Verkleidung mit Aussicht

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Es war der nächste Tag und ich konnte es nicht erwarten loszulaufen, die Zeit verging viel zu langsam. Ich wollte es einfach hinter mir haben, damit ich endlich zu Ruhe kommen kann.

Irgendwann war es dann auch halb vier und ich ging los, weit hatte ich es ja nicht zum Café. Plötzlich fiel mir ein das Janine mich definitiv sehen wird, sie wird mich fragen was ich hier tue, dies wollte ich umgehend vermeiden und schrieb Ben eine Nachricht.

»Hey, ich stehe nicht am Café... ich warte etwas weiter hinten an der Ecke.

- Maja.

An der Ecke angekommen wartete ich. Ich war gerade noch pünktlich aber er Ließ sich wieder Zeit. Ich schaute auf die Uhr, es war vier Uhr zwanzig und ich wollte mich gerade auf den Weg zurück machen, als mich eine Hand packt und mich mit Ries.
Ich schaute auf und sah einen Mann, eingehüllt in einem Schal, der bis zur Nase ging, der eine große schwarze Sonnenbrille und einen Schlapphut aufhat, aus dem dunkle locken raus schauten. Der Mann zog mich in eine Seitenstraße, wir rannten etwa zwei Blocks weit ehe wir zum Stehen kamen.

Ich Ries mich los und wurde wütend »Geht's noch ?!... lassen Sie mich los! " Adrenalin durchströmte mich und ich wollte gerade zu Schlag ausholen, als mich seine Hand fest aber zu gleich behutsam packte. »Hey!.... ich bin's! " Er grinste frech und schaute etwas überrascht, zog sich seine Sonnenbrille runter und ich sah diese durch dringlichen und zu gleich freundlichen Augen, die heute etwas grünlicher schienen. »Was zum Teufel soll das!?... warum ziehst du mich fast zwei Blocks weiter in eine schäbige Seiten Straße? ..... und was soll die alberne Verkleidung?!" Ich dachte gar nicht erst daran mich zu beruhigen, was fiel ihm ein mich so zu erschrecken?
Er hielt inne, atmete tief ein bis er seinen Hut abnahm und mir eine Erklärung gab.
»Ich bin geflohen....
»geflohen?.... wovor, ist ja nicht so als würde dir eine Masse an kreischenden Mädchen hinterher laufen."
Er schaute mich fragend an und grinste dann zu mir runter.
Er winkte mir mit der Hand ab, so dass es mir signalisieren soll das es egal sei.

»und jetzt?.... willst du dich in einer kleinen Gasse bei mir entschuldigen ? " ich war noch immer aufgebracht und wollte endlichen eine Entschuldigung, damit ich nach Hause gehen konnte.

»Komm mit... " sagte er zog seinen Hut und die Sonnenbrille wieder auf, nahm mich bei der Hand und ging die Gasse weiter mit mir runter.
Wo wir schließlich an den weißen Villen ankamen.
Wenig weiter stand ein Motorrad, er blieb stehen. »Das kennst du ja noch. " er grinste mich an, holte einen Helm aus dem Sitz, gab ihn mir, zog sich seinen an und setzte sich auf sein Bike. »Steig auf!" Ich schaute skeptisch, bis ich mir schließlich den Helm aufsetzte und mich drauf einließ.

Wir führen eine Weile, wir waren schon aus London raus, bis er in einen kleinen Ort abbog.
Es war schön hier, ein kleiner Ort, mit nicht vielen Häuser, die wenigen die hier waren sahen nicht sehr bewohnt aus. Wir kamen schließlich zum Stehen und standen vor einem Waldweg.
Ich steig ab, legte den Helm, auf den sitzt des Motorrads und schaute mich um.
Als mich umdrehte, nahm er seinen Helm ab und ich sah erst jetzt richtig das sich seine Haare verändert haben, ich nahm erst jetzt wahr, wie lockig sie waren und wie einzelne stöhnen sein Gesicht umschmeichelten. Er schaute mich an, seine Stirn begann Falten aufzuschlagen. »Was ist ? " Ich merkte, das ich ihn wieder anstarrte und antworte ihm zaghaft »Deine harre, sie .... sehen ... " er unterbrach mich »Gefällt es dir nicht? Er gab mir ein verführerisches Lächeln zu und zwinkerte mir mit einem Auge zu. »Doch... es sieht ... sieht nur anders aus. " Ich wurde spürbar rot, andauernd macht er mich so verlegen. Um mich zu fassen, fragte ich in einem klaren Ton » Was machen wir hier ?" Er lächelte und antworte mir » komm mit, ich will dir was zeigen. " Er ging los und ich folgte ihm.

Wir gingen eine Weile durch den Wald und es wurde immer steiler und verwachsener. Wir reden die ganze Zeit nicht, ich sah öfter zu ihm rüber, ich sah, dass er nach dachte und wollte ihn dabei nicht stören.
Irgendwann kamen wir oben auf einem Berg an, er drehte sich hastig zu mir rüber, legte seine seinen Schal ab und band ihn über meine Augen und sagte » Nicht blinzeln! " seine Stimme war mahnend und so hatte ich auch kein Verlangen einen Blick zu erhaschen.
Er ging noch ein paar Schritte mit mir bevor er zum Stehen kam, er lief zaghaft und vorsichtig damit ich bloß nirgends drüber stolperte.

»Bereit?
Ich nickte nur, langsam war ich auch spannend darauf was ich zu sehen bekam.
Er ging ein Stück vor mich, als er zum Stehen kam, hielt er inne und sagte » Ich komm immer hier hoch, wenn mir alles zu viel wird.
Er ging mit seinen Händen vorsichtig in Richtung meines Kopfes, ich spürte wie er den Knoten der Schals an meinem Hinterkopf löste und den Schal abnahm.
Ich machte meine Augen auf und sah direkt in eine Lichtung, mitten im Wald wo ein kleiner Fluss mitten durch lief. Am Rand des Waldes standen ein paar Häuser, ich schaute mich um, um uns stand eine kleine Bank und sonst nichts. Es war wunderschön hier.

»Das soll meine Entschuldigung für mein Verhalten sein..."
Er blickte zu mir runter und wartete wohl auf eine passende Antwort von mir. Ich ging in Richtung Bank und setzte mich.
Ben stand noch an derselben stelle, ich sah aus dem Augenwinkel, das er zögerlich näher kam und sich zu mir setzte.
Eine Weile verging, Ben und ich schauten in der Ferne, beobachten das Naturspiel, wie die Vögel sagen und durch die Äste flogen dabei verlierte keiner von uns ein Wort.
Das war auch nicht nötig, der wunderschöne Ausblick sagte schon alles, bis ich mein Schweigen beendete.
»Danke... " sagte ich mit sanfter Stimme, schaute ihn an und lächelte ihm zu.
Bevor er zu mir rüber sah, sah ich das ihn irgendwas beschäftigt, er überlegte wohl stark über etwas nach. Seine Stirn lag in Falten und an seiner Nase bildeten sich auch Fältchen. Er sah ein wenig verzweifelt aus. Als er mich anschaute, verflog das grübelnde Gesicht und verwandelte sich in ein Lächeln.

»Also nimmst du meine Entschuldung an? " Ein kleines Lächeln überzog mein Gesicht.
»Selbstverständlich, nach ... " er unterbrach mich kam etwas näher zu mir schaute mich mit seinen wundervollen Augen an. Ein Gefühl von Geborgenheit überkam mich und mein Herz schlug schneller.
»Ich.... "er zögerte erst, atmete tief ein und sprach dann weiter. » Ich will dich besser kennenlernen... ich weiß ich hab keinen guten ersten Eindruck hinterlassen " Oh das, das hast du... wenn du wüsstest was in meinem Kopf vorgeht" »Aber du hast was an dir was mich beeindruckt... " Er wartet meine Reaktion ab, ich versuchte mir mein grinsen zu unterdrücken und biss mir auf die Lippe.

»Ohne versetzen, überfahren oder Kidnappen? " Antwortete ich lachend.
Er erwiderte mein Lachen und schaute wieder in die Ferne.
»Das Versetzen streichen wir, alles andere wäre doch langweilig.
Wir lachten und unterhielten und noch eine ganze Weile, bis schließlich die Sonne anfing unterzugehen und wir uns auf den Weg nach Hause machten.

Love is not an easy game ( German )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt