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Wieder schluckte ich schwer und schaute automatisch auf seine Lippen, die zu ein Lächeln verzog wurden.
Er hatte es ernst gemeint!
Ich atmete tief ein und überlegte nicht lange, sondern hob meinen Kopf und legte meine Lippen auf seine. Meine Arme umschlungen seinen Nacken und mein Körper hob sich, um Seinen nahe zu sein.
Keine Sekunde musste ich warten, da entgegnete er den Kuss. Sein einer Arm umschlung meine Taille und sein anderer stütze seinen Körper auf den Matratze.
Mein kompletter Körper begann heftig zu kribbeln und eine Wärme breitete sich in meinem Körper aus. Seine Berührung ließ mich kleine Stromschläge fühlen und in meinem Bauch begannen tausende von Schmetterling aufzufliegen.
Rhythmisch bewegten unsere Lippen sich miteinander, erst ganz sachte und zart, dann immer leidenschaftlicher und gieriger.
Meine Arme durch fuhren seine weichen Haare und mit seinem umschlungenen Arm drückte er sich fester an mich, sodass kein Blatt mehr zwischen uns passen würde.
Mit seiner Zunge strich er sanft über meine Lippen und zuerst verstand ich nicht, was er wollte, bis ich langsam darauf kam.
Zungenkuss.
Vor drei Wochen konnte ich mir nicht mal vorstellen, so etwas annähernd zu machen, die Vorstellung war einfach ekelig, seinen Speichel miteinander auszutauschen. Aber jetzt ...
Ich hatte Logan bereits meinen ersten Kuss geschenkt und jetzt auch noch mein erster Zungenkuss ... War ich dafür überhaupt bereit? Ich meine, ich hatte vorher noch nie jemanden richtig geküsst, weder mit noch ohne Zunge.
Aber es war Logan, der mich genau in diesem Moment küsste und ich hatte mich nunmal in ihn verliebt, auch wenn er solche Gefühle nie hegen würde für ein Mädchen, wie mich.
Na gut ...
Langsam öffnete ich meinen Mund einen kleinen Spalt und Logans Zunge befand sich schon in meinem Mund. Sofort kämpfen sie umeinander
Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass sich so eine Art von Kuss dermaßen gut anfühlen würde.
Doch ich konnte mich nicht konzentrieren, da ich ein Geräusch in Richtung Tür hörte. Und plötzlich war mir klar, dass gleich jemand die Tür ausreißen würde, also tat ich das, was ich für nötig hielt.
Mit voller Kraft stieß ich Logan, so schwer es mir fiel, von mir weg, auf den Boden und setzte ich aufrecht hin. Dann plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Mrs Drakeson stand sichtlich überrascht an der Tür.
"Guten Morgen, Mrs Drakeson", murmelte ich freundlich und ließ mir nichts anerkennen.
"Oh, ähm ... ja ... Guten Morgen! Wo ist denn ... ähm ... Logan?", fragte sie peinlich berührt.
Ein leises Stöhnen kam von Boden als Antwort.
"Er ... äh ... hat heute auf dem Boden geschlafen", log ich immernoch freundlich.
"Oh, dass ist ja nett, Logan", rief sie durch den Raum voller Stolz.
Okay, sie hat's geschluckt!
"Hm", brummte Logan nur.
Ich musste mir definitiv das Lachen verkneifen und biss mir auf meine Unterlippe.
"Ich wollte nur Bescheid geben, dass ihr frühstücken kommen könnt", erklärte sie. "Ich lass euch dann mal wieder alleine", grinste sie, wie ein Honigkuchenpferd und verließ das Zimmer.
Sofort begann ich herzlich loszuprusten, da diese Situation einfach zu komisch war. Lachend hielt ich mir den Bauch, der langsam anfing zu schmerzen und wischte mir symbolisch eine Träne aus meinem Augenwinkel.
Aber Logan sah das alles andere als lustig. Mit Schlitzaugen beobachtete er mich und abrupt hielt die Luft an.  Langsam stieg ich auf der andere Seite aus dem Bett und wich immer einen Schritt zurück.
"Komm her!", schrie er spielerisch sauer auf und rannte auf mich zu.
Mist!
Ich schrie lachend auf und rannte auf die Zimmertür zu in den Flur, doch dann packte mich Logan und schmiss mich über seine Schulter. Ich schlug lachend auf seinen Rücken ein, was aber nichts brachte.
Er steuerte auf das Badezimmer zu, doch ich hatte keine Ahnung, was er vor hatte.
Er ließ mich in der Dusche runter und hielt mich an den Handgelenken an der Wand gedrückt fest und grinste mich böse an.
Plötzlich wurde mir klar, worauf er hinaus wollte.
"Bitte, Logan", flehte ich ihn geschockt an und schüttelte meinen Kopf.
"Oh doch", lächelte er mich spitzbübisch an, drehte den Wasserhahn auf kalt und schaltete ihn an.
Das kalte Wasser prasselte von meinem Kopf meinen Körper entlang.
Sofort fing ich an tief ein- und auszuatmen, sodass ich die Kälte auszugleichen konnte.
Meine Fingernägel gruben sich bereits in meine Handinnenflächen, während ich versuchte mich los zureisen.
Meine Augen hielt ich möglichst geschlossen, um nicht in sein triumphierendes Gesicht sehen zumüssen. 
Aber eine Sache hatte ich dabei völlig vergessen: Die Tatsache, dass ich ein weißes T-shirt trug, es durch die Wirkung von Wasser durchsichtig wird und man deutlich meine Unterwäsche sah.
Oh Gott, was habe ich dir nur getan?
Ich riss meine Augen auf und schaute nach unten auf meinen nassen Körper und wie ich es schon gesagt hatte, sah man meinen roten BH und meinen roten Slip, dazu kommt noch das sich das T-shirt, wie eine zweite Haut, an meinem Körper klebte.
Ich wurde augenblicklich rot und nahm vermutlich die Farbe meiner Unterwäsche an. Langsam schaute ich nach oben zu Logan, der natürlich, wie hätte es auch anders sein können, mit einem fettem Grinsen auf meinen Körper schaute.
Verdammt!
Ich fing immer mehr an zuzittern vor Kälte und bestimmt färben sich meine Lippen blau.
"Logan", flüsterte ich leise, um seine Aufmerksamkeit auf mein Gesicht zu lenken.
"Könntest du bitte das Wasser ...", fing ich an, und er verstand, worauf ich hinaus wollte.
Vorsichtig ließ er mich los und drehte den Wasserhahn ab. Schweigend standen wir voreinander und keiner sagte einen Mucks.
"Ich sollte, denke ich -", fingen wir beide an, dann lachten wir kurz auf.
"Ich gebe dir einen Föhn und deine Sachen wieder", sprach er aus.
Kurz schluckte ich. Ich brachte nich ein 'Danke' zustande.
Er stieg aus der Wanne, gab mir ein Handtuch, zeigte mir den Föhn und verschwand dann schließlich.
Mit dem Rücken ließ ich mich gegen die Wand fallen und atmete tief aus.
Hoffentlich hatte ich mich nicht total blamiert ...

Good Badboy ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt