"Ich komm mir total lächerlich vor. Was willst du mir schon erklären? Ich weiß zwar nicht wie du das mit der Gedankensache machst aber ich weiß wirklich nicht was mich hier her geritten hat", sagte Tyler, während er langsam auf mich zu kam.
Ich stand auf und sah ihn entschieden an. "Willst du nun Antworten oder nicht?" Er sah mich kurz an und wand seinen Blick wieder ab. "Von mir aus aber wenn du mich verarscht und nur irgendwelche Spielchen spielst, bist du dran. Hast du mich verstanden?" Ich schluckte hart und nickte.
Bevor ich überhaupt wusste, wohin ich ging, steuerte ich den Wald an. Die Stelle an der ich gesagt bekommen hatte, wer ich bin und was es mit mir auf sich hat. Es schien mir der beste Platz zu sein. Es hatte irgendwas beruhigendes auf einen.
Ich sah immer wieder über die Schulter um zu sehen, ob er mir wirklich folgte und das tat er wirklich. Ich hätte es ehrlich nicht erwartet. Vor allem weil wir schon so ein großes Stück gelaufen sind und er keinerlei Fragen gestellt hatte.
Als wir denn See erreichten, drehte ich mich zu ihm um. Er hatte seinen Kopf gesenkt und merkte erst da ich stehen geblieben bin, als er meine Füße in seinem Blickfeld hatte. Er hob den Kopf und sein Blick fuhr pürfend über mein Gesicht.
Das war wohl der entscheidende Moment. Jetzt würde er erfahren, was er ist und sein Leben wird sich zu einem abnormalen, zu einem Leben voller Probleme entwickeln.
Das Problem war, ich hatte keine Ahnung, WIE ich es ihm sagen sollte. Ich weiß nicht wie Blake das bei mir geschafft hat aber er hatte es geschafft. Wieso kann ich das nicht? Wieso muss mir alles immer so schwer fallen? Was mach ich falsch, dass ich so eine Aufgabe so kompliziert mache?
Sollte ich mich einfach verwandeln? Würde er dann nicht schreiend davon rennen?
Tyler sah immer genervter aus. "Hallo? Was stehst du nur so blöd rum? Leg los! Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.", knurrte er laut.
Ich nickte überrumpelt und trat einen Schritt zurück. Ich atmete tief durch und schloss die Augen.
Jamie, Ruhe bewahren. Egal was passiert, du hast es wenigstens versucht.
Plötzlich hörte ich wie irgendwas hinter mir raschelt. Ich drehte mich ruckartig um und da stand Blake. Er hat die Arme verschränkt und seine Lippen zu einem Lächeln verzogen. Ich blickte zu Tyler, er starrte uns abwechselnd an.
"Du hast es wohl geschafft ihn hier her zu bringen", sagte Blake und kam neben mich. Ich sah ihn verwirrt an. "Ich wusste, dass du hier her kommst", meinte er zu mir.
"Was willst du hier?", zischte ich zu ihm. Tyler hob die Hände schützend vor sich. "Leute, was geht hier ab?", fragte er verwirrt.
Er spürte es also auch. Von Blake kam eine Angst einflössende Aura. Sie ließ mich erzittern. Was war hier los? Ich hatte dieses Gefühl noch nicht, selbst wenn es um Leben und Tod ging.
Blake wand sich dem Jungen vor uns zu. "Tyler, erzähl uns mal was dein Vater so beruflich macht." Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Blake! Was zur Hölle machst du da?" Er sah mich nicht mal an, sondern hatte seine Aufmerksamkeit auf Tyler gebunden. Der blickte uns nur verwirrt an. "Was wollt ihr von mir?", knurrte er und sah mich dann an. "Ich hab gesagt, keine Spielchen!"
Ich schüttelte den Kopf. "Ich... ich kann nichts dafür! Ich wusste nicht, dass er hier auftaucht!", sagte ich flehend.
Ich hatte Angst und war verwirrt. Mir kam es so vor, als würde er gleich Tyler an die Kehle springen wollen und ihn zerfleischen wollen. Warum wollte er wissen, was sein Vater macht? Was hat das mit der Sache zu tun?
"Sag schon! Was macht dein Vater so beruflich!", forderte er Tyler auf. Tyler schüttelte nur den Kopf. "Auf diese Scheiße lass ich mich nicht ein. Ich bin dann weg." Er drehte sich um und ging einige Schritte.
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Under the woods [Band 1]
Fantasy"Jeder hat das Bedürfnis etwas besonderes zu sein. Etwas außergewöhnliches auf diesem Planeten zu bewirken. Etwas Neues entdecken was unsere Fantasie übersteigt. Können wir das wirklich vom Leben erwarten? Warum sind wir nie zufrieden mit dem was wi...