Kapitel 33 - Hopeless

272 15 1
                                    

POV ANDRE

"Hey was ist hier denn los?!", schrie uns irgendeine Krankenschwester entgegen und stürmte in das Zimmer. "Wenn ihr nicht aufhört , rufe ich die Security!!"

Die Krankenschwester wurde völlig hysterisch, was mir völlig auf den Sack ging. Ich schlug Steve noch einmal eine rein, bevor ich ihn losließ. "Ist ja gut, meine Fresse." Beruhigt darüber, dass wir mit unserer Schlägerei aufgehört haben, fuhr sie sich durch ihre kurzen blonden Haare. "Okay ich bitte Sie jetzt beide umgehend das Krankenhaus zu verlassen."

Steve wollte protestieren, doch die Krankenschwester unterbrach ihn : "Und Sie junger Mann lassen sich lieber untersuchen, ich glaube sie müssen genäht werden." Sie tippte sich auf die Lippen, um so demonstrativen, wo es genäht werden muss. Sie strafte mich mit einem Bösen Blick, bevor sie mich regelrecht Rauschmiss. "Auch wenn es Ihre Freundin ist, lassen Sie sich erst blicken, wenn Sie runter gekommen sind." Genervt verdrehte ich die Augen und wischte mir das Blut von meiner Lippe, fuhr mir wütend durch die Haare und setzte mich auf eine Bank vor dem Krankenhaus.

Ihr Freund also. Ihr fester Freund. Wut sammelte sich in mir. Also kam Vivi nie auf die Idee mir mitzuteilen, dass sie einen Freund hatte? Und ich Idiot versuchte sie zu beeindrucken bzw. wie ich gerne und oft sagte : zu imponieren.

Zeitsprung 2 Tage

"Andre?!", rief Dave ins Handy.

"Was?", schnauzte ich ihn verschlafen an. Es war mitten in der Nacht, was wollte er da bitte.

"Komm schnell ins Krankenhaus!"

"Warum?", nuschelte ich und rieb mir meine Augen.

"Es ist was wegen Vivi.."

"Bin sofort da." Sorge breitete sich in mir aus, auch wenn ich immer noch auf sie sauer war, dass sie mir nichts von ihrem Freund gesagt hatte. Schnell zog ich mir was an, fuhr mir durch meine verwuschelten Haare und stützte aus der Wohnung zu meinem Auto.

Wie ein verrückter fuhr ich ins Krankenhaus. Schnell dankte ich dem Himmel - bzw Gott - je nachdem an was ihr glaubt, dass ich nicht von der Polizei erwischt wurde.

"Dave was ist los?!", schnaufte ich außer Atem, als ich vor Vivi's Zimmer stand und eintrat. Ich sah wie Dave, Sara, Logan und dieser Steve um ihr Bett standen. Außerdem standen noch ein paar Ärzte dort. Ich blickte auf Vivi's Bett und konnte nicht fassen, was ich sah. Geschockt weiteten sich meine Augen.

"Oh mein Gott."

Ich konnte es nicht realisieren.

Langsam ging ich auf Vivi zu, die zwar völlig mitgenommen aussah aber wach war. Völliges Glück erfüllte meinen Körper.

"So, es kann sein, dass Sie sich für kurze Zeit nicht mehr erinnert, aber ihr Gedächtnis müsste in ein paar Tagen zurück sein." Damit verließen die Ärzte den Raum und ich hatte freie Aussicht auf die schönste Person der Welt. Mit großen Schritten ging ich auf sie zu und nahm ihre Hand. "O Gott Vivi, ich habe mir so Sorgen gemacht und es tut mir leid, dass ich nicht besser aufgepasst habe, ich bin so froh , dass ich dich wieder habe und..."

Verwirrt stoppte sie meinen Redeschwall. "Wer bist du?" Kälte durchdrang jede meiner Poren und ließ mein Herz vor Schmerz einfrieren. Sie erinnerte sich nicht an mich.

"Vivi, ich bin's Andre..."

"Steve?!" Panisch schaute sie zu diesem Trottel. "Wer sind diese Personen?!" Den Tränen nah, deutete sie auf mich und Sara. An Dave schien sie sich zu erinnern. Warum auch immer das Schicksal der Meinung war, dass ihre Liebe - ich - nicht erinnerungswürdig war. Immer noch verletzt und geschockt schaute ich auf Vivi hinab. Immer noch konnte ich nicht glauben, dass sie alles vergessen hat. Das ist alles deine Schuld, flüstert mir meine Stimme in Gedanken zu. Nein, nicht jetzt. Ich konnte nicht jetzt darüber nachdenken , dass ich Schuld an ihrem Koma , an ihren Schmerzen, an ihrem Leid, ihrer Angst, ihrer Panik und an ihrem Gedächtnisverlust beitrug. Beruhigend Strich Sara mir den Rücken, schaute aber genauso verletzt drein, wie ich mich fühlte.

"Ach das Vivi, das sind .. Äh..."

"Freunde!", half Dave Steve nach und schaute ihn wütend an.

Vivi guckte mich und Sara nur panisch an. " Ich will, dass sie gehen! Oh mein Gott bitte." Tränen begannen aus ihren Augen zu fließen, was mein Herz völlig zerbrechen ließ. "Vivi bitte, erinnere dich. Weißt du nicht mehr.."

"Sie hat gesagt, du sollst gehen", unterbrach mich Steve mit einem hinterlistig Grinsen, bevor er nach Vivi's Hand griff. Schmerz durchzuckte meinen Körper. "Die Ärzte meinten, es kann etwas dauern, bis sie sich erinnert", versucht Dave uns zu beruhigen. Doch für mich ist die Hoffnung verloren, wenn sie sich nicht mal an unsere Zeit erinnern kann. Langsam schaue ich sie an, bevor ich mit dem Rücken voran , aus dem Zimmer schreite. "Andre, wo gehst du hin?" Besorgt schaut mich Sara an, doch ich kann meinen Blick von meiner Liebe nicht abwenden.

Zeitsprung 1 Monat

POV Vivi (!)

Verzweifelt fasse ich mir an den Kopf und schaue mir meine Narbe, die ich am Kopf vom Unfall bekommen habe, an. "Komm Schatz." Steve Schaut mich an und lächelt mir leicht zu. Ich kneife die Augen zusammen , alles hier fühlt sich so falsch an. Andre fehlt mir. 2 Wochen nach meinem Erwachen, kamen die meisten meiner Erinnerungen zurück. Aber meine Gefühle blieben verschwunden. Wieder Kniff ich die Augen zu und fuhr mir über die Narbe. "Schatz?" Steve zieht mich zu sich und umarmt mich fest. Es fühlt sich falsch an. Ich weiß , er ist mein fester Freund - so hat er mir das jedenfalls erzählt, auch wenn ich mich daran nicht erinnern kann - aber ich spüre nichts gegenüber ihm. Langsam schaue ich auf mein Spiegelbild und begutachte die dünne Goldene Kette. Ich weiß , dass sie von Andre ist. Ich greife nach der Kette und schon spüre ich die Tränen in meinen Augen. Seit meinem Erwachen, hat ihn niemand gesehen. Zwar sagen Jan und Cengiz er mache nur Urlaub, aber ich weiß, dass selbst sie nicht wissen, wo Andre ist. Wütend schaue ich mein Spiegelbild an. Es ist meine Schuld, dass er weg ist. Hätte ich mich doch gleich von Anfang an an ihn erinnert. Und nicht an Steve. Wisst ihr wie schlimm es ist , sich an nichts , an rein gar nichts zu erinnern? Und wisst ihr wie schlimm es ist, seine schönen Erlebnisse , seine Höhen und Tiefen zu vergessen. Aber das schlimmste ist es, seine Liebe zu vergessen. Nie werde ich seine enttäuschten, verletzen Blicke vergessen. Und nie werde ich das Gespräch mit Dave vergessen, wo er mir von Andre und mir erzählte , meine Erinnerungen zurückkamen und ich erfuhr, dass Andre verschwunden war - wahrscheinlich für immer. Langsam Flossen mir die Tränen über meine Wangen und ich verfluchte die Person, die mir im Spiegel gegenüber blickte. Wie sehr ich sie doch hasste. Wie sehr ich mich doch hasste.

HopelessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt