Josh
Leise, um Tyler nicht zu wecken löschte ich das Licht und legte mich dann neben ihn. Er sah so friedlich aus wenn er schlief. Als würde alles negative, was ihn belastete einfach von ihm abfallen. Wenn er schlief sah er unbeschreiblich süß aus. Moment! Süß? Warum dachte ich sowas? Wahrscheinlich weil er mich so stark an Maddy erinnerte. Da fiel mir ein, dass ich vergessen hatte sie zu besuchen. Ich war so auf Tyler fixiert gewesen, dass ich für nichts anderes mehr Platz gehabt hatte. Doch Tyler brauchte mich im Moment. Es ging ihm schlecht. Das spürte ich. Ich seufzte. "Was belastet dich nur so? Was verheimlichst du mir, Ty?"flüsterte ich vor mich hin.
Tyler
"Was belastet dich nur so? Was verheimlichst du mir, Ty?"hörte ich ihn flüstern. Ich hörte die Sorge und die Verzweiflung in seinen Worten und das schnitt mir ins Herz wie ein Messer. Ich wollte es ihm sagen, doch ich konnte nicht. Ich brachte es nicht fertig mit ihm über meine Gefühle zu sprechen. Plötzlich hörte ich ihn schluchzen. Etwas in meiner Brust zog sich zusammen. Josh weinte. Wegen mir. Ich sah ihn an. "Oh, hab ich dich geweckt?" schniefte Josh.
"Es ist alles gut."wich ich seiner Frage aus. "Hey, was ist denn los?"
Er zuckte mit den Schultern."'s nich wichtig."nuschelte er. Ich rutschte zu ihm und nahm ihn in den Arm.
"Josh, egal was dich belastet, es wird wieder gut werden. Ich bin für dich da. Ich bin immer bei dir."tröstete ich ihn.
Er sah mich an."Versprochen?" "Versprochen!"
Er kuschelte sich an mich und, Gott, das war das schönste Gefühl überhaupt. "Ich hab dich vermisst"murmelte er irgendwo an meinem Schlüsselbein. Ich lächelte. "Ich dich auch Josh. Ich dich auch."
Lange Zeit lagen wir so da und ich hielt ihn fest. Irgendwann wurde seine Atmung ruhiger und gleichmäßiger. Er war eingeschlafen. Ich sah auf den schlafenden jungen in meinen Armen hinunter und wieder einmal, schoss mir durch den Kopf wie gut er aussah. Ich küsste ihn sanft auf den Haaransatz. Ich hätte mich zusammenreißen sollen, doch er sah so süß und friedlich aus, dass ich einfach nicht anders konnte. Kurz darauf schlief auch ich, mit Josh in meinen Armen ein.Josh
Ich wurde wach als sich das Bett bewegte. Verschlafen öffnete ich die Augen und realisierte, dass es nicht das Bett war was sich unter mir bewegte, sondern Tyler.
Schnell setzte ich mich auf. Er war schon wach und sah mich erschrocken an. "Tut mir leid."sagte er schnell.
"Was? Nein, ich sollte mich entschuldigen. Ich hab auf dir gepennt nicht anders herum."
Er wurde rot. Es sah niedlich aus. Es sah gesund aus wenn sein Gesicht einwenig Farbe hatte. Moment! Schon wieder so ein Gedanke. Das ist dein bester Freund Josh! Reiß dich zusammen, du hast eine Freundin!
"Ähm sollen wir Frühstücken gehen?"schlug ich vor.
Er nickte:"Ja ich will mir nur noch schnell was anziehen."
Gute idee. Also zogen wir uns an und gingen hinunter. Wir waren spät dran, alle meine Geschwister hatten das Haus bereits verlassen. Schnell schlangen wir beide jeweils ein Sandwich hinunter und machten uns auf den Weg zur Schule. Ich war gut gelaunt, denn ich hatte lange nicht mehr so gut geschlafen. Tyler schien es ähnlich zu gehen, denn immer wieder schloss er die Augen und atmete lächelnd die frische Morgenluft ein.
Es war ein schöner Morgen. Die Sonne schien, was für ende Oktober fast etwas besonderes war. Da fiel mir ein, dass Tyler in etwas mehr als einem Monat Geburtstag hatte. Ich sollte anfangen mir Gedanken über ein Geschenk zu machen. Doch erstmal mussten wir zur Schule.
Im Bus trafen wir Maddy, der es scheinbar wieder besser ging. Sie winkte mir lächeln zu. Ich winkte zurück und ging mit Tyler im Schlepptau auf sie zu. Kaum war ich bei ihr, zog sie mich zu sich runter und begann mich leidenschaftlich zu küssen. Generell hatte ich nichts dagegen, doch aus einem Grund den ich nicht verstand, wollte ich nicht, dass Tyler das sah. Schnell löste ich mich wieder von ihr.
"Hey, gehts dir besser?"fragte ich sie. Sie hatte sich in die letzte Reihe gesetzt, weshalb für Tyler und mich noch Platz war.
"Ja. Es war nichts schlimmes. Ich hatte bloß erhöhte Temperatur. Das kommt vor."sagte sie abwertend.
"Gut. Ich wollte gestern noch nach dir sehen aber irgendwie hab ich das total vergessen. Tyler hat mich zu sehr abgelenkt"lächelte ich.Tyler
Ich musste mir ein Schadenfrohes lächeln verkneifen. Er hatte sie wegen mir vergessen. Gestern war ich wichtiger gewesen. Unser gestriger Tag war für mich wie eine Salbe oder ein Pflaster für meine Wunden gewesen. Es tat gut und linderte den Schmerz. Diese Nacht, war zu etwas geworden, woran ich mich festhalten konnte. Was mir neue Hoffnung gab. Die Erinnerung spendete Kraft und Geduld, die Zeit in der ich das fünfte Rad am 'Maddy-Josh'-Wagen war zu überstehen.
Ich hoffte bloß, dass mein Hochgefühl noch länger anhalten würde. Sollte ich einen Rückfall erleiden, wüsste ich nicht wie ich das ohne Josh überstehen würde. Wahrscheinlich würde ich dann alles beenden, doch im Moment fühlte ich mich das erste mal seit Wochen lebendig.
Ich spürte, wie jemand mich ansah. Es war Josh. Er starrte mich regelrecht an. Hatte ich was im Gesicht?Josh
Ich sah zu Tyler hinüber und erkannte ihn kaum wieder. Er saß dort auf seinem Platz und grinste, in Gedanken versunken vor sich hin. Es war ein seltener Anblick ihn so glücklich zu sehen. Kurz trübte sich sein lächeln. Es war, als würde sich ein dunkler Schleier über seine gute Laune legen. Doch so schnell, wie der Schleier gekommen war, verschwand er auch wieder. Und schon war da wieder dieses seltene, sanfte lächeln. Plötzlich wurde sein Gesichtsausdruck angespannt. Er sah mich unsicher an. "H-hab ich was im Gesicht oder so?"fragte er. Ups. Ich hatte ihn angestarrt. Es war mir ein bisschen peinlich, doch er schien sich eher dafür zu interessieren, ob er etwas im Gesicht hatte.
"Nein alles gut" beruhigte ich ihn lächelnd.
Der Bus hielt vor unserer Schule. Zischend öffneten sich die Türen und wir mussten aussteigen.---------------------------------------------
Random fact: Ich hab mir grad das Lollapalooza Festival in Chile angekuckt wo Tyler und Josh performt haben. Ich hab fast geheult, weil ich sie noch nie live gesehen hab. Das ist einer meiner größten Wünsche überhaupt.
(Edit: Ha lol ich hab sie mittlerweile live gesehen. Lolla Berlin im September ist auch am Start ;))
Aber gut. Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen.
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Holding On To You [Joshler]
FanfictionTyler kommt aus einer großen, liebevollen Familie. Es geht ihm gut, doch als er erfährt, dass seine Familie unziehen muss, bricht für ihn eine Welt zusammen. Sein Leben scheint den Bach hinunter zu gehen und keiner kann ihn retten. Oder doch? Start...