Kapitel 29

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Kapitel 29

Jack Hyde:

Es ist zum verrückt werden, ich habe weder eine Spur von Christian, noch von dieser mysteriösen Melody. Ich hab mir das doch nicht alles eingebildet. Immer wieder schaue ich auf mein Handy, ich kann ihre SMS einfach nicht löschen, es ist der einzigste Hinweis darauf, das sie real ist. Natürlich hab ich im Hotel Nexus mich gleich nach ihr erkundigt, aber angeblich hätten sie keinen Gast der Melody heißt. Tja und einen Nachnamen habe ich ja leider nicht.Diese Augen verfolgen mich im Schlaf und sie erinnert mich an jemanden, doch ich weiß beim besten Willen nicht an wen. Immer wieder seh ich sie vor mir, doch ich komme nicht drauf. Ich hatte ja schon die Idee, das Christian mit ihr gemeinsame Sache machen würde, jedoch hab ich die Idee gleich wieder verworfen. Denn wenn er wüsste wer ich bin, dann hätte er mich sicher schon zur Rechenschaft gezogen.

Ich schnappe mir ein Bier und setze mich aufs Bett. Meine Gedanken kreisen wieder um Melody und unser Treffen in der Bar. Als ich am Mittag mein Hotelzimmer betreten hatte, war mir so als ob ich ihren Duft vernehmen würde, doch das war wohl mal wieder nur eine Täuschung meiner Sinne.

Ich schnappe mir die Zeitung vom Tisch. Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus. Hach wenigstens hat sich mein kleiner Brand im Escala bezahlt gemacht. Die Schlagzeilen, sprechen eindeutig für sich. Ob Christian wirklich in der Wohnung war? Aber warum hat er sich nicht zu erkennen gegeben.? Fragen über Fragen schwirren in meinem Kopf herum.

Doch jetzt heißt es erstmal abwarten und hoffen das er eine Pressekonferenz gibt. Denn dann werde ich ihn mir schnappen.

Eine Woche ist vergangen. Meine Wut auf mr. Christian Grey steigt von Tag zu Tag. Jeder noch so gut überlegte Plan scheitert daran, das er nicht so reagiert, wie ich mir erhofft hatte. Eine Pressekonferenz hat er natürlich nicht gegeben, es gab nur ein gedrucktes statement von ihm. Er wäre auf einer geschäftsreise an einer schweren Grippe erkrankt und hätte sich daher nicht in der Öffentlichkeit zeigen können, oder so ähnlich stand es da. Lächerlich hab ich gedacht, als ich das gelesen habe. Immerhin weiß ich ganz genau wo er war, nämlich bei mir. Und ich bereue es sehr ihn nicht härter rangenommen zu haben, denn dann hätte ich jetzt seine Unterschrift und ein schönes Leben.

Naja meine Idee ihn auf Elenas Beerdigung zu schnappen, war auch für die Katz. Ich hätte ja damit rechnen müssen das Senator Lincoln auch da sein wird. Und das deshalb alles hermetisch abgeriegelt wird. Verdammt vielleicht hätte ich einfach besser recherchieren sollen. Ich könnte mich selbst Ohrfeigen dafür. Doch ich kenne den Grund, es ist Melody die mir immer wieder im Kopf rumspukt. Sie lässt mich nicht mehr klar denken. Wie konnte sie mir nur so den Kopf verdrehen. Aber anscheinend hat sie nichts mit Christian zu tun. Auf der Beerdigung konnte ich sie nicht entdecken. Ich hatte mich gut versteckt in einer der hohen Bäume und hab alles aus sicherer Entfernung beobachtet. Denn nachdem mir klar wurde das mein Plan nicht umsetzbar ist, wollte ich wenigstens dahingehend Gewissheit haben.Aber so ein verdammter Fehler darf mir nicht nochmal passieren. Ich muss zu sehen das ich wirklich klar denken kann, bevor ich mir was neues überlege.

Als ich Christian mit seinen Eltern sah, kochte die Wut wieder in mir hoch. Er hatte alles das, was mir verwehrt geblieben ist. Und verdammt er scheint sich weit besser von der Entführung erholt zu haben, als ich gedacht hatte. Wenn ich doch nur wüßte wo er sich versteckt hällt und wer verdammt nochmal ihm geholfen hat. Ständig war sein Sicherheitsmann um ihn und noch so ein anderer Typ, ich denke auch mal Sicherheitsmann. So ist also kein rankommen an ihn.

Ich bestelle mir beim Barman ein weiteres Bier. Jeden verdammten Abend sitze ich in dem Pub wo ich Melody das erste mal traf. Doch sie ist bisher nicht aufgetaucht. Verdammt wie konnte mich diese frau nur so verhexen. Ich nehme einen großen Schluck Bier und versuche mich wieder auf Christian zu konzentrieren. Ich ziehe mein Handy aus der Tasche und schaue mir sein Unternehmen mal wieder im Internet an. Da wird es doch sicher irgendwie eine Möglichkeit geben. Ich schmunzel vor mich hin. Ja das wäre vielleicht eine Idee, aber diesmal sollte sie gut durchdacht sein. Zufrieden mit meinen Gedanken, schließe ich den Browser und stecke das Handy weg.

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Melody:

Ich bin normalerweise eine Frau, die nichts leicht erschüttern kann. Jedoch haben mir die vergangenen Wochen sehr zugesetzt. Nein meine Kindheit würde ich bei weitem nicht als schön bezeichnen, dennoch habe ich es geschafft mir ein gutes Leben aufzubauen. Alles war so perfekt bis zu diesem einen Abend. Sie tauchte auf und brachte mein ganzes Leben zum wanken. Nach allem was ich an diesem Abend erfahre haben, muste ich einen Weg finden diesen jack Hyde kennen zu lernen.

Es war ja leichter als gedacht und mit ein bischen Schauspielerischem Talent, hab ich ihn gleich um meinen Finger gewickelt. Jedesmal wenn ich ihn ansah hätte ich zwar kotzen können, aber um die Informationen zu erhalten, muste ich gute Miene zum bösen Spiel machen. Nach ein paar Bier wurde er doch sehr redselig. Naja viel hat mir sein gelaber nicht geholfen, denn über Christian hat er sich ausgeschwiegen. Dafür hat er in einer Tour rumgejammert, was mir genauso auf den Geist ging, wie seine anmachversuche. Ich nutze die erstbeste Gelegenheit und verabreichte ihm ein paar k.o Tropfen in sein Glas. Sehr schwankend schaffte ich es ihn noch in ein Hotelzimmer zu bringen. Als ich mir sicher war, das er schlief, räumte ich seine Hosentaschen aus.

Schnell fand ich was ich suchte und begab mich auf den Weg in sein Motel. Als ich davor stand wurde mir übel. Was für eine billige Absteige. Aber irgendwie passte sie zu ihm. Ich zog meine Kapuze tiefer ins Gesicht und machte mich auf in sein Zimmer. Kaum das ich die Tür öffnete, stieg mir ein widerlicher Geruch nach abgestandenem Rauch und Alkohol in die Nase.Erinnerungen kamen zusammen mit der Übelkeit hoch. Ich schluckte beides runter und schaute mich um. Jack schien einen enormen Hass auf Christian Grey zu haben. Überall hingen Bilder von ihm, sei es aus der Presse, dem Internet oder selbst aufgenommene. Immer wieder war das Gesicht von ihm zerstört, oder mit Dartpfeilen und Pinnwandnadeln verziert. Mir lief ein Eiskalter schauer über den Rücken. Erst jetzt wurde mir richtig bewusst, wie gefährlich dieser Mann war. Ich durchsuchte all seine Sachen und was mir hilfreich erschien fotografierte ich. Vorsichtshalber machte ich noch seinen Zimmerschlüssel nach, man weiß ja nie. Dann fuhr ich zurück ins Hotel, wo ich Jack allein gelassen hatte. Er schlief nach wie vor tief und fest. Ich legte seinen Schlüssel zurück in die jeans und machte mich auf den Weg in mein eigentliches Hotel. Zufrieden mit mir selber genehmigte ich mir noch einen Drink, bevor ich schlafen ging.

Als ich die Zeitung am nächsten Morgen aufschlug und vom Brand im Escala las, da dachte ich mich trifft der Schlag. Ich konnte mir schon denken wer dahinter steckte. Nur das Warum fehlte mir noch. Wenn ich das alles gewußt hätte, dann hätte ich ihn überredet seinen Termin abzusagen. Das er auf mich stand, war kein Geheimnis. aber ich hatte meine Hausaufgaben gemacht und ihm das gezeigt, was er begehrt. Braune lange Haare und stahlblaue Augen. Ich lache vor mich hin, wenn er nur wüsste wie ich wirklich aussehe.Belustigt schüttel ich den Kopf.

Nun wurde es an der Zeit ihn nicht mehr aus den Augen zu lassen. Und das tat ich gewiss nicht. Irgendwie amüsiert es mich, das er jeden Tag im Pub sitzt und auf mich wartet. Er könnte einem fast Leid tun. Aber auch wirklich nur fast. Ich hoffe doch sehr das mein Plan aufgeht. Ich schaue noch einmal auf die Uhr und dann mache ich mich auf den Weg. Immerhin habe ich eine Mission zu erfüllen.

Mein rettender EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt