Kapitel 31 - Hopeless

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POV ANDRE

"Andre, komm du musst was essen." Leicht klopfte Dave mir auf die Schultern, doch ich schüttelte nur den Kopf. Eine Weile versuchte er mich noch zu überreden, dass ich wenigstens an dich frische Luft sollte, er bemerkte jedoch schnell, dass ich ein hoffnungsloser Fall war und verschwand dann auch. Langsam legte ich meinen Kopf auf den Bauch von Vivi. Seit fast 1er Woche war sie nun im Koma und das war alles meine Schuld. Ich betrachtete ihre zierliche Gestalt, die an den Geräten angeschlossen war. Müde schloss ich meine Augen, öffnete sie jedoch schnell wieder. Immer wieder sah ich die vorwurfsvollen, wütenden Gesichter ihrer Familie, aber vor allem ging mir der verzweifelte, kaputte Blick ihrer Mutter nicht mehr aus dem Sinn. Wie sie völlig aufgebracht und aufgelöst ihre Tochter angestarrt hatte. Ich schüttelte den Kopf um den Tag, wo ich ihre Familie in ihrem Zimmer vorfand, zu vergessen. Verzweifelt fuhr ich über ihre Wange. "Komm schon Prinzessin. Ich weiß, du überrascht Menschen gerne, aber langsam könnte die Überraschung auch mal stattfinden. Wach schon auf oder willst du dir die Versöhnung von mir und Dave völlig entgehen lassen? Oder wie Sara völlig ermüdet einen Wackelpudding sich geholt hat, ihn fallen hat lassen und darauf dann ausgerutscht ist? Der Wackelpudding hier ist echt widerlich , aber das Eis hier ist ganz gut. Ich meine, du musst aufwachen, wie willst du es da oben bitte ohne Eis aushalten? Du ohne Eis ist einfach unmöglich. Und was ist mit deiner Wohnung? Die ist ja nicht mal komplett eingerichtet und du hast sich so auf deine eigene Wohnung gefreut. Also komm wach schon auf Prinzessin, wir vermissen dich. Ich vermisse dich. Und es tut mir so leid. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen, ich hätte dich nie gehen lassen sollen. Ich war so glücklich als du mir noch eine Chance gegeben hast, ich muss die doch nutzen können, also wach bitte auf. Ich kann nicht ohne dich, du bist alles für mich. Ich brauche dich. Ohne dich bin ich nichts." Verzweifelt ließ ich meinen Kopf hängen, als ich sah, dass keine Reaktion kam. Wie konnte ich nur so dumm sein und sie gehen lassen ? Wie konnte ich es zulassen, dass sie seelisch sowie körperlich verletzt wurde, und dass auch noch von mir , obwohl ich der sein wollte, der sie vor allem beschützen wollte. Immer und immer wieder ließ ich die Zeit mit ihr Revue passieren - wie ich sie kennenlernet durch Dave und sie mich sofort mit ihrem schönen Lächeln und ihrer Art, die so komplett anders war in den Bann nahm und ich sie näher kennenlernen wollte. Wie die Gefühle meinerseits immer mehr stiegen und sich mein Traum erfüllte, dass sie diese Gefühle erwiderte. Alle schönen Monate mit ihr zogen an mir vorbei. Unser lachen, unsere Küsse unsere Reisen in andere Städte. Bis ich den größten Fehler begann, was man nicht mal als Fehler bezeichnen konnte , sondern nur als Dummheit, denn mein "Fehler" war unverzeihbar. Und als ich dachte, ich hätte sie für immer verloren, machten wir diese Schnitzeljagd und ich sah, dass sie es in Erwägung zog, mir zu verzeihen. Doch ich musste alles zerstören , indem ich ihre Cousine Elyda datete, in der Annahme Vivi wäre ohne mich glücklicher , in der Annahme wir wären besser ohne einander dran. Aber das stimmte nicht, ich konnte nicht ohne sie. Und genau da , wo ich es geschafft hatte, dass sie mir nochmals eine Chance gab, verlor ich sie wieder.

"Oh Shit, es tut mir so leid, Prinzessin." Mein Gehirn realisierte erst jetzt, wie kaputt ich sie gemacht hatte, wie sehr ich sie verletzt hatte und was für ein Arschloch ich war. Ich hatte mit ihr gespielt ohne es zu bemerken und sie hat mir trotz allem immer wieder eine Chance gegeben , die ich einfach nie ergriffen hatte. "Schatz, ich brauche dich, es tut mir so leid und ich weiß, ein es tut mir leid, reicht nicht, aber ich weiß nicht, was ich noch sagen könnte, denn mein Verhalten ist nicht zu entschuldigen. Bitte komm zu mir zurück..."

Langsam glaubte ich den Kopf zu verlieren, so verzweifelt war ich. Es machte mich verrückt, nicht zu wissen, was ich für sie tun konnte. Ich nahm ihre Hand, drückte ihr einen Kuss auf den Handrücken, bevor ich Aufstand und aus dem Zimmer ging.

"Hey." Ich drehte mich um, als ich die Stimme von Sara erkannte. "Hey", murmelte ich in ihre Richtung. "Gibt es irgendeine Veränderung?" Ich schüttelte den Kopf und der leichte Hoffnungsschimmer in Saras Augen verschwand sofort. "Wo gehst du hin ? Andre? Andre?!" Ich antwortete Sara nicht und begab mich Richtung Ausgang. Ich musste einfach raus, bevor meine Wut auf mich selber völlig die Oberhand gewann. Ich schlug einmal kräftig gegen die Wand, bevor ich nach draußen stürmte.

HopelessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt