.:12:.

277 15 1
                                    

Tyler

Der Wecker klingelte. Eigentlich unnötig, denn ich hatte nicht geschlafen. Die ganze Nacht, hatte ich über Josh nachgedacht. Ob er, wenn ich ihn geküsst hätte, erwidert hätte. Ob er auch über mich nachdachte. Ob ich heute zur Schule gehen konnte/wollte.
Letztere Frage konnte ich für mich mit nein beantworten. Leider fanden meine Eltern, dass es keinen Grund für mich gab zuhause zu bleiben. Also verließ ich um halb acht das Haus. Natürlich traf ich Josh bei der Bushaltestelle. Er sah mich kommen und blickte sofort wieder auf seine Schuhe.
Er mochte mich nicht mehr. Ich hatte ihn vergrault mit meiner Aktion am vorherigen Tag.
Da siehst du's. Keiner braucht dich, und keiner mag dich.
"Sei still! Lass mich in ruhe!" schrie ich ihn an.
"Was? Ich hab doch nichts gesagt!"sagte Josh erschüttert.
Hatte ich das etwa laut gesagt? Scheiße!
"T-tut mir leid. Ich... ich hab laut ge-gedacht."stotterte ich. Jetzt hielt er mich auch noch für irre. Aber eigentlich war ich das ja auch. Ich war nicht richtig im Kopf. Kein normaler Mensch hörte Stimmen im Kopf. Nur ich!

Josh

Ich stand an der Bushaltestelle und wartete. Eigentlich wollte ich lieber zuhause bleiben. Ich hatte versucht mich Krank zu stellen, jedoch hatte meine liebe Schwester Abby, mich verpetzt. Keine Ahnung wie sie herausgefunden hat, dass ich nur simulierte.
Ich schaute die Straße hinunter und erblickte Tyler. Er sah ziemlich fertig aus. Schnell sah ich auf meine Füße. Ich hatte Angst davor, was er nun von mir denken würde. Bestimmt hatte ich ihn abgeschreckt. Er war zwar schwul, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass er in mich verknallt war.
Ich war ja auch nicht in ihn verliebt! Wo ist dann also mein Problem?
"Sei still! Lass mich in Ruhe!"schrie Tyler plötzlich. Ich zuckte zusammen.
Meinte er mich? Hatte ich laut gedacht? Nein, ich hatte keinen mucks von mir gegeben.
"Was? Ich hab doch nichts gesagt!"ich flüsterte fast.
Er sah mich erschrocken an.
"Nein... ich...ich wollte nicht... ich mein... ich meinte nicht dich."er sah mich nicht an. Was war mit ihm los? Plötzlich machte ich mir sorgen um ihn? Wieso sollte er einfach so schreien, jemand sollte ihn in Ruhe lassen?
Meine Gedanken wurden von dem lauten zischen des Busses der gerade die Türen öffnete, unterbrochen. Ich stieg hinter Tyler ein und wusste nicht, ob ich mich neben ihn setzten sollte oder nicht. Er blieb mitten im Gang stehen und drehte sich halb zu mir um. Dann ließ er sich auf einen freien Sitz fallen und sah aus dem Fenster. Tja, was sollte ich jetzt tun? Neben ihm war noch ein Platz frei, doch würde er neben mir sitzen wollen?
Ich entschied mich dafür, einen anderen Platz zu wählen.

----------------------------------------------

Vielen, vielen dank an meine Leser. Ich liebe euch❤️ Ich hätte nie damit gerechnet, dass irgendeiner diese Geschichte überhaupt ließt und jetzt sind es glaub ich schon über 50 Reads!!! Das ist so unglaublich!! Danke!

Holding On To You [Joshler]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt