Kapitel 26

396 11 0
                                    


Kapitel 26

Grace:

Ich lasse das Handy auf den Tisch knallen. Carrick schaut mich besorgt an. "Warum bin ich nur mit nach Paris? Ich hätte bei Christian bleiben sollen!" murmle ich vor mich hin. Ich fühle mich als ob mir jemand den Boden unter den Füßen weggerissen hätte. Nach Christians verschwinden, bzw. Entführung dachte ich es könnte nicht schlimmer kommen. Aber nun auch noch ein Brand im Escala und Christian war dort. Warum und was wollte er nur dort. Diese Miss Steele wollte doch auf ihn aufpassen. Carrick fängt an mich zu schütteln: "Grace sprich mit mir! Was ist passiert, was ist mit Christian?" So Langsam erwache ich aus meiner Trance "Feuer, Escala, Christian, Krankenhaus, zurück." Ich kann noch keinen zusammenhängenden Satz hervorbringen. Ich stehe einfach unter Schock. Immer zu muss ich an Christian denken, der kleine verwahrloste Junge, der mich im Krankenhaus ängstlich ansah, mit seiner Schmusedecke in der Hand. Ich hatte ihn vom ersten Moment in mein Herz geschlossen, er war einfach etwas ganz besonderes. Auch wenn es nicht mein leibliches Kind ist, aber für ihn würde ich töten.

Ich habe gar nicht mitbekommen das Carrick den Raum verlassen hat, doch auf einmal steht er mit gepackten Taschen vor mir. "Komm Grace der Flieger wartet. Mia weiß bescheid, wir müssen los."Ich lasse mich von Carrick mit ziehen. Erst als wir im Flugzeug sitze, registriere ich meine Umgebung wieder. All meine Angst, meine Fragen und auch meine Wut auf Christian und ana schlucke ich runter. Ich muss jetzt stark sein und dann will ich mich um meinen Sohn kümmern. Diesmal werde ich mich nicht davon abhalten lassen.Ich bin so froh das Jason den Privatjet von Christian in Paris gelassen hat. Immer wieder frage ich Carrick:" Wer tut sowas? "

Doch Carrick kann sich auch nicht erklären wer zu sowas in der Lage ist, geschweige denn warum. Ich werde das verdammte Gefühl nicht los das Ana und Christian uns was verschweigen. Es muss noch einen anderen Grund gegeben haben uns von Christian fernzuhalten, als die Gefahr das uns was passieren könnte. Ich nenn das mal Mutterinstinkt. Aber ich werde schon noch dahinter kommen.Ich bin froh als wir nach einer gefühlten Ewigkeit in Seattle landen. Carrick lässt sich gleich von Jason auf den neuesten Stand bringen. Er will sofort zum Escala um Jason zu unterstützen und ich fahr ins Krankenhaus. Als er mir dann berichtet, das Ana ihr eigenes Leben riskiert hat um Christian zu retten, bin ich mehr als sprachlos. Diese Frau ist der wahnsinn, so stark und mutig, aber dennoch auch leichtsinnig. Ob sie mehr für Christian empfindet. Aber nein, er hat uns noch nie eine Frau vorgestellt und auch wenn alle anderen Familienmitglieder das meinen, ich glaube nicht daran das Christian schwul ist.

Am Krankenhaus angekommen, stürme ich hinein und sofort zum Empfang. Natürlich bekomme ich sofort alle Informationen die ich brauche, immerhin arbeite ich selber als Kinderärztin hier.Ich finde das Zimmer ziemlich schnell. Ein mir unbekannter Mann, der sich als Luke Sayer, Personenschützer und Mitarbeiter von Anastasia vorstellt, sitzt vor dem Zimmer. Als ich ihm erklärt habe wer ich bin, lässt er mich eintreten. Ana sitzt bei Christian am Bett. Ihre Hand umklammert fest seine. Sie hat ihren Kopf auf dem Bett liegen. Ihre Augen sind geschlossen, anscheinend schläft sie. Ich rüttel sie an der Schulter. Sie schreckt hoch und will mich begrüßen. Doch ich unterbreche sie. Ich muss nicht lange überlegen und biete ihr das Du an. Als ich mich nach ihrem befinden erkundigt habe und sie mir dann erzählt, was passiert ist, kann ich die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Ich will ihr einfach nur danken, sie versucht es einfach damit zu erklären das es ihr Job ist. Aber ich spüre da steckt mehr hinter. Als ich Ana darauf anspreche verabschiedet sie sich schnell und geht raus zu Luke.

Ich schaue mir die Krankenakte meines sohnes an. Er hat verdammt Glück gehabt. Ich setze mich zu ihm ans Bett und betrachte ihn. Die Tränen wollen nicht versiegen. Er hat uns wirklich viel Kummer gemacht, besonders als Teenager, aber so macht und hilflos wie jetzt hab ich mich noch nie gefühlt. Auf einmal fängt er an sich hektisch zu bewegen . Immer wieder höre ich die Worte rot, rot, rot. Christian muss träumen. Doch ich bekomme ihn weder wach, noch beruhigt.Ich stürme nach draußen und erkläre Ana was passiert. Sofort rauscht sie an mir vorbei. Gerade kommt eine Schwester und ich versuche ihr zu erklären, das es nur ein Alptraum war, als ich höre das der Alarm aufgehört hat. Die schwester verabschiedet sich und ich kann sehen wie Christian ide augen öffnet. Die Erleichterung macht sich in mir breit, doch scheint Christian noch sehr müde zu sein und nach einem Hustenanfall schläft er wieder ein.

Mein rettender EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt