Kapitel 106

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Kapitel 106

Ana:

Der Besuch auf dem Friedhof war wirklich heftig. Christian tat mir so Leid. Doch ich bin total gerührt das er mich mitgenommen hat. Ich hab auch eine schwere Phase hinter mir, von der Christian nichts weiß, aber da hat es mir geholfen, all meinen Frust rauszulassen. Dad hat mir damals sehr geholfen. Doch das werde ich Christian gleich erzählen, er soll erstmal seine Gefühle für sich sortieren.

Gemeinsam gehen wir zum Auto und lassen uns von Luke ins Hotel bringen. Ich lasse uns eine Badewanne einlaufen. Gemeinsam mit Christian lege ich mich hinein und genieße das warme Wasser. Unser Anspannung entweicht im warmen Wasser. Während Christian hinter mir sitzt, lehne ich meinen Kopf an seine Brust. Behutsam verteilt er mit dem Schwamm, warmes Wasser über meinen Körper.

"Weißt Du Christian, es hat einen Grund warum ich so zu Carla bin. Es fällt mir nicht leicht, aber ich denke Du solltest es wissen. Also ich hab eine weile bei ihr gewohnt, doch sie wechselte ja immer die Ehemänner und als wir bei Ehemann Nr. 3 wohnten..."

Ich muss hart schlucken und versuche meine Tränen zu unterdrücken. Dann hole ich noch einmal tief Luft und fahre fort.

"Also Ehemann Nr. 3 hat mich nicht gut behandelt. Er hat versucht mich zu missbrauchen und dann bin ich abgehauen. Ich bin zu Ray und seit dem bin ich bei ihm geblieben. Aber das schlimmste war, Carla war nicht da. Sie hat mir nicht geglaubt. Sie wollte mir nicht helfen. Erst nachdem er sie windelweich geprügelt hat, glaubte sie mir. Dann lernte sie Bob kennen und seit dem hat sie sich in den Kopf gesetzt, das man mit Geld auch die Liebe zurück kaufen kann. Sie hat mich mit Geschenken überhäuft, aber Liebe hab ich nicht bekommen. Dafür war Ray da und er hat mir Stück für Stück beigebracht, das ich es verdient habe geliebt zu werden und das auch ich das Recht habe so zu seiin wie ich will. Dann bin ich vor 2 Jahren bei ihm eingestiegen und Du glaubst gar nicht was Carla mir für eine Szene gemacht hat. sie war der Meinung ich müsste mir einen Mann suche, der für mich Sorgen kann, ich könnte es nicht alleine."

"Oh mein Gott Ana das wusste ich nicht..."

"Bitte lass mich zu Ende ausreden Christian. Jedenfalls haben wir die letzten zwei Jahre kaum Kontakt gehabt. Und als dann der Bombenanschlag vorm Grey House passierte, hat Ray sie natürlich gleich Informiert. Doch statt zu mir ins Krankenhaus zu fahren, war sie der Meinung ihr Urlaub auf den Bahamas mit Bob ginge vor. Vielleicht kannst Du jetzt verstehen, warum ich so auf Carla reagiert habe und ich verstehen kann, wie es ist wenn man eine Mutter verliert."

"Aber dieser Typ hat nicht..."

"Nein Christian, soweit ist es nicht gekommen. Du warst und bist der einzigste für mich. Ich liebe Dich. Und ich möchte auch nicht mehr über ihn reden."

Christian wischt mir die Tränen aus dem Gesicht und nickt nur. Ohne es zu wollen sind sie mir die Wangen heruntergelaufen. Doch es tut gut ihm das alles erzählt zu haben. Endlich ist es raus und er kann mich vielleicht besser verstehen. Jetzt weiß er endlich Bescheid und es steht nichts mehr zwischen uns. Christian bewegt sich aus der Wanne. dann hält er mir ein Handtuch hin. Ich steige auch aus der Wanne und lasse mich in das Handtuch einwickeln.Behutsam trocknen wir uns gegenseitig ab. Christian haucht mir ins Ohr:

"Komm Baby, ich weiß wie wir die Gedanken auslöschen können."

Ein lüsternes Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. Und ich weiß sofort was er vorhat. Er zieht mich mit sich ins Schlafzimmer. Und schnell landen wir auf dem Bett. Nach einer Runde intensiven Blümchensex, sitzen wir jetzt gemütlich kuschelnd auf der Couch und lauschen den Klängen von Mozart, die aus den Boxen kommen.

auf einmal klopft es an der Tür und Leslie und Luke stehen vor der Tür.

"Hallo ihr zwei, kommt doch rein. "

Sage ich zu den beiden und lasse sie eintreten. Nachdem wir uns begrüßt haben, setzen wir uns gemeinsam ins Wohnzimmer. Leslie erkundigt sich sofort wie es uns geht. Und Christian und ich können ihr glaubhaft versichern das es uns gut geht und wir den Ausflug, mit all seinen Emotionen gut verarbeitet haben. Denn weder Christian noch ich wollen heute darüber reden.

"Was machst Du denn morgen, wenn Ana auf der Buchmesse ist?"

"Oh Leslie, ich hab da noch eine Überraschung für dich, aber nur wenn Du möchtest. Ich dachte wir könnten unsere ehemaligen Pflegeeltern besuchen. Also erstmal nur wir beide und je nachdem wie es läuft, könnten wir ja dann Abends alle gemeinsam Essen gehen."

Leslie scheint einen Moment zu überlegen. Ich bin ja echt gespannt wie sie sich entscheiden wird. Natürlich könnte ich verstehen, wenn sie nicht möchte, doch ich finde die Idee toll. Christian hat sich wirklich viele Gedanken gemacht über diese Reise. Na hoffentlich stimmt Leslie zu, denn Christian kann bestimmt ihre Unterstützung bei diesem Treffen gebrauchen, wenn ich da so an heute denke.

Mein rettender EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt