Kapitel 34 - Hopeless

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*FLASHBACK*

POV Dave

"Dave?" ,

"Ja?"

"Ich kann mich immer noch an nichts erinnern, und das seit 2 Wochen. Werde ich mich jemals erinnern können?"

Tränen traten Vivi in die Augen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich konnte ihr die Wahrheit nicht sagen. Ich konnte ihr nicht sagen, dass ihr Arzt meinte, wenn innerhalb von 1er Woche ihr Gedächtnis nicht zurückkam, es höchstwahrscheinlich nie wieder kommen wird. Ich konnte es nicht. "Hey, denk nicht so." Ich rückte näher zu ihr und nahm sie in den Arm. Im Moment befanden wir uns in meiner Wohnung, wo sie größtenteils auch schon lebte, da sie Angst hatte in ihrer Wohnung allein zu sein und nach Berlin zu ihren Eltern wollte sie erst recht nicht.

"Aber was ist wenn ich mich wirklich an nichts, nie wieder, erinnern kann?", fragte sie mich verzweifelt.

Ich blieb Stumm. Was sollte ich ihr auch sagen?

"Erzähl es mir..."

"Was?" Irritiert sah ich sie an.

"Erzähl mir von Andre, von dem Jungen im Krankenhaus und von dem Mädchen, Sara."

"Ich weiß nicht, ob ich..."

"Es ist mir egal, was die Ärzte sagen, oder das sie wollen, dass ich meine Erinnerungen von selbst wieder bekomme. Du... Du verstehst das nicht Dave", unterbrach sie mich , bevor sie nach einiger Zeit fortfuhr: "Du weißt nicht, wie schlimm es ist nichts mehr zu wissen, während jeder um dich herum, alles weiß! Du weißt nicht, wie leer ich mich ohne diese Zeit hier fühle. So leer. So unvollständig." Den letzten Teil murmelte sie in sich hinein, bevor sie mich mit ihren Blau-grauen Augen anschaute, die mir sagten, dass ich anfangen soll zu erzählen. Ich seufzte einmal tief, bevor ich begann. Ich erzählte ihr von Sara, wie sie sich kennenlernten, und wie sie jetzt zueinander standen. Das war der einfache Teil, denn jetzt kam der schwierigere Teil - Andre.

"Andre.. Andre. Ich könnte soviel zu euch sagen. Zu euren Höhen und Tiefen, zu dem Schmerz den du wegen ihm erleiden musstest, aber auch welches Glück du bei ihm ausgestrahlt und gefühlt hast. Aber das alles zu erzählen... Es würde es nicht Real machen. Es würde nur eine Erzählung bleiben. Bei Sara war es nicht so schlimm, denn ihr habt nicht das durchgemacht, was du und Andre durchgemacht habt. Aber wenn ich es kurzfassen müsste, in ein paar wenigen Wörtern, dann würde ich sagen, dass Andre deine Liebe ist. Deine große Liebe. Die Person für die du alles aufgeben und machen und sterben würdest. Der Teil, der dich innerlich völlig ergänzt und komplett macht."

Ich wartete auf ihre Reaktion und hoffte , sie wäre zufrieden mit den Worten, die ich für sie und Andre versucht habe zu finden. Es war eine Weile still, in der Vivi ziemlich mitgenommen wirkte und so , als ob sie nicht hier wäre , sondern ganz woanders. Plötzlich keuchte sie auf und ihre Augen weiteten sich, bevor sich auch schon Tränen in ihren Augen bildeten und langsam runterflossen. "Vivi? Oh mein Gott, es tut mir leid , wenn ich was falsches gesagt habe, ich hätte das alles nie sagen sollen..." Besorgt schaute ich sie an, während meine Gefühle völlig verrückt spielten. "Dave?" Weitere Tränen Flossen ihr aus den Augen. "Ja?" Unsicher schaute ich sie an. "Ich...ich kann mich erinnern. Ich kann mich an Andre und mich erinnern." Ungläubig sah ich sie an, bevor ich realisierte was sie mir hier sagte. Ich schüttelte den Kopf. Freude breitete sich auf meinem Gesicht auf, bevor Vivi ihren Kopf in meiner Brust vergrub und weitere Tränen des Glückes und des Schmerzes vergoss.

*FLASHBACK ENDE*

POV VIVI

"Kommst du?", fragte Steve zum wiederholten Male.

"Steve. Ich glaube dir nicht."

"Was?" Ich betrachtet immer noch meine Gestalt in Spiegel und sah durch den Spiegel Steve an, der direkt hinter mir stand. "Ich glaube dir nicht, dass du mein Freund bist. Ja , in Berlin warst du mein Freund. Aber das ist lange her. Ich glaube die nicht, dass du mich zurückgewonnen hast, während Andre auch um mich gekämpft hat." Ich schaute in die Augen meines Spiegelbildes. Aber das einzige was ich sah, war Kälte.

Blitzschnell änderte sich Steves Gesichtsausdruck von zärtlich zu kalt. "Und wieso sollte ich dich anlügen?", fragte er mich kalt.

Ich zückte kurz mit den Schultern. "Woher soll ich das wissen, aber komischerweise kommt keine Erinnerung an dich hier in Köln zurück."

"Ja, du wirst dich wahrscheinlich eh nie wieder daran erinnern können! Das haben selbst die Ärzte gesagt!" Ich drehte mich zu ihm um, sodass wir nur ein paar Zentimeter auseinander standen. Ich spürte seinen warmen Atem auf meinem Gesicht, als ich zu ihm aufschaute. "Ich kann mich an alles erinnern, außer an das. Ich glaube nicht daran, dass es nur eine Erinnerung gibt, die nicht wiederkommt. 2 Wochen sind vergangen, seitdem ich meine ganzen Erinnerungen wieder habe. 2 Wochen und ,,wir"- falls es das überhaupt mal gab - kommt nicht wieder." Steve spannte sein Gesicht an. "Also waren die 2 Wochen angebliche Liebe nur gespielt ja?", fragte er wütend. "Ich habe dir nie etwas vorgespielt!", verteidigte ich mich. Steve schüttelte nur den Kopf. "Ich hätte nie erwartet, dass du so sehr an diesem Trottel hängst, obwohl er dich verlassen hat. Ja verlassen. Er ist seit einen Monat weg, keiner weiß wo er ist, was er macht oder ob er überhaupt noch lebt. Wer weiß ? Vielleicht hat er schon eine Neue und hat dich längst vergessen?" Schmerz machte sich in mir breit, als er das sagte. Voller Abscheu und Enttäuschung fuhr Steve seinen Redeschwall fort : "Und du, du hängst an ihm wie ein Hund, du wartest und hoffst. Er wird nie wieder kommen! Versteh das man! Er hat dich doch schon längst weggeschoben , sonst hätte er sich doch gemeldet. Wenigstens bei dir! Aber das ist der dank, dass ich die ganze Zeit für dich da war! Dich nicht verlassen habe und kein neue habe!"

"Woher willst du wissen, ob er eine neue hat?!", schrie ich nun. Kleine Tränen bildeten sich in meinen Augen, es Verletzte mich so sehr , was Steve da sagte. Vor allem aber Verletzte es mich, dass er womöglich sogar recht hatte. Hatte Andre mich längst vergessen und eine Neue? Warum hat er sich kein einziges Mal gemeldet? Liebt er mich überhaupt noch?

"Ich kenne solche Typen wie Andre, weil ich selbst so einer war. Solche Typen verschwenden ihre Zeit nicht an Hoffen, Warten und Lieben. Solche Menschen wollen nur ihren Spass."

Vielleicht hatte Steve ja recht? Ich schüttelte meinen Kopf, um den Gedanken-Wirwarr in meinem Kopf zu verbannen. Ich konnte es mir jetzt nicht hier vor Steve leisten Unsicherheit gegenüber Andre zu zeigen.

"Gut, wenn du meinst", schnaubte Dave, ging aus dem Zimmer und schlug die Tür zu. Langsam ließ ich mich an der Wand runtergleiten und vergrub mein Gesicht in meinen Knien.

Wo bist du nur Andre?

Wo?

So an dieser Stelle einen Dank an alle meine Reader <3 und auch an meine Süße Freundin Vivi , denn ohne sie würde diese Geschichte gar nicht existieren. Auch wollte ich mich bei 'Lauroechen' bedanken für ihr Kommentar, der mich echt glücklich gemacht hat. Danke! <3

Ein großen dank an alle , die mich hier auf eine weise ermutigen weiterzuschreiben! <3 ich hoffe ihr hattet schöne Ostern!

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