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*Zeitsprung - 3 Monate*
Tyler

Sie war in ihn verliebt. Es störte mich.
Ich wusste nicht wieso.
Eigentlich schon, doch ich wollte es nicht wahr haben. Sie hatte mich nach seiner Nummer gefragt und ich Depp hab sie ihr gegeben.
Jetzt bereute ich es. Seit drei Monaten bereute ich es. Seit drei Monaten hing meine kleine Schwester mit Brendon, Josh, Mark und mir ab. In jeder Pause stellte sie sich zu uns und flirtete mit Josh. Das allein war nicht mal das schlimmste. Er flirtete zurück! Mir war von Anfang an klar, dass er nicht schwul oder bi war, doch es störte mich trotzdem. Manchmal kam ich relativ gut damit klar, doch meistens nicht.
Heute war wieder einer der Tage, wo ich absolut genervt von meiner Schwester und meinem besten Freund war.
"Hey, hast du heute Nachmittag schon was vor?"fragte Madison gerade.
Josh grinste sie breit an und schüttelte den Kopf:"Nein ich glaube nicht. Wieso?"
Sie lächelte ihn verführerisch an:"Ich dachte...wir könnten was zusammen unternehmen. Ins Kino oder ins Café gehen."
"Weißt du was? Ich lad dich ins Kino ein. Du darfst auch den Film aussuchen."
Sie strahlte ihn an. Wow. Der ach so tolle Joshi war heute ganz spendabel.
"Hey Maddy. Wolltest du heute nicht für die Arbeit übermorgen lernen?"erinnerte ich sie.
"Ach ja! Aber ich kann ja auch noch morgen lernen."
"Ich könnte dir helfen wenn du magst."bot Josh ihr, ganz der Gentleman, an. Ich verdrehte die Augen. Lucas ließ mich mittlerweile zwar weitestgehend in Ruhe, doch Josh tat es nicht. Es gab keinen Moment in dem er nicht in meinen Gedanken war.
Vielleicht sollte ich mir endlich meine Gefühle Josh gegenüber eingestehen.
Vielleicht könnte ich so, leichter über diese krassen Eifersuchtsanfälle hinweg kommen. Ich seufzte schwer.
Jemand schlug mir auf die Schulter.
"Hey Ty, was ist in letzter Zeit eigentlich los mit dir? Du bist andauernd schlecht gelaunt. Hast du deine Tage?"scherzte Josh.
"Nein du Idiot. Mir gehts gut."sagte ich mit gespielt guter Laune. Was ein scheiß Tag.
Als ich nach der Schule wieder zuhause war, ging ich sofort in mein Zimmer und warf die Tür hinter mir zu. Einige Zeit stand ich nur so da. Dann gaben meine Beine nach und ich brach zusammen.
In der Schule tat ich so, als ginge es mir gut. Ich täuschte stärke und 'coolness' vor. Sobald ich in meinem Zimmer war, fiel die Maske und ich war wieder der schwache Tyler mit den Depressionen und dem Liebeskummer.
Schluchzend vergrub ich das Gesicht in meinen Händen. Ein Welle Selbstmitleid überschwemmte mich.
Du kleines bemitleidenswertes Häufchen Elend. Du brauchst gar nicht traurig sein. Dir ist doch hoffentlich klar, dass Josh dich nicht leiden kann?
Hau ab!
Aber, aber warum denn so unfreundlich? Ich versuche nur dir zu helfen!
Bitte lass mich. Ich brauche deine Hilfe nicht.

Stille

Nein! Ich hielt es nicht aus. Ich wollte es nicht mehr tun, doch ich fühlte mich so furchtbar, dass ich nicht anders konnte. Ich holte mein kleines Kästchen hervor. Ich hatte es lange nicht mehr gebraucht. Bis jetzt. Ich holte eine der scharfen Klingen hervor und begann meine Arm damit zu bearbeiten. Schnitt um Schnitt. Wunde um Wunde. Befreiung.
Nachdem ich mich verarztet hatte, setzte ich mich an mein Keyboard und spielte ein paar Melodien, die mir heute eingefallen waren.
Dann holte ich mein Notizbuch und begann zu schreiben. Meine Trauer und das Gefühl der Hilflosigkeit schienen sich zu Worten zu formen.
Ich versank in den Versen und Gefühlen, die ich zu Papier brachte:

You walk around like you are fine
so confident in life, so right
But then I found you were afraid
and that means life is not okay

I wonder what's inside your mind
and if there's anything to find
I hope that you awake someday
and see that life is not okay

I will sing for you a song
tell me if you think that's wrong
If I let you know I'm here
cause I am falling down

I would laugh away the pain
Did you know I'd run all day
just to maybe hear you say
that you are falling too

Ich hoffte, dass Josh irgendwo, tief in ihm drin so empfand wie ich. Ich wünschte ihm nicht den Schmerz den ich zu ertragen hatte, doch das Gefühl zu fallen, nichts tun zu können, keinen halt zu haben und hilflos zu sein. Ich hoffte, dass er das selbe fühlte. Ich betete.

Holding On To You [Joshler]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt