Kapitel 125

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Hallo zusammen, ich hoffe ihr habt Weihnachten gut verlebt. Und hattet ein paar entspannte Tage. Hier geht es nun weiter mit dem ersten Prozesstag. Dann schauen wir mal was so passiert.

Liebe Grüße

Jule

Kapitel 125

Christian:

Die letzten Tage waren ein Wechselbad der Gefühle. Nachdem ich mit Ana bei Dad im Büro war stand ich vollkommen neben mir. Immer wieder suchten mich heftige Flashbacks heim und auch die Alpträume kamen zurück. Dazu kam noch die Angst, das Ana mich nun verlassen würde, weil sie erkannte wie abgefuckt ich bin. Doch es kam ganz anders. Immer wieder versicherte sie mir, das es nicht meine Schuld gewesen sei. Und das sie mich trotz allem lieben würde.

Ana ist wahrlich ein Engel und doch kann ich es nicht begreifen, das sie immer noch zu mir steht. AuchJohn und Leslie versuchen mir unzähligen Gesprächen klar zu machen, das es nicht meine Schuld ist. Und tief in mir weiß ich das auch. Ich kann ja nichts dafür das Grace und Carrick mich genommen haben. Doch immer wieder gehen mir Jacks Worte durch den Kopf, die er bei seiner Aussage gesagt hat:

"Wenn ich an Christians Stelle adoptiert worden wäre, dann würde alles mir gehören."

Irgendwann schaffen die anderen es dann doch mich zu überzeugen, das ich mir das ja nun alles selbst aufgebaut habe. Und langsam legen sich meine zweifel und Schuldgefühle. Ana schafft es immer wieder mich zu erden und ist meine wichtigste Stütze, in den ganzen Tagen. Ohne sie würde ich das nicht durchstehen.

Die Gespräche mit Dad sind auch sehr Anstrengend.

"Christian, ich hab keine Ahnung was Elena plant, aber sie will sich selber verteidigen. Und meiner Meinung nach hat das nichts gutes zu bedeuten. Wir müssen mit allem rechnen."

"Was meinst Du damit Dad?"

"Naja es könnte sein, das sie deinen bisherigen Lebensstil offen legen wird und dann zu Gunsten von Jack sagt das Du es so wolltest. Aber auch könnte sie deine leibliche Mutter mit reinziehen. Und an Lesslie und Dir kein gutes Haar lassen. Ich weiß es nicht, ich kann sie nicht einschätzen. Und das macht mir ehrlich gesagt Angst."

Und so gehen wir die nächsten Tage immer wieder die verschiedenen Möglichkeiten durch und auch was ich und Leslie dann zu sagen haben. IM GEH kann ich mich nicht konzentrieren und so übernimmt Ros im Moment erstmal. Ana hat ihre Aufgaben im Verlag auch erstmal verteilt, da sie sich mit mir auf den Prozess konzentrieren will.

Doch am meisten Angst macht mir, das Leila sich nicht wieder gemeldet hat und einfach auch nicht gefunden werden kann.

Zudem mache ich mir große Sorgen um Ana. Ihr ist immer mal wieder schlecht und sie ist kaum. Es ist für uns alle eine schwere Zeit. Doch ein Lichtblick gibt es. Susan hat die Op gut überstanden und bekommt jetzt eine Chemo. Wenn alles gut verläuft, dann hat sie den Krebs besiegt. Und dann ist es soweit, heute ist der erste Prozesstag. Ich bekomme kaum etwas runter, aber Ana geht es nicht viel besser.

Bevor wir losfahren zieht sich nochmal kurz mit Jason und Luke in ihr Arbeitszimmer zurück. Leslie und ich bereden nochmal unsere Aussagen. Keine Stunde später stehen wir vor dem Gerichtsgebäude wo eine Menge reporter sich schon versammelt haben. Ich bin froh das die Verhandlung ohne Presse stattfindet. Wie Dad das geschafft hat, weiß ich nicht, aber es beruhigt mich ungemein.

Mom, Dad und John Flynn erwarten uns schon am Sitzungssaal. Dann gehen wir hinein. Ana setzt sich ganz vorne zu Mom und John in die erste Reihe und ich nehme neben Dad und dem Staatsanwalt platz, da ich als Nebenkläger zugelassen werde. Jack und Elena werden hereingeführt und Jack wird neben seinen Anwalt gesetzt. Er traut sich nicht mich anzusehen und hält sich die ganze Zeit den Kopf. Elena hingegen sieht mir ins Gesicht und schenkt mir ihr siegessicheres und falsches Lächeln, das mir die Galle hochkommt. Die Frau ist wirklich das Letzte.

Dann kommt der Richter und eröffnet die Verhandlung.

"Sehr geehrter Herr Staatsanwalt, bitte verlesen sie die Anklagepunkte."

"Sehr geehrter herr Vorsitzender, verehrte Geschworene, Mrs. Elena Lincoln geborene..."

Doch weiter kommt er nicht, denn die Tür vom Sitzungssaal fliegt auf und Leila stürmt herein und brüllt:

"Entschuldigung, aber ich muss eine ganz wichtige Aussage machen."

Und dann geht alles ganz schnell. Auf einmal kippt Jack von seinem Stuhl. Die Beamten laufen zu ihm und keine Ahnung woher, aber aufeinmal zielt Elena mit einer Waffe auf mich und brüllt:

"Wenn ich dich nicht haben kann, dann soll dich keine haben!"

Ich seh Ana noch vor mich springen, dann höre ich Schreie, es fliegen Kugeln , ein riesen Tumult bricht aus. Ich sitze stocksteif auf meinem Stuhl. In meinen Ohren rauscht nur noch so das Blut und dann sehe ich wie Ana vor mir zu Boden geht.

"Ana, nein, Ana!"

Schreie ich so laut ich kann und dann wird alles schwarz und still um mich herum.

Mein rettender EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt