Familiengeschäft

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Es sind ein paar Tage vergangenen. Ben und ich haben uns wegen seiner Dreharbeiten immer nur abends gesehen. Als ich wach wurde, war er schon schon aus dem Haus und so machte ich mich langsam fertig.
Ich wollte heute ins Restaurant mich mit Martin treffen um ihm meine Entscheidung mit zu teilen. Ich wollte das Geschäft weiter früheren und ihn auch weiter beschäftigen.
Ich konnte den Traum meines Vaters nicht in andere Hände geben, geschweige denn verkaufen.

Ich stand ein paar Minuten vor dem Restaurant, bevor ich aufschloss und rein ging. Es war komisch, normaler weise war mein Vater schon hier und rief mir ein freundliches Hallo zu, aber dies war nun nicht mehr so.
Natürlich erinnerte mich alles an ihn und es dauerte nicht lang bis mir die ersten Tränen still über die Wange liefen.
Ich raffte mich auf, ich wollte nicht das Martin mich so sieht. Ich wischte meine Tränen weg und machte das Licht an.
Als ich auf Martin wartete, dachte ich über eine Veränderung nach. Etwas Neues.. ich wollte das Restaurant etwas umgestalten. Klar es war wunderschön so, aber es erinnerte mich zu sehr an meinen Vater. Ich wollte ihm treu bleiben aber dennoch meins in den Laden bringen. Also entschloss ich Martin noch vor zu schlagen, das man hier raus eine Bar machen könnte, natürlich mit Küche und so das es immer noch ein Restaurant ist. Nur aufgeteilt.
Mein Dad hätte mir Ersparnisse hinterlassen und ich wusste das sie so wichtig aufgehoben waren.

Martin kam rein und zog mich aus meinen Gedanken. Ich begrüßte ihn und wir setzten uns an die Theke.
Ich erzählte ihm mein Vorhaben und fragte ihn was er da drüber denken würde.
»An sich ist es eine gute idee, allerdings müsste mehr Personal eingestellt werden..." Das schaff ich, die Einnahmen reichen für noch zwei weitere Mitarbeiter."
Martin und ich planten schon was wir alles ändern könnten ohne den Look des Restaurants zu verlieren.
Wir hatten eine Sitzgelegenheit geplant wo man sich zurück ziehen kann und eine kleine Tanzfläche, nicht zu groß, gerade so das ein paar Leute ausgelassen tanzen könnten ohne andere zu stören.
Wir gingen gerade förmlich auf und aus mir sprudelten nur so die ganzen Ideen.
Irgendwann sah ich das Martin zur Tür schaute und ich drehte mich zur Tür.
Ben stand dort und beobachtete skeptisch das Treiben.
Er kam mit einem prüfenden Blick zu mir, ich wusste das er Martin prüfte. Er kannte ihn noch nicht, sondern nur vom hören her.
»Was machst du hier?" Wir sind eher fertig geworden und ich wollte gern mit dir zu Mittag essen... Zuhause warst du nicht, also bin ich hier her.. " Er schaut zu Martin rüber " aber ich seh du bist beschäftigt... " er schaute wieder zu mir, beugte sich nach vorne und küsste meine Stirn. " ich will nicht weiter stören... wir sehen uns heute Abend"
Etwas irritiert nickte ich ihm hinterher.
Was zum Teufel war das gerade? War das der eifersüchtige Ben? Wenn Blicke töten könnten, wäre Martin jetzt nicht mehr unter uns.
Klar kannte ich ihn schon eifersüchtig, aber so wie bei Niko hatte er sich gegenüber Martin nicht benommen.
Er hat ihn nicht mal begrüßt oder sonstiges. Der zuvorkommende Brite war verschwunden.
Ich schaute ihm noch etwas geschockt hinterher bis er das Restaurant wieder Verlies.
»Wooow... was war das?" Sagte Martin mit einem lachenden Unterton. " Anscheinend mag er mich nicht... "
Ich vergrub schüttelnd meinen Kopf in meinen Händen. " Gott... das tut mir leid ... " ich schaute wieder zu ihm auf " So kenn ich ihn überhaupt nicht... " Alles gut... wie ich sehe will er nur seinen Besitz beanspruchen .. " sagte er breit grinsend und deutete auf meinen Ring. " Glückwunsch... " sagte er mit einer liebevollen Stimme. " Danke ... aber das ist noch lange kein Grund... " ach, alles gut. "

Wir hatten alles besprochen und ich war auf dem Weg nach Hause. Ich wusste das ich Ben später auf seine Aktion ansprechen werde, für mich war es ein Unding, egal ob er eifersüchtig war oder nicht. Martin war mein Arbeitskollege, gut jetzt Angestellter und er hatte ihn nicht so zu behandeln. Zumal das ganze unbegründet war.
Mein Magen grummelte als ich zuhause ankam. Ben war noch nicht da und ich beschloss mir eine Pizza in den Ofen zu schieben. Gesagt, getan. Als die Pizza drin war, ging ich hoch und holte meinen Laptop. Ich setzte mich unten an den Küchentisch und während ich auf die Pizza wartete, schaute ich im Internet nach ein paar Sachen um um die Ideen die wir hatten umzusetzen.
Meine Eieruhr klingelte, ich holte meine Pizza aus dem Ofen und setzte mich wieder an den Tisch.
Ich hatte alles rausgesucht. Von Renovierungsarbeiten wie Farbe etc. bis zu ein paar neuen Möbeln. Also setzte ich mich jetzt daran alles aus zurechnen.
Ich schrieb alles auf und hörte wie Ben rein kam. Er kam direkt in die Küche und grinste mich an "hey.. " sagte er mit freundlicher stimme. Ich schaute auf, warf ihm ein kurzen nichts aussagenden Blick zu und widmete mich meinem Zettel und meiner Pizza.
"Alles gut ?" Ich antworte ihm nicht, ich wollte ihm zeigen das ich ein wenig sauer war.
Er stellte sich neben mich " was machst du ? " Ich rechne etwas aus... " Er zog sich einen Stuhl zu sich und setzte sich verkehrt Herum drauf, so das die Lehne zu mir schaute. Er legte seine Hände drauf an und dann seinen Kopf. Er beobachtete mich, nicht das was ich schrieb sondern mich. Ich denke er versuche aus meinem Gesicht zu erkennen was los war. Er hatte anscheinend keine ahnung.
"Bist du fertig? .... ich würde gern weiter machen ohne angestarrt zu werden."
Mein Blick war immer noch nach vorne auf meine Sachen gerichtet. Ich konnte Bens Reaktionen nur aus dem Augenwinkel erahnen.
Er hatte sich wieder aufgesetzt und schaute skeptisch zu mir. " Was ist los ? " Ich rollte nur die Augen, ich wollte mein Zeug in Ruhe fertig machen. Er stand auf, drehte den Stuhl um und setzte sich wieder vor mich. Er legte seine Hand auf meinen Schoß " Maja ...." Ich holte Luft, legte den Stift aus meiner Hand und schaute dann zu ihm rüber. "Deine Aktion im Restaurant ging gar nicht. " mein Blick war ernst und ich sah wie Ben seine Stirn in Falten legte. "Martin ist jetzt mein Mitarbeiter und ich finde du solltest ihm mit Respekt entgegen gehen... " Ben presste jetzt seine Lippen zusammen, er sah nicht danach aus als ob er was sagen wollte, also fuhr ich weiter "Ich Weiß nicht wo du dir das her nimmst.... aber wenn du eifersüchtig bist, was du überhaupt nicht sein brauchst, allein weil du Martin nicht mal kennst. Dann bitte, nächste mal dezenter... "
Ich sah Reue in seinem Blick, er griff nach meiner Hand " tut mir leid .... ich hab dich dort mit ihm am Tisch gesehen und er hat dich so angesehen... so wie Niko es tut ... " oh Gott... Ben... erstens " ich hielt meine Hand hoch und zeigte mit dem Finger auf den Ring " und zweitens , Martin ist schwul.... was du, wenn du ihn nicht ignoriert hättest, erfahren... und selbst wenn nicht, gibt es dir nicht das Recht ihn zu ignorieren. " Ich will nicht schreiten... tut mir leid .... " Das ist nicht der feine britische und vornehme Ben, den ich kenne ... und den ich liebe... ich mag diesen Ben nicht. "
Er legte eine Hand an meine Wange und streifte mit dem Daumen über sie. Er lächelte mir zu " Kommt nicht wieder vor... versprochen " Er hatte dieses verlegene grinsen, was ich so liebte aufgelegt. Ich rollte die Augen " Was ?!" Wie kann ich diesem Gedicht bitte noch länger sauer sein? " Er grinste siegreich und drückte mir dann einen Kuss auf den Mund.
"Was machst du hier jetzt ?" Er deutete auf meinen Zettel " Ich hab vor das Restaurant um zu gestalten... und jetzt hab ich alles mal überschlagen, mit wie viel ich rechnen muss... " zeig mal her... " er nahm den Zettel und schaute drauf " und da ist alles drauf, was ihr braucht ? " Nein, alles kann ich nicht umsetzen. Allein, weil wir zwei neue Mitarbeiter einstellen müssen... wenn wir das mit der Bar umsetzen wollen. " Such das aus was ihr braucht, ich will helfen... " nein... brauchst du nicht.. ich hab das Geld von meinem Vater ... und " Nein, ich möchte, außerdem will ich das es so wird wie du es dir vorstellst.. " Das ist super lieb, echt... aber das kann ich nicht..."
Ben griff nach meiner Hand, hielt sie neben sein Gesicht und zeigte mit dem Finger auf den Ring. " Das bedeutet das jetzt das wir ein " wir " sind und was meins ist, ist auch deins... das heißt, ich werde dich unterstützen ob du willst oder nicht. " Er grinste, die Erkenntnis das ich auf dies nicht antworten konnte stimmte ihn mehr als freudig. " Danke... " sagte ich mit einer leisen Stimme.

***

Wir saßen zusammen auf der Couch und schauten etwas fernsehen, es lief nichts gescheites und so schalteten wir immer hin und her.
»Lust auf Kino?" Kino?" Ja... Kino... im Fernsehen läuft nichts und ich war ewig nicht mehr.. " klappt das denn? ... so ohne erkannt zu werden? " wir werden sehen... ich zieh mich um.... ok? " Oh... okay... "
Ehe ich mich versah sprang Ben von der Couch auf und verschwand.
Er kam nach einer Viertelstunde wieder und ich staunte nicht schlecht. Er hatte eine Kapuzen Jacke an, ein Polohemd drunter und eine alte Jeans. Er sah gut aus, aber nicht so wie ich ihn kannte. Seine Haare waren strubbelig und schauten aus einer cap raus die verkehrt herum auf seinem Kopf saß. " und ?" Er drehte sich " perfekt... " ich grinste, machte den Fernseher aus und ging zu ihm. Ich küsste ihn auf die Wange und ging dann an ihm vorbei um meine Schuhe an zu ziehen.

Als wir am Kino ankamen hatte Ben noch seine Brille auf gesetzt und wir schauten erst im Kino welchen Film wir sehen wollten. Der nächste Film der lief war Passenger, da wir noch eine Weile warten mussten. Holten wir uns unser Essen und setzten uns in die hinterste Ecke im Kino und warteten dort das es endlich los ging.
Ein paar Mädchen hatten Ben erkannt, ich sah wie sie Fotos machten und hielt mir meine Hand etwas vor mein Gesicht. Ich war es nicht gewohnt und mir war das. Ganze etwas unangenehm. " alles gut ?" Ben schaute besorgt zu mir " ja... " ich nickte und er gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Als der Film anfing und wir endlich im Dunkeln saßen fühlte ich mich sicher, wir schauten den Film und es fühlte sich gut an, Dinge zu tun die man als "normales" Pärchen ständig tut. Und es war schön, das der Vorschlag von ihm kam, daher genoss ich den Film umso mehr.
Mach dem Film war das Kino voller und ich schaute nervös zu Ben. Er sah zu mir runter, griff meine Hand und lächelte mir zu. Sein Blick verriet mir das alles gut ist "es wird nicht wie am Flughafen... versprochen.. " ich vertraute ihm und er ging mit leicht geneigtem Kopf durch die Menge. Ich hörte ein paar Mädchen tuscheln und Ben musste es auch gehört haben, denn sein Schritt wurde schneller.
Wir waren ein paar Meter aus dem Kino, als uns zwei Mädchen Ansprachen. Sie hatten Ben erkannt und fragten nach einem Bild. Ben war einverstanden, da wir recht ungestört waren und es keine große Aufmerksamkeit auf jan zog.
Ich hatte das erste mal die andere Seite seiner Fans gesehen. Die Seite die ruhig, normal und gesittet waren. Sie hatten sich 1000x entschuldigt dafür das sie Ben störten. Ben war wieder der freundliche und zuvorkommende Brite den ich kannte.
Als die Mädchen gingen, verknüpfte ich endlich ein angenehmes und schönes Gefühl mit solchen Momenten.
Ich hatte endlich das Gefühl, das ich mit dem ganzen klar kommen werde, das nicht alle sind wie Janine und das ich keine Angst haben brauch, das die Fans mich hassten, dafür das ich mit Ben zusammen war.

Love is not an easy game ( German )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt