Ich sah ihn geschockt an. "Wen getötet?", fragte ich und flüsterte fast. Seine Augen durch bohrten mich. "Das geht dich überhaupt nichts an! Schaff ihn zu dir nach Hause!" Das war alles was er sagte. Im nächsten Moment drehte er sich um und war in Wolfgestalt davon gerannt. Selbst wenn ich ihn einholen könnte, wüsste ich nicht, was ich zu ihm sagen sollte.
Ich weiß nicht was Blake jeden Tag durch machen muss. Ich weiß nicht was in seinem Kopf vor geht. Ich kannte ihn gar nicht. Ich habe gedacht, es ist alles wieder in Ordnung aber das war es nicht, sicher nicht.
"Jamie?", fragte mich Tyler mit ängstlicher Stimme und riss mich damit aus meinen Gedanken. Mit einem leeren Blick drehte ich mich zu ihm. "Folg mir. Er wird dir nichts mehr tun.", sagte ich gefühlos und drehte ihm den Rücken zu. Ich will nicht mit ihm reden, ich will ihm nicht erklären und ich habe keine Lust, mich bei ihm recht zu fertigen was gerade passiert war. Dafür waren meine Gedanken zu verwirrt. Ich wusste nicht was ich tat oder was ich tun sollte aber ich war froh, dass er mir wenigstens folgte und das ohne jegliche Fragen.
Auch wenn er mir Leid tat, war ich ihm im Moment keine Hilfe. Ich würde Isaac bitten, diese Aufgabe für mich zu übernehmen auch wenn ich nicht wirklich Lust hatte, meine Aufgaben auf ihn zu schieben aber ich war mir sicher, er würde es verstehen. Es war Isaac. Einer der nettesten Typen die ich kannte.
Ich schloss die Haustür auf und taumelte nach Drinnen. Ich sah wahrscheinlich wie ein Zombie aus. Ich war einfach viel zu geschockt von allem. Ich ging ins Wohnzimmer und Isaac sprang sofort auf. Er sah zu Tyler hoch und nickte ihm zu. "Du musst dringend mit Blake reden", meinte er und verzog seine Lippen zu einem schmalen Strich. Ich sah zu Tyler. "Das ist Isaac und seine Freundin Allison. Sie gehören zu unserem Rudel." Ich wand mich zu Isaac. "Könntest du ihm alles erklären und all seine Fragen beantworten. Ich werde hoch gehen und mit ihm reden." Er nickte selbstverständlich. Ich bedankte mich stumm und stellte eine Stufe auf den Treppenabsatz.
Ich drehte mich noch mal zu ihm. "Und Isaac? Wen hat Blake verloren?" Ich musste es einfach wissen, wenn nicht aus Blakes Mund, dann aus Isaacs. Er schüttelte den Kopf und sah mich entschuldigend an. "Lass es ihn dir selbst erklären." Ich nickte nur.
Er befand sich in meinem Zimmer. Ich konnte ihn hören. Er schlug irgendwas gegen meine Wand. Ich zog nicht mal in Erwägung anzuklopfen sondern kam einfach rein. Er lag auf meinem Bett, mit dem Bauch und Gesicht zur Matratze, während er mit einer Hand im selben Takt gegen die Wand schlug und mit der Anderen sein Gesicht verdeckte. "Verschwinde", zischte er und blieb so liegen.
"Das hier ist mein Zimmer und da du das weiß, hättest du früher oder später vermuten können, dass ich hier auftauchen werde", meinte ich kalt. "Verschwinde trotzdem", erwiderte er. Ich schüttelte den Kopf und setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl. "Du kommst nicht daran vorbei es mir zu erzählen." Er hob seinen Kopf und wand es zu mir. Ich konnte seinen genauen Blick nicht deuten aber ich sah ganz klar, dass darin Trauer und Wut lag. "Verschwinde", knurrte er erneut und betonte jede Silbe.
"Sie, ist sie deine Freundin gewesen? Du musst sie wohl sehr geliebt haben wenn du dich rächen willst. Ich frag mich ob du in ihrer Nähe auch so ein Arschloch warst. Dann würde ich mich wohl eher fragen, was das für ein Mädchen war." Wieder durch sprengte die Kälte meine Stimme. Ich weiß nicht was mit mir los ist. Ich hätte niemals SO reagiert. Ich hätte ihn in den Arm genommen und gesagt, das es mir schrecklich Leid tut aber jetzt saß ich vor ihm auf meinem Stuhl und sah ihn mit verschränkten Armen an.
Ich provozierte ihn ziemlich mit meiner Aussage, was man daran sah, dass er sich aufsetzte und seine Fäuste ballte. "An ihr war überhaupt nichts falsch!", schrie er mich hasserfüllt an. "Du kennst sie nicht, du hast kein Recht über sie zu urteilen!"
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Under the woods [Band 1]
Fantasy"Jeder hat das Bedürfnis etwas besonderes zu sein. Etwas außergewöhnliches auf diesem Planeten zu bewirken. Etwas Neues entdecken was unsere Fantasie übersteigt. Können wir das wirklich vom Leben erwarten? Warum sind wir nie zufrieden mit dem was wi...