Schweigend saß ich vor dem Tisch und aß meinen Salat.
Rosy quatschte ununterbrochen von Kilian und seiner Familie.
"Sein Bruder ist wirklich süß - nicht das ich auf der Suche bin, aber du ... könntest dich ja mal mit ihm treffen. Der Charm liegt wohl in den Genen", schmunzelte sie über ihren eigenen Witz. "Hallo? Annabelle?"
Ich nickte nur und spieste eine Tomate auf die Gabel auf.
Rosy verzog das Gesicht. "Was ist los mit dir? Du bist so abwesend."
Du bist nicht die Erste, die mir so etwas sagt ...
Ich zuckte mit den Schultern und aß weiter.
Die Informationen über den Fall meiner Mutter und ihrem Mord ließen mich nicht los. Das Geheimnis von Logan und warum er vieles über mich aufgeschrieben hatte ebenfalls nicht.
Ich musste wissen, was er wusste, was er wollte.
"Es ist nichts, viel los."
Rosy schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Und das liegt nicht daran, dass du mit Logan nach Hause gefahren bist?"
Meine Augen weiteten sich und ich schaute sie überrascht an. "Woher ..."
"Logans Freund hatte mich informiert."
"Nein, es ist nicht wegen ihm.", meinte ich ruhig, aber es kam mit einem genervten Unterton rüber, den sogar ich raushörte.
"Sicher?"
"Es ist alles okay", atmete ich tief aus. "Wirklich, Rosy."
Genau in diesem Moment kam Logan mit seiner Clique rein und sah sich um. Unsere Blicke begegneten uns für eine Milisekunde, bis wir beide wegschauten.
"Jep", flüsterte Rosy und drehte sich wieder zu ihrem Sandwitch um. "Es ist alles in Ordnung zwischen euch."
Ich rollte mit meinen Augen und konzentrierte mich wieder auf meinen Salat.
Nach ein paar Minuten des Schweigens, kam mir eine Idee.
"Sag mal", begann ich. "Trainiert Logan immer noch nach der Schule?"
Irritiert sah mich Rosy an.
"Oh nein", schüttelte meine Beste Freundin heftig mit ihrem Kopf. "Spiel jetzt nicht die Stalkerex."
"Sei unbesorgt", schmunzelte ich und sah zu meinem Ex rüber. "Ganz im Gegenteil."
Ich werde weiter weg sein , als sie glaubt ...~
"Okay, sehen wir uns heute noch zum lernen?", fragte mich Rosy und stieg bereits in ihr Auto.
"Tut mir leid", meinte ich aufrichtig. "Ich hab' noch etwas zu tun, was ich nicht aufschieben kann."
"Ach, ja? Was?", wollte meine Freundin neugierig wissen.
"Nur etwas für meinen Bruder", log ich sie an.
Ich hatte ein ungutes Gefühl ihr nicht die Wahrheit zu sagen, aber ich konnte nicht, niemanden um ehrlich zu sein.
"Okay, dann bis morgen", verabschiedete sie sich von mir und wir drückten uns.
Sie stieg in ihr Auto und fuhr davon, genauso wie ich in meins.
Ich hatte bange, dass mein Plan nicht aufging, aber ich musste es riskieren.
Die Fahrt haderte ich noch, ob ich das Richtige tat, da ich vielleicht Einbruch begann, aber als ich das Haus sah, wusste ich, dass es sein musste.
Ich parkte extra etwas weiter weg, stieg aus und machte mich auf dem Weg zum Haus.
Vorsichtig klingelte ich und kurze Zeit später öffnete mir jemand die Tür.
"Annabelle, was für eine Überraschung dich zu sehen, Logan hatte schon lange nicht mehr über dich gesprochen", begrüßte mich Logans Mutter.
"Hallo, tut mir leid, dass ich sie so überfalle", lachte ich und sie ließ mich eintreten.
"Über deinen Besuch freue ich mich doch immer", lächelte sie mich an. "Logan ist aber nicht da."
"Das weiß ich", meinte ich schnell. "Aber ich hatte noch ein paar Sachen bei ihm vergessen."
"Ach, na dann kannst du sie gerne holen gehen", sagte sie unbeschwert.
Okay, mein schlechtes Gewissen hatte sich endgültig verdoppelt
"Vielen Dank", lächelte ich und stieg die Treppen raus und ging in Richtung Logans Zimmer.
Kurz bevor ich die Klinke runter drückte, stoppte ich.
Es gab nein zurück mehr, wenn ich das tat. War es richtig? Vermutlich nicht, aber ich brauchte Antworten.
Langsam öffnete ich die Tür und trat in Logans Zimmer.
Nichts hatte sich verändert, selbst der Geruch wat gleich geblieben.
Es tat weh, dass alles so vertraut gewesen war und jetzt nicht mehr.
Mein Blick fiel auf das Bett und ich trat heran.
Ich konnte nicht anders, als an unsere Nacht zu denken. Schwer schlucken schüttelte ich meine Kopf.
Es waren nur Erinnerungen, an denen ich noch festhielt.
Wieder widmete ich mich meiner Mission.
Ich stieg rüber zu Logans Schreibtisch und durchforstete als erstes seine Oberfläche. Nichts als Bücher und Zettel für die Schule, die mir absolut nichts brachten.
Dann machte ich mich an seine Schubladen ran. Wieder nur Bücher und Zettel, selbst Playboy Zeitschreiften fand ich und - Oh mein Gott! - waren das Kondome in seinem Fach?
Langsam zog ich die lange Reihe an verpackten Verhütungsmitteln raus und verzog dabei mein Gesicht.
Eigentlich sollte es mich nicht wundern das hier zu finden, aber es wirklich in den Händen zu halten ist doch etwas anderes.
Vorsichtig legte ich sie an seinen Platz zurück und verschloss die Schublade schnell.
Seufzend dachte ich nach.
Sein Computer stand ebenfalls da ...
Kurz zögerte ich.
Auf einem Computer lagerte sich schon sehr persönliche Dinge ..., allerdings war ich schon in sein Zimmer eingebrochen, also legte ich mir seinen Laptop auf den Schoß, sein Passwort war zum Glück gleich geblieben.
Ich durchforstete ebenfalls alle Tabs und Ordner, aber so richtige Hinweise fand ich nicht, bis auf ein Foto von mir und eines von diesem Joseph Blaike, also legte ich ihn ebenfalls bei Seite.
Ich stand auf und ging seine Regale durch, jedoch keine einzigen Informationen.
Verzweifelnd fuhr ich mir durch die Haare.
So hatte ich mir das nicht vorgestellt ...
Kurt schaute ich auf meine Uhr und merkte, dass ich mich schon längst auf den Nach-Hause-Weg hätte machen sollen.
Ich nahm bereits meine Tasche, als mir auf seinem Nachtisch Logans Portmonee ins Auge stach.
Was sollte man schon in seinem Geldbeutel besonderes lagern?
Aber ich ließ nichts unversucht, also nahm ich es in die Hand und sah seine Fächer durch.
Neben den Scheinen, waren dort nur ein paar lose Zettel, und tatsächlich auch ein Kondom.
Ich rollte mit meinen Augen.
Ansonsten Münzen und Karten, alles gewöhnlich.
Mir stach noch sein Ausweis ins Auge, also nahm ich ihn raus.
Sofort stieg mir ein Lächeln auf, sein Bild war noch in sehr jungen Jahren aufgenommen worden.
Er war wirklich süß, aber eher auf eine niedliche Weise, aber trotzdem sah er auch gut aus.
Was auch sonst?
Vorsichtig steckte ich ihn wieder zurück, als mir Logans Name auffiel.
Er hatte einen Doppelnamen: Abraham.
Ich schmunzelte. Logan Abraham Drakeson.
Nein, Logan hatte anscheinend auch zwei Nachnamen und als ich ihn las gefror mir das Blut in meinen Adern.
In diesem Moment öffnete sich die Tür und ein verdutzter Logan trat rein.
"Annabe-", begann er als ich ihn unterbrach.
"Du heißt Logan Abraham Drakeson Blaike", flüsterte ich mit Tränen in den Augen.
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Good Badboy ?!
Teen FictionDie 17-jährige Annabelle Fields hat schon viel erlebt in Ihrem Leben: Ihr Mutter ist gestorben, als Sie 4 Jahr alt war, Ihr Vater rastet bei jeder Kleinigkeit aus und schlägt Sie dafür und beliebt ist sie auf Ihren Schule gerade nicht, ein Freak. Lo...