Hopeless

Kapitel 49 - Hopeless

Müde lehnte ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe.

"Ich kann nicht glauben, dass wir uns in Richtung London befinden", grummelte Logan und sah genervt Dave an, der schon wieder seinen Kopf an Logan anlehnte.

"Kannst von Glück reden, dass Jan uns die Tickets bezahlt hat, nie im Leben hätten wir das bezahlen können."

"Ist ja gut", meckerte ich Logan an, der sich schon seit dem wir aufgebrochen waren, dauerhaft beschwerte.

Genervt schloss ich meine Augen und dachte an das Treffen mit Jan, was bevorstand. Glücklicherweise schlief ich schnell ein.

"Vivi? Vivi? Wir landen jetzt."

Eine Person schüttelte mich leicht.

Vor mich hin murmelnd öffnete ich die Augen und sah Dave vor mir. Hatten Logan und er Plätze getauscht?

Ich rieb mir über die Augen, setzte mich aufrecht hin und wartete auf die Landung.

Ich nahm Daves Hand und drückte etwas zu fest zu, als ich den Ruck nach unten spürte. Für mich fühlte sich das landen mit dem Ruck wie Schwerelosigkeit an, trotzdem hatte ich dabei immer ein mulmiges Gefühl.

Dave lächelte mir beruhigend zu und erwiderte den Druck sanft.

Als wir endlich gelandet sind, stiegen wir aus, holten unsere Taschen, die nur mit dem nötigsten vollgestopft waren und gingen raus.

Mittlerweile war es 9 Uhr deutsche Zeit, also 8 Uhr in London.

Müde blickte ich dem trüben Wetter entgegen, sofort umfing mich das kühle Wetter.

"Ich hoffe der Frühling kommt endlich wieder", sprach Dave meine Gedanken aus.

Wir drei schauten uns um und suchten einige Minuten nach einem Blondschopf, als eine stimme meinen Namen rief. Ich drehte mich zu der Stimme um und sah einen lächelnden Jan auf uns zukommen. Angekommen zog er mich in eine herzliche Umarmung und begrüßte auch die anderen und nahm mir meine Tasche ab.

"Wie war der Flug?"

"Ganz okay. Nur müde", sprach Dave wieder meine Gedanken aus. Schweigend machten wir uns auf den weg zum Auto,luden unser Gepäck in den Kofferraum und setzten uns rein, wo uns Wärme begrüßte. Erschöpft ließ ich meinen Kopf gegen den Sitz fallen und guckte nach einer Weile nach hinten, wo Dave und Logan saßen und im Halbschlaf lagen.

"Wie geht's dir so?"

"Ja ganz gut soweit. Dir?"

Jan nickte, lächelte mir kurz zu und konzentrierte sich wieder auf die Straße.

Nach einigen Minuten hörten wir das regelmäßige Schnarchen von Dave.

"Was ist mit Andre?!" Diese Frage beschäftigte mich schon seit Jans Anruf und ich musste es wissen. Ich fuhr mir über meine Jeans um meine Hände abzutrocknen, die vor Nervosität anfingen feucht zu werden. Ich hoffte, dass Jan meinen Herzschlag nicht so laut und undeutlich wie ich hörte.

"Also .. Es ist nicht körperliches. Er ist nicht verletzt. Jedenfalls nicht körperlich."

Erleichtert atmete ich aus.

"Was ist dann los?"

"Also. Naja. Ich weiß du hast nen anstrengend Flug hinter dir und ich will nicht, dass du denkst , ich habe dich unnötig hier her geholt, es war wirklich nötig .."

"Jan, was ist los?", unterbrach ich ihn.

Seufzend sah er mich an.

"Er ist völlig kaputt."

"Wie meinst du das?"

"Er ist nicht mehr der alte. Er hat sich völlig verändert. Er hat sich distanziert und ist dauerhaft auf Partys und völlig besoffen und bekifft. Nicht mehr so wie früher, wo man sich keine sorgen machen musste. Jetzt machen sich alle um ihn sorgen. Er ist völlig unglücklich und ich weiß nicht, was wir tun können, reden hilft nicht. Wir können ihm nicht helfen.."

"Und warum denkst du bitte ich kann ihm helfen? Er wirkt glücklich Jan! Mit Regina.." Den letzten Teil murmelte ich nur noch und wandte mich dem Fenster zu.

"Bitte Vivi! Du bist die einzige die zu ihm durchdringt. Das glücklich sein ist nur Fassade. Er ist es nicht und auch wenn er es nicht zugibt. Er braucht dich. Mehr als alle anderen. Bitte Vivi! Wir machen uns Sorgen um ihn, er zerstört sich völlig.."

Verzweifelt schaute er mich an , guckte aber schnell wieder auf die Straße und bog ab.

"Du bist unsere letzte Hoffnung..."

Ich seufzte und schaute aus dem Fenster.

"Okay Jan... Ich rede mit ihm."