Kapitel 37. Red Tears

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-Im Grabe des schweigenden Engels ist es am helsten.-

...Laurent, meiner Mutter. Ich schrie entsetzt auf. Entsetzt schlugen sich meine Hände vor meinem Mund. Meine Hände versuchten einen weiteren Schrei aufzuhalten. Als die Klinge einstach, in das Herz, gab sie nur noch ein verstummtes Stönen von sich. Ich war verzweifelt. Innerlich brach ich zusammen und äußerlich sank ich auf meine Knie nieder und stützte meine Arme auf den Bettrand des klappriegen Metalbettes. Benommen vor Schreck starrte ich auf den leblosen Körper meiner Mutter. Dann schossen die Tränen in die Augen und ich fing an zu schlurzen. Ich schlug mir immer wieder, mehrfach die Hände vors Gesicht, um sie dann wieder fallen zu lassen. Tränen tropfen hinab auf das Bettlaken, wo der leblosen Körper meiner Mutter lag. Ich faselte vor mich hin. ,, Nein, nein, neiiiiiiin." Sagte ich immer wieder. Ich griff mir verzweifelt in die Haare. Die Umgebung nahm ich nur noch halb war. Fast alles war verschwommen, wegen den Tränen. Ich versuchte mich zu beruhigen, um einen klaren Gedanken zu fassen.

Ich versuchte auf zu blicken. Langsam ließ ich meine Hände sinken. Ich stützte sie auf das Bett und drückte mich, immer noch vor Schreck erstarrt, hoch. Ich stand langsam mit zittrigen Knien auf. Ich konnte mich aber noch auf den Beinen halten. Mit verheueltem Gesicht schaute ich mich im Raum um. Ich versuchte mich in dieser Situation zu sortieren. Radon starrte mich an und grinste nur. Der Wachmann stand still und Gehorsam in der Ecke. Er zeigte keinerlei Mitgefühl. Verzweifelt schrie ich drauf los. ,,Was haben sie getan Radon? " Ich schrie und Schlurzte mit meiner geballten Kraft meiner Wut und meiner Trauer Radon an. Ich verschluckte mich fast daran, an meiner Trauer. Ich schrie mir fast die Kehle wund. Radon klatschte nur ironisch in die Hände. ,,Bravo, bravo!...jetzt reicht es aber! Wachmann?! Fessel dieses Weib zu ihrer Mutter. " Der Wachmann verstand es sofort und sofort hatte ich seine groben und dreckigen Finger an meinen Handgelenken. Ich werte mich mit Tritten und versuchte mich zu befreien. Der Wachmann schlurfte mich hörbar über den Boden zu einer Mauer in der Zelle die gegenüber des Bettes war. Dort befanden sich fürchterliche Ketten und Eisenringen.

Meine Verzweiflung sagte immer wieder Nein, nein, nein, Bitte nicht. Aber mein Verstand wusste das mich keiner hören konnte. Ich war ganz auf mich gestellt. Die anderen sind auch in der Festung, aber wer weiß ob sie nicht auch schon in einer dieser grausamen Zellen gesteckt wurden sind. Schneller als ich nun gucken konnte war ich gefesselt von Kopf bis Fuß. Der Wachmann knallte die Tür zu und schloss ab. Die eisernen fesseln waren für weiße Engel schmerzhaft sagte mir Jase einmal beim Training. Komischerweise taten die fesseln bei mir nur minimal weh. Die eisernen fesseln schnitten zwar in mein Fleisch, aber es war auszuhalten. Ich war ein besonderer Engel. Ich war sowohl schwarz als auch weiß, das spürte ich. Ich verstand nun was die Seelen in dem Rat meinten, das ich das Kind von gut und böse sein werde. Die schwarze Seele beschützte mich vor dem bitterem Tod. Meine Tränen waren längst getrocknet. Wenn Radon dunkle Gedanken hatte konnte es in seinem Herzen nicht hell sein. Ich schaute auf die Fesseln hinab und verzweifelte fast. Ich wusste nicht wie ich mich befreien sollte. Ich schaute hinüber auf den leblosen Körper meiner Mutter. Er war Blut übergossen. Es war so viel Blut. Ich rüttelte an den Fesseln und versuchte vergebens mich zu lösen, aber ich wusste das es nicht klappen kann und würde. Es war einfach nur zwecklos und die Uhr der lebenden noch weißen Engel hing am Seidenen Faden.

Und die jenige die den Faden in der Hand hielt bin ich. Ich fing vor Verzweiflung an zu weinen. Ich hatte so einen Hass aber auch gleichzeitig so eine Trauer in mir. Ich griff mir in die Haare und senkte den Kopf. Die Ketten klirrte und dann reichte es mir. Ich schrie: ,,Ahhhhhhhhh!" die Tränen liefen über meine Wangen und tropfte auf den Boden. Zu meiner Verwunderung war es keine Tränenflüssigke sondern Blut. Meine Tränen waren aus Blut und ich konnte es mir nicht erklären. Ich weinte weiter bis ich voller Blut war. Es fühlte sich so an als wenn eine zweite Macht meinen Körper übernahm. Mein Herz fühlte sich leer und zerrissen an. Plötzlich dauerte es nicht mehr lange und ich spuckte Blut. Plötzlich sah ich eine weiße Gestallt vom Körper meiner Mutter aufsteigen. Es war sehr grell und ich konnte es nicht genau erkennen bis sich die Gestalt zu mir wandte. Es war die Seele meiner Mutter. In einem weißen Gewand lächelte sie mich an, dann aber als sie das viele Blut sah an mir erschrak sie und sie hielt sich die Hand vor den Mund. Sie sprach zu mir. ,,Louise bleib stark, halte durch und finde die Verbindung, finde die Verbindung! " Sagte sie immer wieder und dann verschwand sie, die Gestalt.
Was meint sie mit finde die Verbindung? Schon sehr bald werde ich es herausfinden. Meine Hand wurde immer kälter und Schwerrer. Ich konnte sie nicht mehr bewegen. Das passiert mit den weißen Engeln wenn sie an Eisen gefesselt sind und verletzt wurden sind. Meine Mutter war stark, aber auch sie wurde immer schwächer. Bis sie jetzt Tod war. Ich konnte zusehen wie mein Körper sich langsam versteinerte. Ich war schwach. Meine Finger zuckten nur noch bis sich meine Haut grau verfärbte und schwer zu Stein wurde.

Warrior of AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt