Kapitel 39 - Hopeless

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POV VIVI

"Ich muss aufs Klo", durchbrach ich die Stille, als wir vor unserem Hotel stehen blieben. Sofort schauten sich Jelly und ich an. "Nein", sagten wir beide. "Was?", fragte Dave verwirrt, doch da waren Jelly und ich schon aus dem Taxi gestürmt und stürmten in die Eingangshalle des Hotels. Wir ernteten komische Blicke, jedoch interessierte uns das Grade wenig. Wir Sprinteten in den 2. Stock , wo sich unser Zimmer befand und öffneten die Tür. Drinne wolle ich Grade auf die Toilette rennen, als Jelly mich an meiner Kacke zurück hielt und ich gegen sie fiel. Gemeinsam landeten wir auf dem Boden. "Autsch, das hat weh getan", sagte Jelly und rieb sich den Hinterkopf. Wir beide schaute auf die Badezimmertür und hatten den gleichen Gedanken. Wir wollten uns Grade aufrappeln, als ein lachender Dave ins Zimmer kam und ins Bad ging. "Dave!", schrien wir beide und ich versuchte die Tür aufzubekommen. "Ich muss aufs Klo!" "Ich nicht oder was?", jammerte ich. Ich hüpfte leicht auf und ab und betete , dass Dave endlich rauskam. Als er rauskam stürmte ich aufs Klo und gleich danach Jelly. "Und was wollen wir machen?", fragte Dave , als wir erleichtert auf dem Doppelbett saßen. "Ich geh erstmal Duschen. Danach können wir essen gehen, wenn ihr wollt?", fragte ich die beiden. Beide nickten , sahen mich aber besorgt an. "Mir geht es wieder gut!", Log ich die beiden an. Klar hatte ich immer noch das Gefühl leer, unvollständig zu sein und von innen zerfressen zu werden, aber ich wollte den beiden nicht noch mehr sorgen machen. Schnell erhob ich mich. In der Dusche wurde mein Gedankenchaos jedoch nur schlimmer. Ich wollte immer noch wissen, wo Andre war. Warum er mich allein gelassen hat. Warum er niemanden etwas gesagt hat. Warum er nie jemanden Bescheid gegeben hat, ob es ihm gut geht. Ob er mich überhaupt noch liebt oder die Hoffnung schon längst aufgegeben hat. Ob er mich aufgeben hat.

Seufzend stieg ich aus der Dusche und zog mir schnell etwas Neues an, föhnte meine Haare und schminkte mich leicht, um nicht mehr wie eine Halbtote auszusehen. Nachdem ich fertig war, gingen wir zu dritt runter in die Lobby. "Wollen wir hier oder draußen essen?"

Ich zuckte mit den Schultern, also entschieden wir uns draußen essen zu gehen.

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"Dave? Jelly?", wisperte ich. Keiner reagierte. Seufzend starrte ich in die Dunkelheit. Ich drehte mich um und sah auf den Wecker, der neben unserem Bett stand. 2:48 Uhr. Na toll. Panik ergriff mich, als ich daran dachte, dass ich heute wieder Andre suchen gehen würde und ich ihn nicht finden würde. Sofort verschwand die Panik und Enttäuschung und Schmerz machte sich in mir breit. Genervt stieg ich aus dem Bett. Ich musste diese Gedanken wenigstens für ein paar Minuten loswerden. So leise wie möglich zog ich mir etwas bequemes an, bevor ich so leise wie möglich , um die schlafenden Beiden nicht aufzuwecken, aus den Zimmer schlich. Ich zog leise die Tür zu, bevor ich mich auf zur Lobby machte. Ich überlegte kurz , als ich ein pinkes Blinkendes Schild sah. Gegenüber von dem Hotel befand sich eine Bar. Ganz schlechte Idee, Vivi. Trotz meiner Gedanken ging ich auf die gegenüberliegende Straßenseite in die Bar. Innen drin war es nicht sehr leer aber auch nicht sehr voll. Die Musik spielte in einer angenehmem Lautstärke. Ich setzte mich an die Theke. "Was darf's sein junge Lady?", fragte mich der Barkeeper. Was wollte ich hier eigentlich? Ich konnte Alkohol doch nicht mal so gut Leiden, und meinen Frust und Schmerz wollte ich nicht in Alkohol ertränken. Meine Probleme würden dadurch auch nicht verschwinden. "Ein Tequila." Dumme Vivi, flüsterten meine Gedanken mir ein. Einige Sekunden später stellte der Barkeeper ein Glas Tequila vor mich. Ich bedankte mich bei ihm bevor ich einen schluck der Flüssigkeit nahm und der brennende Alkohol mich angenehm wärmte.

"Und was darf's für dich sein?", hörte ich den Barkeeper fragen. "Noch ein Whiskey? Sicher? Du hast schon 3 Gläser in dir."

"Sicher", sagte die Person.

Ich wollte mich wieder meinem Tequila zuwenden, als ich plötzlich hellhörig wurde. Die stimme kannte ich doch. Ich drehte mich zu der Person , die einige Plätze weiter entfernt von mir sass. Gleichzeitig guckten er und ich uns an. Mein Herz fing an wie verrückt zu schlagen. Tränen traten mir in die Augen. Und auch seine Augen weiteten sich. "Andre?", flüsterte ich.

Er sah mich völlig geschockt an. Bei näheren betrachten vielen mir seine tiefen augenringe auf. Ein leichtes funkeln erschien in seinen braunen Augen. Und dann konnte ich mich nicht mehr halten. Tränen liefen mir über die Wangen, während Andre und ich uns immer noch anstarrten. Ich stolperte vom Barhocker runter und stürzte mich in Andres arme. Sofort umschloss er mich und drückte mich fest an sich, während ich an seine Brust weinte.

HopelessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt