Kapitel 34

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So heute gibt es gleich mal zwei Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch.

Liebe Grüße 

Jule

Kapitel 34

Christian:

Ich schlage die Augen auf und die schönen blauen Augen von Ana sehen mich an. "Hi" murmle ich noch etwas verschlafen. "Hi hast Du gut geschlafen?" werde ich von Ana gefragt und ihr gerade noch verwirrter Gesichtsausdruck verändert sich zu einem strahlen. Was ist passiert, das sie so verwirrt geschaut hat, oder hab ich mir das nur eingebildet. "Alles in Ordnung Ana? Wie lange hab ich denn geschlafen?" frage ich, in der Hoffnung etwas mehr zu erfahren.Zärtlich streicht sie mir durchs Haar. Ich liebe diese Berührung von ihr. "Du hast zwei Stunden geschlafen Christian.Hast du was schönes geträumt? Mach dir keine Sorgen es ist alles in Ordnung." Was soll die Frage nach dem träumen bloß? "Ich kann mich nicht erinnern was geträumt zu haben wieso?" nun bin ich es der verwirrt schaut. Hab ich etwa wieder im Schlaf gesprochen? Mum sagte immer das ich das manchmal gemacht habe. Oh nein, wenn ja was habe ich bloß gesagt? "Ach nur so, du hast so zufrieden ausgesehen im Schlaf" mit diesen Worten holt Ana mich aus meinen Gedanken. Langsam kehre ich ins hier und jetzt zurück. Dann fällt mir der Brief von Elena wieder ein und was danach passiert ist. Ich schaue an mir runter und sehe das ich noch komplett angezogen bin.Oh man ich muss so eingeschlafen sein.

Ich setze mich im Bett auf und ana erzählt mir was passiert ist, nachdem sie mich ins Bett gebracht hat. "Bist Du sauer, das ich in den Fitnessraum abgehauen bin Ana?" frage ich vorsichtig. Ana schüttelt beherzt den Kopf. "Christian ich kann dich verstehen und ich bin froh das Du meine Möbel im Arbeitszimmer ganz gelassen hast. Alles ist gut." Bei ihren Worten über die Möbel müssen wir beide kichern. Ich liebe es ihr kichern zu hören. Das möchte ich viel öfter hören, denke ich noch, als Ana mir verkündet, das sie sich ums Essen kümmern will. Denn wir könnten dann ja beim Essen weiter sprechen, wegen diesem Jack. Ich mache mich auf ins Bad um mich frisch zu machen und ziehe mich um. Eine halbe Stunde später komme ich ins Esszimmer. Jason, Grace, Carrick, Ray und Luke sind schon anwesend.

Besorgte Augen mustern mich. "Es ist alles ok! Ich musste nur etwas Wut ablassen." sage ich in die Runde. Es scheint alle Beteiligten zu beruhigen. Ana kommt mit dem Essen aus der Küche. Es duftet herrlich nach Gemüselasagne. Wir greifen alle zu und während des Essens erzähle ich nochmal von dem Brief. Wer diese L. ist können wir uns immer noch nicht erklären. Luke ist auch nochmal alle meine Subs durchgegangen, doch von denen war es keine. Ich hatte ja zuerst an Leila gedacht, aber sie hat wohl schon seit Jahren kein Kontakt mehr zu Elena. Carrick holt nachdem Essen nochmal die Unterlagen von der Pflegefamilie.Er legt ein Foto auf dem Tisch. Zwei Erwachsene, ein Mann mitte 40 und eine Frau ungefähr in demselben Alter lächeln in die Kamera. Daneben stehen vier Kinder. Der kleine mit der Schmusedecke bin ich, das erkenne ich sofort. Daneben ist ein kleines Mädchen mit schwarzen Haaren, die zu Zöpfen geflochten sind, sie hält einen Teddy im Arm. Es ist noch ein weiteres Mädchen zu sehen, sie hat lange blonde Haare und sieht ziemlich eingeschüchtert aus. Neben ihr steht ein großer schmächtiger Junge mit dunklem Haar, der seinen Arm um sie gelegt hat. Der Junge guckt grimmig in die Kamera. Auf einmal flackert ein Bild, vor meinem geistigen Auge. Der Junge rennt hinter mir her und will mir meine Schmusedecke klauen.

Ich zeige auf das Bild, mein Finger auf den Jungen. Das ist Jack! Verwundert werde ich angeschaut, doch Carrick nickt mit dem Kopf. Dann erzähle ich woran ich mich erinnern kann. Mein Gefühl bei dem Namen hat mich also doch nicht getäuscht. "Gibt es irgendwelche Informationen über Jack?" erkundige ich mich und Jason reicht mir eine Akte. Ich überfliege die Daten. Ok also wir sind nur drei Jahre auseinander, vom Alter her, Jack hat leider keine Adoptivfamilie gefunden. Er scheint die klassische Laufbahn eines Heimkindes genommen zu haben. Polizeilich ist er noch nicht in Erscheinung getreten. Und ein aktuelles Foto gibt es nicht, genau sowenig wie den aktuellen Aufenthaltsort. Na toll das hilft uns jetzt auch nicht weiter, denke ich. Die verschiedensten Theorien werden durch den Raum gerufen, nur Ana ist verdächtig still und scheint in Gedanken zu sein. "Ana was ist los?" frage ich sie. Sie reißt ihren Kopf hoch und zeigt auf das kleine Mädchen mit den blonden Haaren auf dem Bild. "Ich kann mich irren, aber das Mädchen könnte die Frau sein von der Beerdigung.Sie hat immer wieder zu Dir geschaut." Ich bin gerade völlig überfordert von dem was Ana gesagt hat. "Was für eine Frau?" frage ich deshalb. Da schaltet sich Taylor ein. "Lass mal sehen Ana. Ja Du könntest Recht haben. Sie sieht dem Mädchen ziemlich ähnlich, wenn ich so denke ... Doch das könnte sie gut sein in älter." Ana atmet erleichtert auf. "Ich dachte schon ich hätte mir das eingebildet. Und sie kam mir gleich bekannt vor. Jetzt weiß ich warum. Das Foto hat Carrick mir gezeigt gleich nach dem ihr das geholt habt." teilt Ana uns mit. Mir ist überhaupt nicht aufgefallen das mich jemand beobachtet hat. Ich stand so unter Anspannung und hatte eh nur Augen für Ana. Doch wenn Jason das auch aufgefallen ist, dann muss da was dran sein. "Wer ist das?" frage ich Dad.

"Ich glaube das ist Leslie, ich hab nicht näher gesucht, da wir ja immerhin von einem Mann ausgingen." entschuldigte sich mein Dad. "Luke nimmst Du das morgen in die Hand?" höre ich Ana fragen. Er stimmte sofort zu. Taylor wollte was sagen doch Ana brachte ihn durch heben ihrer Hand zum schweigen. "Onkel Jason, Du wirst morgen zu Gail fahren und das ganze Wochenende da verbringen. Ray ist hier und Luke ist auch in der Nähe." sagte Ana streng. "Aber, aber..." versuchte Taylor dazwischen zu kommen. Diesmal war ich es der sich einschaltete "Ana hat recht Taylor, du hast so viel für mich getan und jeder hier sieht wie fertig du bist und wie sehr Du deine Frau vermisst. Es ist Wochenende was soll schon groß passieren. Ich verspreche Dir ich laufe nicht weg." beim Versprechen zwinkere ich ihm zu. Jason gibt sich geschlagen und willigt ein morgen zu Gail zu fahren. Ana hat recht, er sieht nicht glücklich aus und das hat mit Sicherheit nicht nur mit der derzeitigen Situation zu tun. Ein Blick auf die Uhr verrät mir das es weit nach Mitternacht ist.

Mum gähnt die ganze Zeit und bei uns allen ist die Konzentration auf dem Tiefpunkt. Doch am meisten Sorgen mach ich mir um Ana. Schnell lösen wir die Runde auf und gehen alle ins Bett. Als Ana aus dem Bad kommt frage ich sie was los ist. "Ich mache mir einfach nur Gedanken Christian, alles ist gut." sagt sie mit einem lächeln im Gesicht. Ich kauf ihr das aber nicht ganz ab. "Worüber mein Engel?" frage ich daher. "Na über  alles was so passiert ist. Schatz ich bin müde, können wir morgen weiter reden? Bitte nimm mich einfach in den Arm und lass uns schlafen." Schatz, so hat sie mich noch nie genannt,aber es fühlt sich so verdammt gut an. Ein Gefühl der inneren Wärme durchströmt mein Körper. Ana hat sich zu mir ins Bett gelegt. Ich ziehe sie nah an mich ran und vergrabe meine Nase in ihrem Haar. Es dauert nicht lange und sie schläft tief und fest. Ich hänge noch eine Weile meiner Gedanken nach, bis auch mich der Schlaf übermannt.

Mein rettender EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt