Kapitel 40

600 26 1
                                    

Ich habe kein Zeitgefühl mehr. Jedenfalls sind wir schon seit Stunden unterwegs und es ist warm. Sehr warm. Die Luft ist trocken, der Atem fällt mir schwer. Mein Rachen ist auch sehr trocken. Wir suchen schon lange einen See oder Bach, doch finden wir keinen. Leider. Werden wir hier verdursten? Und dann wie ein Baum umfallen? Ich will noch nicht gehen! Aber etwas positives hat es ja schon. Ich sehe wieder Papa und meine alte Familie. Das wäre doch schön.

„Ich kann nicht mehr", jammert Akito. „Ich will mich hinlegen". Katsu gibt einen Laut von sich, den ich als Zustimmung ordne. „Wir können ja ein schattiges Plätzchen suchen und dann eine Pause machen", schlage ich leise vor. Sie nicken.

Wir sitzen nicht, wir liegen auf dem harten Boden. Wir haben uns so sehr verlaufen. Es nimmt einfach kein Ende.

Plötzlich hören wir einen Ast brechen. Wir halten unseren Atem an. Was oder wer ist das? Akito richtet sich langsam auf und schaut sich um. Doch er sieht nichts, deshalb stehen Katsu und ich auch auf. Wieder hören wir das Geräusch, aber sehen nichts. Es ist schon verdammt gruselig. Was mir auch auffällt ist, dass kein Vogel mehr zwitschert. Es ist eine komplette Ruhe hier. Eine unangenehme Stille. Weil wir nicht wissen was geschieht.

Ich höre mein Herz klopfen. Ich versuche mein Atem zu kontrollieren aber ich glaub ich mach es nur noch schlimmer.

Hundert Meter rechts von uns explodiert etwas. Die Vögel fliegen da weg. Akito zeigt mit dem Arm, dass wir verschwinden sollen, aber ganz leise. Das Tunen wir dann auch.

Immer wieder hören wir es explodieren und es kommt immer wieder, aber laufen können wir nicht. Gehen ist schon zu anstrengend. Warum muss es auch so warm sein?

Dann ist es eine Zeit ruhig. Aber nicht für lange. „Was ist das bloß", überlegt Katsu laut. Das lieber Katsu ist eine gute Frage, auf die wir keine Antwort haben.

Yuki UchihaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt