Kapitel 33 - Es bleibt alles beim Alten?

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Ich sah ihn geschockt an. Ich erinnere ihn an... sie? Ich konnte mir vorstellen wie schrecklich es für ihn ist, mich jeden Tag zu sehen und sich daran zu erinnern, dass sie nicht mehr da ist. Er sah mich an und ich erwiderte seine Blick. Langsam löste ich meine Arme von ihm und blickte zu Boden. "Tut mir Leid", murmelte ich. Er stand auf und ging zur Tür. Er schlug dagegen und ließ mich auf zucken.

"Jamie... ich...", fing er an mit dem Rücken zu mir gewandt. Ich stand ebenfalls auf. "Du brauchst nichts sagen. Ich geh einfach. Ich versteh nur nicht, wieso du mich überhaupt eingeweiht hast. Ich meine dann hättest du nie was mit mir zu tun gehabt und du hättest deine Ruhe." Er drehte sich zu mir und ich griff nach der Tür. "Ich hab dich eingeweiht weil es mir damals noch nicht klar war." Ich blickte ihn stumm an. Was meinte er damit? Wir hatten davor geredet und uns angezickt. Er wusste wie ich war, ich hab mich in den letzten Wochen nicht anders verhalten.  

"Willst du das ich gehe?", flüsterte ich leise und sah ihn an. "Nein. Wir sind ein Rudel. Das steht nicht zwischen uns." Ich nickte und verschränkte die Arme. "Wie willst du weiter machen?", fragte ich ihn. Er zuckte mit den Achseln. "Wie bisher."

Als ich nichts sagte, begann er zu reden. "Hör zu, ich komm damit klar.", begann er und ich sah zum ersten Mal einen sanften Blick auf seinem Gesicht. "Wir können so weiter machen wie vorher." Wie sollte das funktionieren? Das würde immer zwischen allen stehen. Ich nickte trotzdem, verhinderte es aber ihn anzusehen.

"Hast du Tyler her gebracht?", fragte er wieder mit tieferen Unterton. Ich nickte wieder. Er drehte sich um und ging zur Tür. "Warte. Lass deinen Hass nicht an ihm aus. Er hat nichts getan. Es ist sein Vater.", sagte ich und diesmal trafen sich unsere Augen wieder. Diesmal nickte er und ging nach Draußen. Ich folgte ihm und wir gingen gemeinsam die Treppe runter.

Isaac saß mit Tyler an der Theke und Allison neben ihr. "Hast du noch irgendwelche Fragen?", fragte Isaac und lächelte ihn freundlich an. Tyler schüttelte den Kopf. Er sah auf als er uns sah. Er schluckte hart, als Blake auf ihn zu kam. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Ich werd dir nichts tun. Du gehörst jetzt zu unserem Rudel." Tyler nickte nur. Blake verließ das Haus.

Ich lehnte mich gehen die Wand. "Tut mir Leid, dass du so in das Ganze geraten bist. Ich hatte keine Ahnung davon. Er wird dir wirklich nichts tun, du brauchst keine Angst haben.", sagte ich und lächelte ihn leicht aufmunternd an. Ich verschwieg ihm, dass Blake es trotzdem auf seinen Vater abgesehen hat. Isaac kam zu mir. "Was ist da draußen passiert? Er ist total von der Rolle.", flüsterte er mir zu.

"Kann ich dir auch meine Gedanken schicken? Wie Blake es getan hat?", fragte ich und erinnerte mich daran zurück. Isaac schüttelte den Kopf. "Blake und Royce haben Fähigkeiten. Blake's hast du ja schon kennen gelernt." Ich zog die Augenbrauen zusammen. "Fähigkeiten?", fragte ich verwundert. Er nickte. "Nur er kann das?" Erneut nickte er. "Haben wir so was auch?", fragte ich und sah ihn erwartungsvoll an. Isaac zuckte mit den Achseln. "Blakes Theorie ist, dass sich das entwickelt. Er ist ja schon lange ein Gestaltwandler. Fast schon seid er geboren ist."

Ich verstand was er meinte. "Was ist Royce Fähigkeit?", fragte ich. Isaac stieß ein Seufzer aus. "Er hat Vorahnungen." Meine Augen weiteten sich. Das war es, was er mir immer sagen wollte. Irgendwas was in naher Zukunft passieren würde. Ich dachte er spinnt aber anscheinend weiß er wirklich was Sache ist.

Ich erklärte Isaac den Ablauf am See und er schüttelte missbilligend den Kopf. "Kein Wunder wieso er so aufgelöst ist." Ich verschränkte die Arme und sah zur Seite. "Ist es okay wenn ihr zwei euch weiter um Tyler kümmert?" Isaac nickte und schlug mir leicht aufmunternd auf die Schulter.

Ich folgte Blake nach Draußen. Er saß am Treppenabsatz. Ich setzte mich neben ihn. "Willst du darüber reden?", fragte ich vorsichtig aber er schüttelte den Kopf. "Du weiß jetzt Bescheid. Es gibt nichts zu reden.", meinte er und blickte auf die Straße. "Das heute im Wald war eine Ausnahme. Niemand darf sich dort verwandeln. Sonst passiert dasselbe wie letztes Mal." Er schluckte bei dem letzten Satz hart. Ich nickte verständlich. "Wann werden wir hier ausziehen?", wechselte ich das Thema. "Am Wochenende. Da sollte alles bereit sein", meinte er. "Ich finde es merkwürdig, dass deine Sch-, ich meine Cole noch nicht hier war. Ich erwarte es jeden Tag. Auch wenn der Wolf deiner Grandma ihn lange genug hin gehalten hat, wird er bald da sein." Ich sah ihn überrascht an. "In den nächsten Tagen?", fragte ich angespannt und Blake nickte. Ich schüttelte den Kopf. "Warum muss das so schwer sein...", murmelte ich vor mich hin.

Under the woods [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt