Mein rettender Engel

Kapitel 63

Kapitel 63

Ana:

Es ist nicht zu übersehen wie schwer Leslie es fällt die ganze Sache zu berichten. Doch ich hab mein Augenmerk auf Christian gerichtet. Immer wieder krallt er sich an mir fest und nur mit Mühe und Not kann er sich beruhigen. Ich fürchte es sind Flashbacks die ihn heimsuchen. Noch ein Thema was wir besprechen müssen.

Selbstverständlich lassen mich die Erzählungen von Leslie nicht kalt und mir wird nach der Geschichte mit Elena immer mehr klar, warum sie zuerst mit mir das Gespräch suchen wollte. Ich an ihrer Stelle hätte auch Angst gehabt, das Christian ihr nicht glauben würde oder sie gar mit ihrer Mutter vergleichen könnte. Wie gut das Mathew jetzt die ganzen Beweise vorliegen hat. Ich werde mich unbedingt mit meinem Kollegen in Verbindung setzen und ihm danken. Denn Dank seinem Sohn wurde Berto geschnappt und wir sind der Bombe auf die Spur gekommen. Wäre Leslies Anruf nur 5 Minuten später gekommen... Ich mag gar nicht dran denken.

Leslie scheint ähnlich zu ticken wie ich. Ich mag sie auf anhieb, sie strahlt sowas vertrauensvolles aus. Auch wenn sie nach außen hin die Harte gibt, sie scheint doch innerlich auch total aufgewühlt. Ich kann das nur zu gut verstehen. Ich bin ja genauso. Ich löse mich von Christian und umarme Leslie. Ich bin ihr unsagbar Dankbar das sie uns das Leben gerettet hat. Ich flüster ihr noch" Du hast alles richtig gemacht" ins Ohr. Dann kehre ich zu Christian zurück. Keine Ahnung was mit ihm ist, aber er klammert sich immer fester an mich. Ich flüster ihm zu "Was ist los? " doch er reagiert einfach nicht. Auf einmal fängt er heftig an zu zittern.

Jetzt liegt Christian zitternd und weinend in meinem Arm. Ich schaffe es kaum ihn zu beruhigen. Verdammt was ist denn nur mit ihm? Immer wieder dringen die Worte Mommy, Mommy an mein Ohr und er klammert sich an mich fest. Scheiße was ist denn nur passiert. Ich hab alle erstmal rausgeschickt.

"Sch, sch.. Christian alles wird gut. Ich bin ja da. Dir passiert nichts alles ist gut." Immer wieder rede ich auf ihn ein und es scheint ihn zu beruhigen. Als er endlich mit dem Kopf an meiner Brust eingeschlafen ist, lege ich ihn vorsichtig zurück auf das Bett. Ganz langsam befreie ich mich von ihm. Als erstes ziehe ich mir ein trockenes T-Shirt an. Meins ist von Christians Tränen total durchtränkt. Die ganze Situation hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Wieso ruft er immer nach seiner Mutter und warum stößt er dann Grace weg. Ich kann das alles nicht einordnen.

Ich versichere mich das Christian noch schläft und trete in den Flur hinaus. Carrick, Grace und John sitzen da und starren mich an. "Er schläft jetzt!" Mehr bringe ich nicht über meine Lippen. Grace ist völlig am Boden zerstört und weint halt los an Carricks Schulter. Ich gehe auf sie zu und nehme ihre Hand.
"Grace alles wird gut, er hat es bestimmt nicht so gemeint. Christian ist einfach nicht er selber momentan."

"Kümmer dich gut um ihn und halt uns auf dem laufenden"sagt Carrick und steht auf um dann mit Grace zu gehen. Hilfesuchend schaue ich Dr. Flynn an.

"Vielleicht ist es das bestes wir geben ihm einfach Zeit und Grace ruh dich aus, es wird alles wieder gut." Höre ich Dr. Flynn in Grace Richtung sagen. Ray kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. Ich lasse meinen Tränen freien Lauf, das Gefühlschaos sucht sich ein Ventil. Ich kann immer noch nicht begreifen, was hier passiert. "Mommy, Mommy, Mommy". Christians Schreit dringt durch die Tür zu mir. Ich springe auf und renne zurück ins Zimmer. Christian sitzt Tränenüberströmt auf dem Bett und schaut sich panisch um. Ich eile zu ihm. Vorsichtig setze ich mich aufs Bett und nehme ihn in den Arm. Wie ein kleiner Junge schaut er mich an.

"Mommy nicht weg geht!"

"Christian ich bin hier, alles gut" ,rede ich auf ihn ein und streiche dabei sanft über seinen Rücken. Was geht hier nur vor. Ich bin doch nicht seine Mommy, sondern Ana? Auf all das kann ich mir keinen Reim machen. Ich weiß nur eins, ich brauch dringend Hilfe. Dr. Flynn steht im Türrahmen und sieht geschockt zu uns rüber.