Kapitel 36. Festung des Grauens

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Wir irrten weiterhin im toten Reich herum bis wir den Wald verließen. Im Morgengrauen kamen wir bei unserem Ziel an. Wir erreichten ein Berg mit einem steilen Abhang der gefährlich tief war. Forsichtig wagte ich mich an den Rand des Abgrundes. Meine Hände zitterten, schwacher Kreislauf oder Angst? Beides konnte es sein. Mein Nussbraunes Haar wehte im schwachen Wind wie ein Segel eines Segelbootes das nach Wind schrie. Ich nahm ganz vorsichtig mit meiner Hand meine Haare beiseite. Ich senkte meinen Kopf und schaute dabei automatisch hinunter in den Abgrund. Ich holte tief Luft, aber das brauchte ich garnicht wie sich später herausstellen. Ich bekam keine Höhenangst. Ich war verwundert darüber, aber dennoch konnte ich es mir erklären. Ich war ja nun ein Engel und Engel fliegen, sie haben keine angst vor der Höhe.

Meine Füße gingen nach und nach, Schritt für Schritt nach hinten. Ich zog mich von der Gefahr fern, aber die eigentliche Gefahr war noch vor uns. Ich wandte meinen Gesicht Jase zu, der nun hinter mir stand. Der Wind flüsterte, pfeife mir durchs Ohr. Ich schaute Jase bedacht an, für ein paar Sekunden und dann traf ich eine Endscheidung. Ich wandte mich von Jase ab. Meine Haare wirbelten durcheinander. Ich strich sie mir erneut beiseite um sie zu bändigen. Ich trennte mich von Jase. Ich ging meinen eigenen Weg zur Festung. Langsame Schritte führten meine Füße aus. Langsam, aber bedacht. Ich ging auf den gefährlichen Abgrund erneut zu. Ich dachte nicht lange nach, als meine Füße nur noch halb auf dem Berg standen. Ich breitete meine Arme aus und ließ mich in den Abgrund fallen.

Jase Sicht

Ich wollte gerade meine Hand nach Louise ausstrecken, als ich sie fallen sah. Ich grinste. Warum musste sie es immer bis an die Grenzen treiben? Woher hat sie nur den Mut? ,, Ich liebe dich." Flüsterte ich für mich ihr hinterher.

Louise Sicht

Ich ließ mich in eine Art Trance versetzten. Ich fiel schon eine gefühlte Weile. Das fallen machte schon fast süchtig. Ich spürte den kalten und düsteren Wind auf meiner Haut, der sich wie ein Schleier um mein Körper hüllte. Meine Augen waren noch geschlossen, aber dann, ganz plötzlich riss ich sie auf. Ich holte einen Tiefen Atemzug und schaute nach vorne. Mein Kopf erhob sich myestatisch. Ich entriss meinem Körper seine Menschliche Hülle und entfaltete meine Engels Flügel. Die Kraft meiner Flügel, Tragflächen trugen mich vom gefährlichen Abgrund wieder fort und wieder in die sichere Luft, da wo ein Engel hingehört. Mit einer Leichtigkeit flog ich in Richtung Festung des Grauens. Ich schaute mich um in der Nähe der Festung wo ich unbemerkt hineischleichen könnte. Ich sah ein Seitentor, es sah sehr einladend aus. Ich steuerte es an und landete schließlich. Federleicht und leise. Als der Boden wieder spürbar war, merkte ich erst wie alleine ich mich fühlte. Ich warf mit einem dummen Gefühl, als wenn man ein großen und wirklich dummen Fehler begonnen hätte, zurück zum Berg. Ich sah die anderen wie sie sich auf den Weg machten. Ich war nicht alleine. Ich werde nicht im Stich gelassen. Dachte ich mir nur. Erleichtert wante ich mich zu meinem gefunden Eingang zu.

Zögerlich Schritte wurden von meinen Füßen ausgeführt. Ich ging in ein Turm der Ostseite der Festung. Es war dunkel hier. Aber ich hätte es mir im dunklen Reich wohl denken können. Hier war jegliche Lichtquelle kostbar. Als ich die vielen der Stufen des Turms nach oben gegangen war, dachte ich nicht daran das eventuell Wachen dort sein könnten. Ich erschrak als ich oben ein schnarchen hörte. Ich blieb wie angewurzelt stehen und fühlte mich in dem Moment mega beobachtet. Meine Schritte verharrten und ich blieb wie erstarrt stehen. Meine Augen machten ein langsamen und gewagten Blick um die Ecke. Eine große und muskulöse Wache in schwarz gekleidet lente an einer Wand. Er schien mich noch nicht bemerkt zu haben. Plötzlich hörte ich mein Herz heftiger und stärker schlagen. Schmerzen machten sich in meinem Herzen breit. Ich konnte sie nicht zuordnen, aber was feststand, es waren nicht meine Schmerzen. Plötzliche hörte ich ein leises Wimmern und schlurzen. Es kam aus der Kammer wo der Wachmann Vorstand. Eine große und schwere Holztür die verschlossen war versperrte mir den Weg dort hin. Ich wusste dass das Wimmern aus dieser Kammer kam. Irgenwie wusste ich das es nur meine Mutter sein konnte.
Ich vertraute da ganz auf mein Bauchgefühl. Das Wimmern wurde schwächer und ich verlor die Kontrolle und schnappte mir den Schlüssel am Gürtel des Wachmannes. Ich wusste nicht was ich da tat, aber ich tat es einfach.

Warrior of AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt