Kapitel 71

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Kapitel 71

Elena Lincoln:

Nun sitze ich bei diesem Detektiv im Büro. Und soll ihm erzählen wie das alles soweit kommen konnte. Na dann kann er sich auf eine nette Geschichte gefasst machen. Da mir eh nichts passieren kann lege ich los.

"Schon auf der Party habe ich gemerkt das irgendwas mit dieser Lady Rose, alias Miss Steele, nicht stimmt. Ok sie sah aus wie eine Domina, aber ihr ganzes Verhalten passte nicht so wirklich. Misstrauisch hab ich sie immer wieder aus dem Augenwinkel beobachtet, nun gut sie hat es nicht mitbekommen, aber mir sind die kleinen Details nicht entgangen Zuerst ihr falsches Lachen bei der Begrüßung, dann wurde sie immer wieder leicht rot, als sie die anderen in Aktion gesehen hat. Und das Josè ihr nicht von der Seite weichen wollte, machte mir klar das was nicht stimmt.

Als sie dann blass und völlig abgehetzt in den Garten zu uns kam, muste ich nur eins und eins zusammenzählen. Das mit dem Jetlag war ja mehr als nur eine faule Ausrede. Und dann dieser überstürzte Aufbruch von ihr. Naja mir war es in dem Moment aber nur Recht, denn immerhin wurde Christian geholfen. Ich war da einfach nicht zu in der Lage. Vorallem weil Jack mich bis zur Party nicht aus den Augen ließ. Um mir Gewissheit zu verschaffen suchte ich direkt nach ihrem Abgang den Keller auf und stellte mit Erleichterung fest, das Christian weg war.

Ich schnappte mir José und verfrachte ihn in mein Auto. Ich brauchte ihn nur ein wenig locken, er war mir noch genauso Hörig wie am ersten Tag unseres Kennenlernens. Auf direktem Weg fuhr ich mit ihm nach Portland zum Haus meiner Schwester. Den Plan sie auszuliefern hatte ich ja nun schon länger und natürlich habe ich alles gut durchdacht und geplant. Doch zuvor muste ich noch herausfinden was diese Lady Rose von meinem Christian wollte. Josè ließ sich bereitwillig in mein Schlafzimmer führen. Ruck zuck hatte ich ihn am Bett gefesselt. Und dann habe ich ihn solange bearbeitet bis ich endlich all meine Fragen beantwortet bekommen habe. Nun gut sein Arsch leuchtete danach dunkelrot und auch an den Striemen wird es sicher noch einige Freude gehabt haben, aber ich kenn meinen kleinen Latino, es wird ihn gefreut haben. Nachdem ich ihm alle Stellen mit Salbe eingeschmiert hatte, konnte er gehen. Er fuhr mit dem Taxi zurück nach Seattle und ich bereite mich auf meine Flucht vor.

Es war nicht schwer Elane aus der Klapse zu bekommen. Ich erklärte der Schwester ich würde sie ein wenig an die frische Luft bringen. Naja und durch die ganzen Medikamente hat sie eh nichts mehr gecheckt. Der Besuch bei Leslie war von langer Hand geplant. Ich hatte ja nicht vor jemals zurück zu kommen und so wollte ich reinen Tisch machen mit Leslie und aber auch mit Christian.Alles was ich in dem Abschiedsbrief geschrieben hab, meinte ich auch so. Es tut mir wirklich Leid was er durchmachen musste, aber ich konnte ihn nun mal nicht schützen und bestimmt hat er mir mittlerweile auch verziehen.

Ich bin nach New York geflüchtet und hab mir erstmal ein Hotel genommen. Da Elane und ich gleich aussehen, war es kein Problem mit ihren Papieren zu reißen. Ich war schon so weit mein Leben hinter mir zu lassen und nach Europa zu fliegen, als ich im Fernsehen vom Bombenattentat vorm GEH gehört habe. Ich hab mir riesen Sorgen um meinen Christian gemacht und somit bin ich zurück nach Seattle. Es hat lange gedauert bis ich herausgefunden habe, das diese Miss Steele ihn immer noch beschützt. Aber warum sie mich nicht zu ihm lassen wollte verstehe ich immer noch nicht. Das geschockte Gesicht von ihr und Leslie war Gold wert. Aber auch Carrick hat nicht schlecht geguckt, allein deswegen hat es sich gelohnt nach Seattle zu fliegen. Da ich sehr gut mit dem Polizeichef bekannt bin, wird meine Verweildauer hier eh nur kurz sein."


Der Detektiv krümmt sich vor lachen und ich schäume vor Wut. Was bitte schön ist denn jetzt schon wieder so lustig? Doch ehe ich nachfragen kann, klopft es und Carrick Grey persönlich betritt das Büro. Ich will aufspringen und ihn begrüßen, doch so eine Polizisten Schlampe drückt mich wieder auf den Stuhl.

"Oh Carrick wie schön das Du gekommen bist. hat Christian dich zur vernunft gebracht ja? Wie nett das du mich vertreten willst."

Sage ich mit einem siegessicheren Lächeln. Doch der Gesichtsausdruck von Carrick verheißt nichts gutes und der Detektiv unterdrückt schon wieder ein Lachen. Carrick setzt sich auf den Stuhl neben dem Detektiv, er atmet ein paar mal ein und aus und was er dann sagt, katapultiert mich fast vom Stuhl.

"Oh Elena wie falsch Du da liegst. Weder Christian noch sonst jemand deiner sogenannten Freunde wird Dir helfen. Und ich schon mal gar nicht. Du glaubst doch nicht alles ernstes das wir Dir noch helfen, nachdem was Du angerichtet hast. Ich dachte bislang ich hätte eine gute Menschenkenntnis, aber bei Dir hat sie ja wohl gründlich versagt. Der einzigste Grund warum ich hier bin ist, das ich hören will warum Du zurückgekommen bist. Ich halte meine Versprechen Elena, das weißt Du und weißt Du was ich Grace versprochen habe? Ich habe ihr versprochen, das Du nie wieder einen Fuß in Freiheit setzen wirst. Mit allen rechtlichen Mitteln die mir zur Verfügung stehen werde ich dich fertig machen."

Mit Mühe und Not schaffe ich es nicht vom Stuhl zu kippen. Jeder Satz war wie ein Faustschlag ins Gesicht. Innerlich kocht die Wut hoch und dann brülle ich Carrick an.

"Ach Carrick Du kennst Christian doch gar nicht richtig. Du weißt ja gar nichts von ihm und seinem Lebensstil. Natürlich wird er mich hier raus holen und wenn nicht er dann ein anderer meiner Geschäftspartner. Ihr wart doch immer nur Mittel zum Zweck um an euren Sohn ran zu kommen und damit ich meinen schönen Stand in der Gesellschaft halten konnte. Christian weiß was er an mir hat und das wird er nie vergessen.Christian und ich lieben uns. Du wirst ihn hassen und verstoßen, wenn Du Bescheid weißt. Aber geh zu ihm und frag ihn, dann wirst Du selber sehen was für einen ach so tollen Sohn du hast."


Ich hab mich so in Rage gebrüllt, das ich fast alles ausgeplaudert habe. Doch zum Glück hab ich nochmal die Kurve bekommen. Wenn Christian mir schon nicht hilft, dann will ich wenigstens auch sein Leben zerstören. Der Detektiv schaut immer zwischen mir und Carrick hin und her. Er scheint das Schauspiel zu genießen. Doch verstehe ich nicht warum. Carrick versucht sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihn meine Worte getroffen haben, aber ich kenne ihn lange genug um es zu sehen.

"Ist das dein Ernst Elena. Das ich nicht lache.Du weißt doch gar nicht was Liebe ist und ein herz hast Du mit Sicherheit nicht. Wenn Du meinst das Christian den Lebensstil des BDSM ausgelebt hat, so bin ich im Bilde. Und mir ist durchaus bekannt das Du ihn mit 15 verführt hast. Glaube mir Du wirst nicht ungestraft davonkommen. Im Gegensatz zu Dir, weiß Christian mittlerweile das dieser Weg der falsche war. Ach und zum Thema Hilfe, wir haben dein Adressbuch und alle Unterlagen von Leslie bekommen. Dir wird mit Sicherheit keiner mehr helfen, denn deine sogenannten Freunde oder besser Erpressungsopfer, haben alle eigene Verfahren am Hals."

"Nein, nein das kann nicht sein. Leslie mein eigen Fleisch und Blut hat mich nicht verraten. Das glaub ich Dir nicht. Das kannst Du mir nicht weiß machen."

Meine ganze Welt bricht gerade zusammen. Das kann nicht sein. Warum bin ich bloß zurückgekehrt. Dann meldet sich der Detektiv auch noch zu Wort.

"Ja Mirs Lincoln so sieht es nun mal aus und alles was Mr. Grey gesagt hat entspricht der Wahrheit. Soll ich ihnen jetzt vielleicht einen Pflichtverteidiger rufen? Ihre Konten bzw. die ihrer Schwester sind eingefroren und ich glaube nicht das sie jemanden finden der ihnen einen guten bezahlt. Beantworten sie mir aber bitte noch eine Frage. Was haben sie mit Jack Hyde gemacht, bei ihrem ,als Anwältin, getarnten Besuch. Mr. Hyde ist nicht mehr Vernehmungsfähig seit sie da waren."

Ach was hab ich schon getan. Ich hab ihm nur ein bisschen Angst gemacht und ihm mitgeteilt das er ja aufpassen soll, im dunkeln. Es passiert dann immer wieder so viel. Naja das und das die Krankenschwester Leila, eine ehemalige Sub von mir, ihm immer wieder nicht nachweisbare Substanzen gibt, die seine Wahrnehmung verzerren. Das teile ich den beiden natürlich nicht mit. Ab jetzt schweige ich lieber.

"Na gut wie sie wollen. Wenn sie uns keine Auskunft geben, dann werden sie jetzt in die Zelle gebracht. Ich wünsche ihnen eine angenehme Nacht."

Dann werde ich vom Stuhl gezerrt und abgeführt. Keine 10 Minuten später finde ich mich in einer modrigen Zelle wieder. Es stinkt und es ist kalt. Womit hab ich das nur verdient? Was mach ich denn jetzt bloß? Ich kann das alles nicht fassen . Sollte ich vielleicht meinem Leben doch ein Ende setzen? 

Hallo zusammen

So nun hat Elena sich zu Wort gemeldet.

Was meint ihr wird sie sich das Leben nehmen, oder muss sie sich doch vor Gericht verantworten?

Liebe Grüße Jule

Mein rettender EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt