Kapitel 69

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Kapitel 69

Ana:

Ich fühle mich als ob ich schwebe. Mein ganzer Körper fühlt sich federleicht an. Ich glaube den Geruch von Christian wahr zu nehmen, doch dann drifte ich ab. Als sich der Nebel etwas lichtet, merke ich das ich auf einem Bett liege. Von weit weg höre ich die Stimme von John.

"Drei Wochen... Mutter geliebt... Ana liebst...." Die Wortfetzen kommen nah an mein Ohr. Ich versuche mit aller Macht gegen den Nebel anzukämpfen, doch ich bin zu schwach. Immer wieder dämmere ich weg. Ich spüre das sich die Matratze bewegt. Der Geruch von Christian steigt mir in die Nase. Ich versuche meine Augen zu öffnen, doch es gelingt mir nicht. Mein Körper will mir nicht gehorchen. Ich bin nicht fähig mich zu bewegen. Die Dunkelheit lauert, doch ich schaffe es mich ein wenig auf Christians Stimme zu konzentrieren. Er scheint zu weinen. Ich spüre was nasses am Arm. Was hat er bloß? Dann dringen seine Worte zu mir durch.

"Ana mein Engel, ich weiß nicht ob Du mich hören kannst, aber ich muss das jetzt loswerden. Ich danke Dir das Du mich nicht aufgegeben hast. Erst nach dem was John mir berichtet hat, weiß ich wie sehr Du mich liebst und ich möchte Dir sagen, das Du das wertvollste in meinem Leben bist."

"Mein Engel nie wieder möchte ich dich alleine lassen. Ja auch wenn wir uns noch nicht lange kennen, aber ich möchte dich an meiner Seite nicht mehr missen. Ich möchte den Rest meines Lebens mit Dir verbringen. Du kannst Dir nicht vorstellen wie unglaublich stolz ich auf dich bin. Ana ich liebe Dich, mehr als mein Leben.

Bitte komm schnell zu mir zurück."

Ich möchte ihn ansehen und antworten, doch ich kann nicht gegen den Nebel ankämpfen. Ja Christian ich liebe Dich auch, doch die Wörter wollen nicht aus meinem Mund kommen. Ich fühl mich wie in Watte. Hat er mir gerade wirklich die schönste Liebeserklärung gemacht die ich je gehört habe? Immer wieder versuche ich den Kampf gegen den Nebel zu gewinnen. Doch die Dunkelheit zieht mich mit sich und drifte wieder weg.

Piano Klänge dringen an mein Ohr. Es ist eine traurige Melody. Ich versuche meine Augen erneut zu öffnen. Zu meiner großen Erleichterung gelingt es mir. Mehrmals kneife ich meine Augen zusammen und langsam gewöhne ich mich an da schumrige Licht. Vorsichtig versuche ich mich zu bewegen. Endlich gehorcht mir mein Körper wieder. Vorsichtig setze ich mich auf.
Meine Kopf klart auf und ich kann mich wieder erinnern was passiert ist. Elena, war da. Christian, er war zusammengeklappt und dann, ja dann war er wieder der Alte. Dann wurde mir schwarz vor Augen. Krampfhaft versuche ich mich an mehr zu erinnern. Die Liebeserklärung von Christian kommt mir in den Sinn. Hat er das wirklich gesagt? Oder hab ich das alles nur geträumt. Kurz ist alles still, bis erneut eine mir unbekannte Melodie ans Ohr dringt. Ist das Christian der da spielt? Ich versuche vorsichtig aus dem Bett zu steigen. Mit einem Arm stütze ich mich an der Wand ab. Mir ist noch etwas schwindelig, aber das hält mich nicht davon ab, Christian zu suchen. Ich muss mich vergewissern ob er wirklich wieder der Alte ist.

Vorsichtig öffne ich die Tür. Im Flur ist es dunkel. Einzig und allein im Wohnzimmer scheint ein Licht. Langsam und bedächtig schleiche ich mich zum Wohnzimmer. Am Türrahmen bleib ich stehen. Der Anblick ist so faszinierend. Christian sitzt nur mit Jogginghose bekleidet am Klavier. Er scheint ganz in der Musik versunken zu sein. Seine Augen sind geschlossen, doch irgendwas macht ihm zu schaffen. Er hat einen gequälten Gesichtsausdruck. Auf einmal hält er inne, und schaut direkt in meine Richtung.

"Ana? Oh mein Gott wie geht es Dir?"

Noch bevor ich ihm antworten kann ist er schon bei mir. Ehe ich mich versehe hebt er mich auf seine Arme. Wie sehr ich mir diesen Christian zurück gewünscht habe. Ich kann es noch gar nicht glauben das er wieder bei mir ist. Seine Augen spiegeln die pure Liebe zu mir wieder. Ich kuschel meinen Kopf an seine Brust, während er mich ins Schlafzimmer trägt.

Mein rettender EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt