außergewöhnliches auf diesem Planeten zu bewirken. Etwas Neues entdecken was unsere Fantasie übersteigt. Können wir das wirklich vom Leben erwarten? Warum sind wir nie zufrieden mit dem was wi...