Kapitel 57

318 7 3
                                    


Kapitel 57

Ana:

Ich schaffe es Christian mit mir zu ziehen. Auf einmal ist alles totenstill. Wie kann das sein? Gerade hörte ich doch noch einen Knall. Teile vom Auto fliegen durch die Luft. Christian scheint irgendetwas an den Kopf geflogen zu sein, er verdreht seine Augen und sackt zu Boden. Ich werfe mich schützend über ihn. Ich merke wie irgendwas auf mich einprasselt. Doch ich höre nichts. Wie kann das sein? Ich nehme den Geruch von Rauch und Feuer wahr. Langsam gleite ich mit Christian zu Boden. Immer wieder brülle ich ihn an. Doch ich höre meine eigene Stimme nicht? Sage ich überhaupt was. Kommen Wörter aus meinem Mund? Verdammt was ist hier nur los? Christian liegt regungslos unter mir. Ich versuche ihn wach zu rütteln, doch nichts passiert. Als ich merke das nichts mehr auf mich einprasselt richte ich mich vorsichtig auf. Ich sehe wie Glasscherben rund um uns verteilt liegen. Ein dichter Nebel aus Rauch umhüllt uns. Durch den Nebel sehe ich Trümmerteile auf den Boden liegen.

Leslie hat Recht gehabt mit ihrer Bombe. Verdammt sie hat uns das Leben gerettet. Doch was ist mit den anderen. Mein Blick fällt wieder auf Christian. Verdammt er darf nicht sterben. Ich brauche ihn doch, ich liebe ihn. Er muss wissen das Andrea lebt. Immer wieder rüttel ich an Christian, doch er rührt sich nicht. Das ich seinen Atem spüren kann, beruhigt mich etwas. Auf einmal werde ich an den Schultern gerüttelt. Jack! Ist mein erster Gedanke. Panik steigt in mir auf. Doch als ich sehe das es Ray ist, rappel ich mich auf und falle ihm um den Hals.Auf einmal nimmt er sein Gesicht in meine Hände und er scheint mir was zu sagen, doch ich kann nichts hören. Was ist denn nur los? Ich sehe seine Lippen sich bewegen, doch ich höre nichts. Ich schreie es ihm entgegen und hoffe das er mich versteht. Anscheinend funktioniert es.
Er zeigt immer wieder auf mich und dann auf Christian. So langsam verstehe ich das er nach Christian gucken will und rutsche von ihm runter zur Seite. Gebannt starre ich Christian an. Als er seine Augen aufmacht, durchflutet mich die Erleichterung. Dann geht alles ganz schnell. Ich sehe Sanitäter auf uns zu rennen. Ray ist los um nach Luke zu schauen.. Mir wird ein Stifneck angelegt und der eine Sanitäter versucht mir mit Händen und Füßen zu erklären das er mich untersuchen möchte. Dann sehe ich wie sie Christian untersuchen wollen. Nein! Scheiße! Die dürfen ihn nicht berühren! Gerade hat der eine Sanitäter mir ein Pflaster auf die Stirn geklebt da springe ich auf und brülle ihnen entgegen das ich mich um Christian kümmere. Ich hoffe sie haben verstanden was ich ihnen mitteile und schon sitze ich auf seinen Beinen. Ich hoffe er kann mich hören. Ich erkläre ihm was ich vorhabe. Durch sein nicken bestätigt er mir das er mich verstehen kann.

Kurze Zeit später finde ich mich im Krankenwagen wieder. Als Ray mir signalisiert das es Luke gut geht, bin ich erleichtert.

Im Krankenhaus will ich mich nicht von Christian trennen, doch beim CT geht es leider nicht anders. Eine Schwester hält mir einen Zettel entgegen wo sie mir mitteilt, das jetzt ein CT gemacht wird um zu sehen was ich für Verletzungen haben. Anschließend werde ich zu Dr. Simps dem HNO Arzt gebracht. Er untersucht mich sehr gründlich. Er erklärt mir schriftlich, das ich wohl ein Knalltrauma, erlitten habe durch die Explosion. Außer der kleinen Wunde am Kopf hätte ich nichts abbekommen. Ich könnte von Glück sagen das ich die Lederhose und die Jacke getragen hätte, somit wären die Splitter nicht durchgegangen. Nun erklärt sich auch das ewige gepiepe in meinem Ohr. Der Arzt meint aber mit Infusionen wird es wieder werden. Ich erkundige mich sofort nach Christian. Er hat glück gehabt, eine Gehirnerschütterung, eine Platzwunde und ein paar geprellte Rippen sind alles. Wegen des Hörverlustes soll ich noch ein paar Tage hier bleiben. Er bittet dann Ray ins Behandlungszimmer. Als ich ihn sehe gibt es kein halten mehr. Ich fliege ihm um dem Hals und lasse meinen Tränen freien Lauf.

Nachdem er kurz mit dem Arzt gesprochen hat, bringt er mich zu Christian aufs Zimmer. Grace und Carrick sind schon da und schließen mich in die Arme. Grace muss ein paar Tränen verdrücken. Mein Blick fällt auf Christian, er schläft tief und fest, zumindest signalisiert mir Grace das mit einer Geste. In dem sie ihre Hände an ihren Kopf legt, den zur Seite neigt und die Augen schließt. Ray hielft mir aus meiner Jacke und ich ziehe mir die Hose aus. Ich entdecke hier und da noch Glassplitter im Leder und bin ehrlich froh, mich für die Sachen entschieden zu haben. Vorsichtig lege ich mich hin. Eine Schwester kommt und hängt mir eine Infusion an. Ray schnappt sich Stift und Zettel und schreibt eifrig.Dann reicht er mir den Zettel.

Andrea lebt und steht unter Schock, wird von Flynn behandelt.

Die Papiere haben wir.

Jason hat einen Streifschuss abbekommen, nachdem er den zweiten Handlager von Jack stellen wollte. Den hat Jason niedergeschossen.

Aber Jason geht es gut, er liegt ein Zimmer weiter

.

Luke hat ein paar Splitter abbekommen und drei gebrochene Rippen. Aber sonst ist alles in Ordnung. Er teilt sich ein Zimmer mit Jason.

Jack wurde dank Leslie verhaftet.

Mathew und Leslie wollen Morgen mit euch reden.

Ich fahre jetzt um euch Sachen zum anziehen zu besorgen und hole Gail ab.

Schlaf ein wenig.

Ich bin so froh das Du lebst.

Ray drückt mir einen Kuss auf die Stirn und merke wie ich wirklich müde werde. Der Tag fordert seinen Tribut und ich drifte ab in die Welt der Träume.

Ich werde wach, als sich jemand auf mein Bett niederlässt. Ich reiße die Augen auf. Christian versucht zu mir ins Bett zu klettern. Ich schaue ihn an und er lächelt mich schüchtern an. Gerade will ich ihm einen Kuss geben, da geht die Tür auf. Eine Schwester betritt den Raum Christian reißt erschrocken den Kopf herum. Die Schwester geht zielstrebig auf Christian zu und positioniert sich direkt vor meinem Bett. Sie scheint nicht begeistert von Christians Aktion zu sein. Mit mahnenden Zeigefinger sagt sie was zu ihm. Christian guckt erst betreten zu Boden, doch dann scheint er sich gefangen zu haben. Mit ernster Miene scheint er sie anzubrüllen. Ganz weit weg und Dumpf höre ich vereinzelte Wörter. Nein.... Ich schlafe bei ihr... Basta... das... egal... Dann scheint er leiser zu werden. Verdammt hab ich mir das nur eingebildet? Kann es wirklich sein das ich doch langsam wieder was höre? Erstmal sag ich nichts, abwarten wie es weiter geht.
Christian schnappt sich Block und Stift, dann fängt er an zu schreiben. Während dessen nutze ich die Zeit und schaue mich in unserem Zimmer um. Es sieht fast so aus, wie das Zimmer in dem Christian nach dem Brand gelegen hat. Nur ist es größer. Ein Blick zum Fenster sagt mir das es schon mitten in der Nacht sein muss. Denn draußen ist es dunkel.
"Wie spät?" frage ich Christian.

Er hört kurz auf zu schreiben und hält mir seine Uhr hin. Wie ich mir dachte es ist mitten in der Nacht. Um genau zu sein 2 Uhr. Christian reicht mir den Zettel herüber.

Ana es tut mir alles so leid!

Wie geht es Dir?

Die Schwester kommt gleich wieder, sie holen ein Familienbett ich kann nicht ohne dich schlafen. Das hab ich ihr klar gemacht.

Du hast mich wieder gerettet mein Engel, ich liebe Dich.

"Christian, es ist nicht deine Schuld, das Jack sowas plant konnten wir nicht ahnen. Mir geht es gut, solange Du bei mir bist. Ich bin müde und mein Kopf tut weh, aber das piepen im Ohr nimmt ab. Ich liebe Dich auch."

Christian nimmt mich in den Arm, es tut so gut seine Nähe zu spüren. Dann kommt die Schwester von eben wieder, mit einer Kollegin im Schlepptau. Sie schiebt mein Nachtschränkchen an die Seite und tauscht dann unsere Betten gegen ein Familienbett. Wo sie das mitten in der Nacht her geholt hat, will ich lieber gar nicht wissen.. Christian und ich legen uns zurück ins Bett. Dann scheint die neue Schwester nochmal eindringlich auf ihn einzureden. Zum Glück verlassen die beiden ziemlich schnell unser Zimmer wieder. Christian sieht ziemlich genervt aus.

Als Christian näher zu mir rüber rutscht, frage ich ihn.

"Was war denn los? Wie geht es Dir? Hast Du Schmerzen?"

Christian schreibt.

Die Schwester hat mich eindringlich ermahnt liegen zu bleiben, wegen meiner Gehirnerschütterung und den geprellten Rippen.

Solange ich dich hier habe geht es, da ertrage ich auch den Schmerz im Kopf und in den Rippen.

"Welche Seite sind die Rippen verletzt?"

Christian zeigt auf die linke Seite und ich bin beruhigt, da ich rechts neben ihm liege. Vorsichtig kuschel ich mich an ihn. Er vergräbt seine Hase wie üblich in meinem Haar und so sinken wir gemeinsam in einen tiefen Schlaf. 

Mein rettender EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt