Tyler
Nachdem ich Josh mit seinem Deutsch-Aufsatz geholfen hatte, war er nun dabei mir die Matheaufgaben zu erklären.
"Du musst die Gleichung einfach nur nach x umstellen. Dann steht da x= und du hast deine fehlende x-Koordinate." erklärte er.
"Achso... und wenn die y-Koordinate fehlt?" fragte ich.
Er lächelte, und erklärte es mir ebenfalls.Nach einer Stunde waren wir endlich fertig und machten uns auf den Weg zu mir. Josh hatte nicht viel mitgenommen. In einen Rucksack hatte er eine frische Boxershorts, eine Hose, einen Pulli und seine Zahnbürste gepackt.
Ich hatte keine Ahnung, ob meine Mutter eine weitere Übernachtung unter der Woche erlauben würde, doch ich hoffte es sehr.Blurryface war seit ein paar Wochen nicht da gewesen, doch jeden Abend ging ich mit der Angst ins Bett, er könnte wiederkommen. Oft hatte ich Albträume, doch Blurryface hielt sich aus diesen heraus. Doch das machte es nicht besser. Im Gegenteil, ich schlief noch schlechter aus Angst vor ihm. Das wirkte sich natürlich nicht nur auf meine Konzentration sondern auch auf meine Stimmung aus. Ich redete nicht viel, war nachdenklich und hatte oft grundlos das Bedürfnis zu weinen. Genau das tat ich auch bei fast jeder Gelegenheit. Ich merkte, dass Josh sich sorgen um mich machte und immer, wenn er die Chance dazu bekam, versuchte für mich da zu sein und zu helfen. Ich fand es zwar unglaublich lieb von ihm, doch er gab zu viel. Ich wollte ihm etwas zurück geben, doch ich konnte es nicht. Jetzt übernachtete er bei mir, damit ich vernünftig schlafen konnte. Klar, ich hatte den Schlaf dringend nötig, doch wenn ich wieder einen Alptraum haben würde, würde ich ihn wachhalten und ihm seinen wohlverdienten Schlaf nehmen.
"Hey, was ist los?" fragte er und strich mir zärtlich über die Wange.
"Ich denke nur nach."winkte ich ab. Er sah mich skeptisch an. Schnell senkte ich den Blick, damit er mir nicht in die Augen sehen konnte.
"Tyler... ich, ich hab das Gefühl etwas ist mit dir los aber immer wenn ich dich darauf anspreche, blockst du ab. Ich möchte dir helfen aber das kann ich nicht wenn du nicht mit mir redest. Und das kannst du, also mit mir reden. Du weißt, dass ich dir zuhöre wenn wen zum reden brauchst. Egal was dich bedrückt, du kannst es mir erzählen. Ich werde dich nicht dazu zwingen mit mir zu reden, aber es würde mir echt viel bedeuten. Ich wollte nur, dass du das weißt." betreten sah er zu Boden.Eine einzelne Träne lief mir die Wange hinunter. Mir war aufgefallen, dass Josh von meiner Stimmung mitbekommen hatte, doch wie sehr es ihn traf hatte ich nicht gewusst. Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Ein sehr schlechtes Gewissen. Reumütig schloss ich meine Arme um ihn.
"Es tut mir leid Josh. Ich werde es dir erzählen, nur... nicht hier. Später okay?" flüsterte ich ihm ins Ohr. Er lächelte mich dankbar an.
"Danke Tyler. Ich... ich liebe dich..." die letzten Worte waren so leise, dass ich sie kaum hörte. Doch sie lösten in mir eine Flutwelle an Emotionen aus. Ich begann unweigerlich breit zu grinsen. "Ich liebe dich auch, Josh." Und dann zog ich ihn zu mir heran und küsste ihn leidenschaftlich. Er erwiderte ohne zu zögern und ich verlor mich in dem atemberaubenden Gefühl des Moments.Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns schweratmend voneinander und Josh lehnte seine Stirn an meine und streichelte sanft meine Wange. Die Schmetterlinge in meinem Bauch flatterten erneut in meinem Bauch herum und das dämliche Grinsen, welches mein Gesicht zierte, wollte auch nicht mehr verschwinden.
"Ich hatte kurz Angst, dass du es nicht erwidern würdest." gab Josh zu.
"Niemals" versprach ich ihm."Schon wieder? Tyler, ihr werdet morgen Todmüde sein!"
warnte uns meine Mum.
"Ja, wenn wir eine Pyjamaparty machen würden, aber Josh soll einfach nur hier übernachten. Ohne lange wach bleiben und quatschen." stellte ich klar.
Sie seufzte. "Ich bin viel zu nett. Aber wirklich, umziehen, Zähneputzen und dann ab ins Bett. Danach will ich nichts mehr hören. Verstanden?"
"Ja, danke Mum." sagte ich und umarmte sie flüchtig.
"Danke Mi- Kelly" bedankte sich Josh höflich. Sie lächelte ihn an. Kurz darauf, verschwanden wir in mein Zimmer.
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Holding On To You [Joshler]
FanfictionTyler kommt aus einer großen, liebevollen Familie. Es geht ihm gut, doch als er erfährt, dass seine Familie unziehen muss, bricht für ihn eine Welt zusammen. Sein Leben scheint den Bach hinunter zu gehen und keiner kann ihn retten. Oder doch? Start...