Kapitel 24 - Blake's Vergangenheit

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"Hör... auf... ich krieg... keine Luft.", presste ich hervor. Ruckartig ließ er von meinem Hals ab und trat keinen Schritt zurück. Er sah mich hasserfüllt an. Ich atmete hastig die Luft ein und rieb mir meinen wunden Hals. "Leg dich nicht noch einmal mit mir an", knurrte er und verließ mein Zimmer.

Ich biss die Zähne zusammen und verdrängte meine Tränen. Ich würde nicht mehr zulassen, dass er die Macht über mich hatte. Es reicht mir.

Entschlossen ging ich nach unten und sah, dass alle im Wohnzimmer saßen. Ich trat vor sie und räusperte mich, damit mich alle ansahen. "Ich habe euch etwas zu sagen. Jeder von euch weiß wie der Kampf zwischen Blake und mir verlaufen ist. Es ist ja kein Geheimnis, dass wir beide jetzt Rudelfüherer sind. Obwohl ich das nie wollte aber es jetzt nun mal so. Doch bis jetzt wurde ich nie um meine Meinung gefragt oder eine Entscheidung von mir verlangt."

Blake lehnte gegen den Türrahmen und durch bohrte mich mit seinem Blick, doch ich ließ mich nicht raus bringen und ignorierte ihn einfach. "Was ich damit sagen will, ich weiß nicht wie ihr alle zu mir steht und ich habe auch keine Ahnung von Gestaltwandlern, Seelentreiber und so was aber das kann ich alles noch lernen. Ich bin noch nicht lange so wie ihr und ich habe es mir nicht ausgesucht ein Rudelführer zu werden aber da ich jetzt einer bin, möchte ich, dass ihr mir sagt was Sache ist. Es ist kein Vorwurf, nur es würde mir nur leichter fallen."

Jetzt ergriff Blake das Wort. Er trat vor. "Du willst also mit mehr Respekt behandelt werden hab ich das richtig verstanden? Sie sollen auf dich hören und nicht auf mich oder? Du hast doch keine Ahnung von den Dingen, die hier abgehen. Es gab nur zwei Möglichkeiten bei dem Kampf, dich zu töten oder eben die Entscheidung die ich getroffen habe. Ich hätte dich von Anfang an töten sollen. Du hälst dich wohl für was ganz besonderes. Bist du aber nicht. So jemanden wie dich gibt es genug, so wie Auserwählte und weiße Wölfe. Wenn du kein Gestaltenwandler wärst, wärst du nicht zu gebrauchen also halte dich hier nicht für den Chef der Dinge, denn das bist du garantiert nicht." Es klang so als würde er die Worte hasserfüllt ausspucken.

Mir stiegen die Tränen in die Augenhöhlen doch ich blinzelte sie schnell weg. Plötzlich trat Isaac vor Blake. "Lass es gut sein", knurrte er. "Sei leise, Isaac. Das geht dich nichts an.", sagte Blake und Isaac trat einen Schritt zurück. Ich atmete tief durch.

"Nein, rede weiter.", befahl ich. Er sah mich dankend an. "Jamie hat das gute Recht zu erfahren was hier los ist. Sie gehört zu uns und das solltest du akzeptieren. Welchen Grund hat es, dass du Jamie wie Abschaum behandeln musst?", fragte er ihn. "Ich bin dir nicht verpflichtet irgendwelche Erklärungen ab zu geben."

In dem Moment trat auch Royce vor. "Lass Jamie doch einfach in Ruhe." Blake stieß einen verächtlichen Ton aus und verschränkte die Arme vor der Brust. "Gut! Seid alle auf ihrer Seite. Ohne mich seit ihr verloren", knurrte er und machte auf dem Absatz kehrt. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Warum musste Blake immer überreagieren? Welchen Grund hat er so zu sein?

Royce schüttelte den Kopf und sah mich an. Er hob die Hand und winkte mir zu, dass ich im Folgen soll. Er begab sich nach draußen und ich lief hinter ihm her.

Ich war überfordert mit dieser ganzen Situation aber ich war froh, dass sie mich in Schutz genommen haben, sonst wäre ich mir wie ein Idiot vorgekommen.

Vor meiner Haustür ließ er sich auf die Treppen sinken und sah mich erwartungsvoll an. "Mach dir keinen Kopf um Blake. Er wird sich wieder ein kriegen.", sagte er als ich mich zu ihm gesetzt hatte.

"Weißt du, dass will mir jeder klar machen aber ich habe keine Lust mehr auf seine Drohungen, wechselnden Launen und seinen Hass gegen mich. Ich hab ihm überhaupt nichts getan. Ich versteh nicht mal was er für ein Problem er mit mir hat." Ich schüttelte den Kopf.

"Er droht dir?", fragte mich Royce verwundert. Ich nickte. "Nicht nur das, er geht mir auch an die Kehle."

Er schüttelte den Kopf. "Weißt du, er ist nicht ohne Grund so." Ich zog eine Augenbraue hoch. "So ein Verhalten hat ein Grund? Ich dachte einfach, dass er ein bodenloser Egoist ist."

"Unsere Familie ist da etwas merkwürdig. Mein Vater war in unserer Heimatstadt das Oberhaupt. Wie bei den Wölfen so auch bei den Menschen. Er war Bürgermeister und Rudelführer zugleich. In unserer Stadt gab es ein große Anzahl von Wölfen und es war sozusagen seine Armee. Er war immer stolz auf mich. Hat immer davon geschwärmt dass ich an seine Stelle trete werde und so was. Meine Mutter hat meinen Vater betrogen und wurde schwanger. Sie hat es nicht übers Herz gebracht das Kind abzutreiben aber mein Vater wollte auf keinen Fall einen zweiten Sohn. Trotzdem ist meine Mutter zu ihm hin und hat ihm erzählt sie sei von ihm schwanger. Mein Vater ist komplett durchgedreht und wollte sie zwingen zum Abtreiben aber sie hat es nicht getan und das mit dem Fremd gehen ist auch raus gekommen. Das Beste ist ja, dass meine Mutter ihn mit seinem Bruder betrogen hat.

Mein Vater durfte nicht die Scheidung einreichen sonst wäre seine Karriere ruiniert. Sie lebten weiter zusammen aber sahen sich nicht mehr in die Augen. Blake kam zur Welt und mein Vater hat ihn von Anfang an wie Abschaum behandelt. Du musst wissen mein Vater war ein schwarzer Wolf und deswegen sehr temperamentvoll. Kennst du ja von Blake.

Er hat meine Mutter dazu gebracht, dass sie ihn, wenn er älter wird, verstoßen soll. Mir hatte er das Selbe gesagt. Meine Mutter versuchte trotzdem zu ihm zu gehen und ihn in den Arm zu nehmen weil er sich nachts immer in den Schlaf weinte. Irgendwann fand das mein Vater heraus und hat meine Mutter Krankenhaus reif gebrügelt. Später hat er jemanden angeheuert sie zu töten. Sein Rudel und die Menschen wussten nichts davon. Er wurde als armer Vater dargestellt der seine kleinen Söhne aufziehen musste. Mein Vater schlug Blake jeden Tag und ließ ihn in eine öffentliche Schule gehen, während ich zu Hause unterrichtet wurde. Irgendwann begann ich mich vor Blake zu stellen und ihn zu beschützen und wurde dabei ebenfalls geschlagen.

Blake hatte mit 14 Jahren die Nase voll und hat unseren Vater in seinem Schlafzimmer eingesperrt und mich nach draußen gezogen. Er hat unser Haus in die Luft gejagt und hatte unseren Vater getötet. Wir sind geflohen und niemand hat je erfahren was passiert ist. Man hat uns nie wieder gesehen.

Anfangs waren wir zusammen. Wir haben uns einem anderen Rudel angeschlossen, welches dann aber von Seelentreiber angegriffen wurde. Dadurch übernahm ich die Führung und habe sie immer noch. Blake wollte das nicht einsehen und ist gegangen. Er hat sich immer geschworen nicht wie unser Vater zu werden und jetzt sieh ihn dir an. Er ist genauso wie unser Vater geworden." Ich sah ihn nur schockiert an. Ich konnte das nicht glauben. Blake hat seinen Vater getötet. Ich schüttelte perplex den Kopf. "Weiß er, dass dein Vater nicht sein richtiger Vater ist?", fragte ich. Er schüttelte den Kopf und meine Augen weiteten sich. "Du hast es ihm nie erzählt? Warum?" Er zuckte mit den Achseln. "Es hat sich nie ergeben." Ich griff mir an den Kopf. "Das ist so ... schrecklich. Er hat ihn von klein auf fertig gemacht."

Ich atmete laut auf. Ich konnte ihn jetzt endlich verstehen auch wenn ich es immer noch nicht gut hieß. Er wurde einfach von seinem Vater verdorben, von Royce Vater. "Lebt sein richtiger Vater noch?", fragte ich und sah Royce an. Er nickte. "Ja, deswegen bin ich hier. Er hat mich gefunden. Er ist bei uns im Rudel. Er sucht Blake."

Under the woods [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt