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"Hier", übergab er mir ein weißes T-shirt, dich schaute ihn nur fragend an.
"Du kannst entweder mein T-shirt zum Schlafen benutzen oder du bleibst in diesem scharfen Kleid, was ich persönlich mehr bevorzugen würde", grinste er much an.
Frech grinste ich ihn an und nahm mir sein Shirt.
"So weit kommt's noch!"
"Oh, Honey. Das passiert schneller als du glaubst", entgegnete er mir amüsiert, während ich nur eine Augenbraue hochgezog und meinen Kopf leicht schüttelte.
"Ihr Männer denkt aber auch nur an das Eine!", gab ich von mir.
"Mehr brauchen wir auch nicht!", grinste er blöd.
Ich rollte nur meine Augen.
"Vielleicht versucht ihr es erstmal mit Gefühlen?", schlug ich vor.
"Wie zum Beispiel?"
"Na ...", kurz überlegte ich. "... zum Beispiel Liebe. Oder einfach nur verliebt sein."
Kurz schmunzelte er. "Soweit wird es nie kommen, zumindest bei mir."
Autsch! Das war deutlich!
Ich räusperte mich. "Entschuldige mich bitte, ich geh' jetzt ins Bad." Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und lief Richtung Badezimmer. Leise ging ich rein, schloss ab und begann mich abzuwaschen.
Ich versuchte so gut es ging, nicht mehr an seine Antwort zu denken, aber was hatte ich schon erwartet? Das er wegen mir seinen Lebensstil ändern würde? Sicherlich nicht!
Ich meine, es müsste schon die Eine sein, die ihn dazu bringen könnte, sich zu ändern oder es zumindest zuversuchen.
Ich zog über meine Unterwäsche sein T-shirt und offensichtlich war es zu groß, da mir sein Shirt bis zu den Oberschenkel ging.
Leise schlich ich wieder zurück zu Logans Zimmer und trat rein. Er lag gerade entspannt auf seinem Bett, eine Hand am Nacken und die Andere scrollte an seinem Handy rum. Natürlich lag er oberkörperfrei da und ich konnte es mir nicht verkneifen, auf sein Sixpack zu starren.
Wieso sieht er nur so verdammt gut aus?
Ich räusperte mich kurz und schaute an mir herunter.
"Danke für das T-shirt", murmelte ich verlegen und legte meine Sachen auf den Boden.
"Kein Problem", entgegnete er und stand auf.
Oh Gott!
Mit großen Schritten näherte er sich mir und blieb vor mir stehen. Seine wunderschönen Augen blickten lächelnd auf mich herab und zogen mich in einen Bann.
Sein Geruch umhüllte mich.
"Ich muss hier durch", flüsterte er mit seiner rauen Stimme.
Kurz verstand ich nicht, was er meinte, bis ich schließlich einen Schritt nach links trat, um ihn an der Tür vorbeizulassen.
Wieso verhielt ich mich denn nur so in seiner Gegenwart? Immerhin hatte er mich nur ... geküsst.
"Mach dir es soweit gerne gemütlich auf meinem Bett", raunte er mir charmant ins Ohr, dann verließ er sein Zimmer.
Kurz schaute ich ihm hinterher, dann merkte ich selber, wie bescheuert das eigentlich war und setzte mich derweil auf sein Bett.
Ich konnte nicht anders, als mich niederzulassen.
Was mache ich hier eigentlich?
Diese Frage ließ mich nicht los.
Ich meine, wenn er keine Gefühle für mich beziehungsweise niemanden Gefühle hegen kann, wieso behandelt er mich dann so, als könnten wir zusammen kommen? Kein anderes Mädchen hatte es solange bei ihm durchgehalten, er hat ja fast jeden Tag eine Neue, also wieso ich?
Bin ich was besonderes? Wohl kaum!
Ich bin ein ganz einfach Mädchen, und noch dazu ein Freak. Weder einzigartig, noch hübsch. Ich bin nichts besonderes.
Ich seufzte auf.
Aus diesem Jungen wurde man nicht schlau.
Plötzlich überfiel mich die Müdigkeit und kurz schloss ich meine Augen, bis ich dann wirklich einschlief.

Logans P.O.V
Ich lief die Treppe runter in unser Wohnzimmer, wo ich eine Decke und ein Kissen für Annabelle holte und ging wieder zurück in mein Zimmer.
"Ich hab' nur eine einfache -", fing Ich an, bis ich sah, dass sie breites eingeschlafen ist, auf meinem Bett.
Ich schmunzelte.
Wollte sie nicht extra auf ihrer eigenen Matratze schlafen?
Ich setzte das Bettzeug neben der Tür ab und ging auf die andere Seite des Bettes. Vorsichtig hob ich die Decke und streifte sie über unsere beiden Körper und legte mich auf mein Kissen.
Ich beobachtete das Mädchen, welches neben mir schlief. Ihr Brustkorb senkte und hebte sich gleichmäßig, ihre offen Haare fielen sanft über ihre Schulter, ihre Augenlider waren (was für eine Überraschung) geschlossen und auf ihren Lippen lag ein sanftes Lächeln.
Automatisch schaute ich auf ihren Mund und mich überkam die Lust ihre weichen Lippen auf meine zu legen.
Stopp! Wieso dachte ich an so etwas?
Ich schloss kurzerhand ebenfalls meine Augen und schlief neben Annabelle ein.

~

Annabelles P.O.V
Ich keuchte auf.
Ich hatte soeben mit beobachtet, wie ein roter Wagen einen Unfall gebaut hatte. Schnell rannte ich zu der brennenden Stelle hin und musste erstmal husten. Der Rauch bahnte sich durch meine Lungen und reizte sehr stark meine Luftröhre. Schützend hielt ich meinen Pulli vor meinem Mund, um nicht noch mehr giftige Gase einzuatmen.
Ich hörte Schreie und heftiges Weinen, welches offensichtlich aus dem demolierten Wagen kam. Denn obwohl es auf der Straße einen Autounfall gegeben hatte, waren nirgends Leute zu sehen.
Komisch, aber ich hatte im Moment viel größere Sorgen, als mich um die Bevölkerungsrate der Straße den Kopf zu zerbrechen.
Ich sollte wohl ein Krankenwagen rufen, doch die unerträglichen Schreie wurden lauter und lauter. Also riss ich zuerst die hintere Tür auf und schaute geschockt, wenn ich dort sah.
Ein kleines Mädchen, vielleicht gerade einmal vier Jahre, blondes Haar, welches glatt auf ihre Schulter fiel und braune und gerötete Augen, da sie offensichtlich weinte. Sie kam mir wirklich bekannt vor, doch ich kam einfach nicht drauf.
Ich schüttelte meinen Gedanken ab und löste das kleine Mädchen von ihrem Gurt. Schnell nahm ich die auf meinen Arm und strich ihr sanft über ihren kleinen Rücken.
"M-meine Mami", flüsterte sie schluchzend in mein Ohr.
Geschockt riss ich die Augen auf. Wie konnte ich den nur ihre Mutter auf dem Fahrersitz vergessen?
Schnell rannte ich einmal um das Auto und öffnete die Tür.
Rauch stieg uns entgegen, sodass wir beide stark husten mussten.
Doch als ich plötzlich sah, wer einen Unfall gebaut hatte, stiegen mir Tränen in die Augen.
Eine ältere Ausgabe von mir.
Nein. Es war meine Mutter!
Kein Wunder, dass ich zuerst gedacht habe, dass ich die Person wäre, immerhin sah ich meiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich.
Und plötzlich wurde mir bewusst, wen ich hier im Arm hielt: mich.
Natürlich! Die selben Klamotten trug ich an dem Unfalltag, dasselbe Kuscheltier hatte ich bei mir, genauso wie dieselbe Frisur.
"Mom", flüsterte ich weinend zu der Frau, die im Auto saß.
"Belle", flüsterte sie zurück, während ich begann zu weinen. Niemand hatte mich so genannt, niemand außer eben meine Mutter.
Sie war es wirklich!
Erleichterung überkam mich mit einem Mal und die Trauertränen wurden zu Freudentränen.
Doch so lange ich diesen Moment auch genießen konnte, wurde er durch ein raues ekliges Lachen zerstört.
Mein Weinen hörte abrupt auf und ich schaute in die Richtung, woher es kam. Doch alles, was ich sah, war Nebel, viel Nebel. Woher kommt der jetzt?
Ich schaute mich weiter um und entdeckte eine Silhouette von einer Person. Ein Mann, ich erkannte einen Mann. Er war groß, offensichtlich einen Bierbauch, Hut und Zigarette im Mund. In regelmäßigen Abständen pustete er den Rauch in die Luft.
"Rosalie, dachtest du wir bekommen nicht mit, was du vor hast?", fragte der Mann mit einer rauchigen rauen Stimme.
Diese Stimme ... ich kannte sie von irgendwoher.
"Hast du wirklich geglaubt, du würdest ohne Konsequenzen raus kommen?", fragte er erneut.
Reflexartig schaute ich auf meine Mutter, immerhin sprach dieser Mann mit ihr.
"Und dachtest du, dass ich nichts unternehmen würde? Du hast meine Familie bedroht!", schrie sie ihn an.
Von was sprechen die beiden?
Ein erneutes Lachen hallte durch die leere Straße.
"Und weißt du was, Rosalie?", stellte er eine erneute Frage, wartete aber nicht auf eine Antwort.
Er holte ein Gegenstand raus und hielt es auf das Auto gerichtet.
Eine Waffe! Oh Gott! Er zielte auf meine Mutter!
"Ich würde es immer wieder tun und weiter gehen, als sie nur zu bedrohen. Viel. Weiter."
Damit drückte er ab, alles wurde dunkel um mich herum und ich fiel ins Nichts.

Good Badboy ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt