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"Diese Dreckskerle!", beschimpfte Logan die vier Jungs die ganze Fahrt über. Je mehr er sich aufregte, desto mehr trat er auf's Gas.
"Logan, beruhig' dich! Du fährst schon über der erlaubten Geschwindigkeit.", versuchte ich ihn zu beruhigen.
Er atmete tief ein und aus. Seine Kieferknochen entspannten sich ein wenig.
"Ich hatte dir doch gesagt, dass du aufpassen solltest!", fuhr er mich an. "Genauso könnte ich auch dich fragen, warum du mir gefolgt bist!", gab ich zurück.
Jetzt beschuldigt er mich?
"Ich kann doch nichts dafür, dass diese ekligen Typen mich anmachen ..."

Logans P.O.V.
Ich war außer mir. Diese elenden Bastarde! Natürlich war ich ihr gefolgt, aber ich konnte ja schlecht sagen, dass mein Auftrag war, unter anderem auf Annabelle aufzupassen, oder?
Ich versuchte mich zu beruhigen. Aber das war garnicht so leicht, wenn ich über diese Pädophilen nachdachte. Ich hätte sie am liebsten erschlagen, weil ich so wütend war. Auf Annabelle, weil sie nicht auf mich gehört hatte. Auf diese Jungs, weil sie Annabelle angemacht hatten und ganz besonders auf mich, weil ich sie habe einfach gehen lassen!
Ich bin so ein Idiot!
Wenn ihr etwas passiert wäre, hätte ich es Joseph sagen müssen und dann wäre ich dran gewesen. Joseph ist nämlich der Anführer der Gang in der ich bin, also läuft alles unter seiner Führung. Und ich bin ein kleiner Teil von der Gang, und nicht nur irgendeiner, sondern die größte Gang, in unserer Stadt. Sie ist typisch für Verbrechen, Morde und anderen Gewalttätigkeiten. Ich wurde nicht gefragt, ob ich da mitmachen will, sonder ich wurde hineingeboren. Ich bin einer Josephs besten Männer und das nicht ohne Grund. Ich führe meine Aufträge immer sauber durch, doch bei diesem Auftrag fällt es mir nicht so leicht ...

Annabelles P.O.V
Ich war einfach nur sauer! Was bildet er sich überhaupt ein, mich zu beschuldigen?
Er fuhr mich zu meinem Haus. Warum wusste er, wo ich wohnte? Dafür hatte ich keinen Nerv, also stieg ich einfach aus und ging auf die Haustür zu. "Annabelle!", rief Logan mir noch hinterher, aber ich war einfach zu wütend, um jetzt noch mit ihm zu reden. Ich schloss die Tür auf, trat rein und verschloss die gleich. Cole hat mich die ganze Zeit beobachtet. "Wer ist das?", fragte er mich prüfend.
"Logan, wieso?"
"Der Logan? Über den alle Gerüchte erzählt werden?"
"Ja, denk' schon ...", sagte ich beiläufig.
"Sag mal hast du sie noch alle? Er ist gefährlich und der totale Arsch! Der ist nicht gut für dich!"
Coles Stimme klang wirklich fürsorglich.
"Keine Sorge, es ist nicht das, wo nach es aussieht, und dazu wird es auch definitiv nie kommen. Er hilft mir nur bei einer Sache ..."
"Ach ja? Wie man die Beine breit macht, oder was?"
Ich rollte meine Augen.
"Natürlich nicht! Er ... Er ist mein Trainer ..."
"Für was den Trainer, Trainer zum vögeln?", schrie mich Cole wütend an. "Nein! Was denkst du denn von mir! Er hilft mir, mich zu wehren!" "Wehren? Gegen was denn?"
"Gegen Dad! Wem sonst? Denkst du, ich lass' mir das immer und immer wieder gefallen, dass er seine Wut an mir ausläst? Nein, dass tue ich mir nicht noch einmal an!"
Meine Stimme würde immer leise, bis sie nur noch ein Flüstern war. Tränen liefen mir über die Wangen. Cole schaute auf den Boden.
"Also, hast du noch etwas an mir auszusetzten, wie es jeder tut? Fällt mir mein eigener Bruder jetzt auch noch in den Rücken?"
"Nein, natürlich nicht ...", murmelte er leise, kam auf mich zu und umarmte mich. "Das würde ich doch nie tun ...", flüsterte er in mein Haar. "Es tut mir leid ..."
"Schon gut ... Ich geh dann mal besser schlafen, morgen wird ein anstrengender Tag."
Cole nickte nur zustimmend und ließ mich aus der Umarmung los. Ich stieg dir Treppen hoch und warf nochmal einen kurzen Blick zu Cole rüber, er schien über irgendetwas nachzudenken. Ich ging weiter in mein Zimmer und machte mich Bettfertig. In meinem Bett war ich in Gedanken vertieft. Ich fühlte mich schlecht, weil ich nicht auf Logan gehört hatte und natürlich so leichtsinnig war, am Abend alleine in einer heruntergekommenen Gegend etwas frische Luft zu schnappen. Außerdem hatte ich ein schlechtes Gewissen gegenüber Logan, er hatte mich immerhin von diesen perversen Kerlen gerettet und ich hatte mich nicht einmal bedankt ...
So ein Mist!
Wieso war ich immer nur so stur! Ich werde mich morgen definitiv bei Logan bedanken, wenn er überhaupt noch mit mir sprechen wird ... Ich schluckte schwer und schlief schließlich ein.

Logans P.O.V
Ich war sauer auf mich selber. Aber die Sturheit lag einfach in der Familie. Ich fuhr mit meinem Auto Richtung Hauptquartier der Gang. Immerhin musste ich alles melden, was vorgefallen war. So waren die Regeln. Dort angekommen ging ich durch die Halle in ein hinteres Büro, dass von Joseph. Zwei Männer standen vor der Tür und starrten mich kritisch an. "Ich muss zu Joseph", sagte ich mit fester Stimme.
"Du hast keinen vereinbarten Termin", entgegnete der eine.
Wollten die mich etwa provozieren? Hatte aufjedenfall geklappt. Ich schlug ihm ins Gesicht und dem anderen verpasste ich einen Kinnhacken. Ich lächelte zufrieden, da kam Joseph durch die Tür.
"Logan! Hatten wir einen anstehenden Termin?"
Er schaute auf seine niedergeschlagenen Bodyguards.
"Das waren meine besten Männer, und genau deshalb bist du auch der einzige echte Mann hier. Wegtragen!", wies er einem anderen Mann zu.
Er ging in sein Büro und ich folgte ihm. Die Tür wurde verschlossen und ich beobachtete Joseph prüfend.
"Setz dich!"
"Ich stehe lieber."
"Er hat gesagt, du sollst dich setzen", sagte ein großer Mann rechts von mir. Ich hob eine Augenbraue und wollte ihm auch eine verpassen, da meldete sich Joseph wieder.
"Also, Logan, was verschafft mir die Ehre?"
Ich schnaubte, immerhin musste ich alles melden, was Annabelle machte, also war es klar, warum ich hier war. "Ich habe Annabelle heute unterrichtet, sie ist ziemlich gut. Außerdem haben sie auf dem nach Hauseweg eine Gruppe Jungs angemacht, ich hab sie K.o geschlagen."
Ich zuckte nur mit den Schulter, als wäre es das Normalste der Welt. Joseph nickte nur abwesend.
"Kann sie sich an etwas erinnern?", fragte er mich stattdessen.
"Soweit bin ich noch nicht, wir haben uns heute gestritten."
"So, so ... Ich dachte, alle Mädchen würden dich vergöttern?" Ich steckte meine Hände lässig in meine Hosentasche. "Sie ist nicht, wie die Anderen, die sich gleich auf mich stürzen. Sie ist anders."

Good Badboy ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt