Good Badboy ?!

21

"Weißt du was ich meine? Sie ist so eine Bitch! Niemand legt sich mit Rosy Stuarts an, niemand!"
Ich lächelte auf.
Rosy ist wirklich süß, aber wenn es um Kilian geht, wird sie zur Furie. Obwohl wir uns nach der Schule treffen wollten, was wir trotzdem machen werden, konnte sie sich nicht mehr zurückhalten.
"Ich meine, hallo? Jennifer Pritsher? Sie ist nur eine 4, wenn nicht sogar nur eine 3 und Kilian ..."
Sie strahlte bei seinem Namen und ich musste grinsen.
" ... definitiv eine 10!"
Ich lachte auf. "Hätte mich auch gewundert, wenn nicht."
Sie lächelte mich an.
"Tja, und Kilian hat sie sofort abgewiesen! Natürlich ist mein Herz dahin geschmolzen, aber offen gezeigt habe ich es natürlich nicht!" Ich rollte meine Augen.
"Dir ist doch klar, dass ihr beide wisst, welche Gefühle ihr für einander hegt, oder?"
Ich nahm mir eine Karotte und biss ab. Sie kaute auf ihrer Lippe.
"Meinst du?"
Schon wieder verdrehte ich meine Augen.
"Rosy, als ich bei eurem Familientreffen dabei war und er dich begrüßt hat, indem er dich umarmt hat, konnte man förmlich die Funken spüren sehen!"
Sie wurde leicht rot, das ließ mich nur noch mehr grinsen.
Es klingelte zur nächsten Unterrichtsstunde und wir standen vom Tisch auf.
"Wir sehen uns, Süße!"
Ich nickte nur zustimmend und ging in das Klassenzimmer 213. Wir hatten Englisch, und dort würde ich Logan wieder sehen. Zwar nur für eine Stunde, aber trotzdem setzte mich dieser Gedanke in Panik.
Ich betrat den Raum und sofort spürte ich Logans Anwesenheit. Ich schaute jedoch nur auf dem Boden und setzte mich an meinen gewohnten Platz, der im Übrigen schräg gegenüber von Logans ist. Seinen permanenten Blick spürte ich in meinem Nacken und konnte nicht anders als mich leicht umzudrehen. Ich lächelte ihn kurz an und richtete meinen Blick auf die Tafel.
"Logan, du starrst!", zischte sein Banknachbar.
Das brachte meine Mundwinkel in die Höhe. Er hatte mich angestarrt? Mein Herz schlug schneller bei diesem Gedanken.
"Good Morning, Ladies and Gentlemen!", begrüßte uns Mrs Hope.
Die Klasse murmelte irgendetwas unverständliches, das selbst ich nicht verstand. Wir legten natürlich sofort mit dem Unterricht, wie auch nicht? Ich kaute schon auf meinem Stift rum und versuchte mich zu konzentrieren. Logans Blick war die meiste Zeit auf mich gerichtet, zumindest bildete ich es mir ein und innerlich hoffte ich es sogar.
Es klingelte zur nächsten Stunde. Ich packte meine Sachen ein und verließ schweren Herzens den Raum. Ich lief in das nächste Zimmer.
Biologie. Wieder ein Fach ohne Logan.
Die Stunde zog sich ewig! Ich meine, wenn interessiert schon die Zellteilung?
Ich machte mich auf den Weg zur Caféteria, immerhin war es bereits mittag und ich hatte Hunger. Rosy würde ich bis zum Schulschluss nicht mehr sehen, da sie verschobene Unterrichtsstunden hatte. Ich betrat die Caféteria und nahm mir ein Brötchen und einen Apfel. Ich drehte mich um und da sah ich Logan, aber nicht alleine, ein brünettes Mädchen saß auf seinem Schoß und präsentierte ihm gerade ihren großzügigen Ausschnitt, den ich sogar bis hier sehen konnte.
Das versetzte meinem Herzen einen Stich und kurz verzog sich mein Gesicht zu Schmerz.
Schnell richtete ich meinen Blick auf den Ausgang, auf den ich zusteuerte. Wieso dachte ich Logan sei anders? Ich bin so eine Idiotin! Ich musste hier weg, und mir war egal wohin, Hauptsache ich sehe diesen Anblick nicht mehr.

Logans P.O.V
Ich unterhielt mich gerade mit meinen Jungs, da kamen irgendwelche botoxaufgespritzte Barbiepuppen und eine von ihnen setzte sich provokant auf meinen Schoß. Natürlich war Ich zuerst geschockt und dann sauer.
Ich meine, wer setzt sich einfach so auf irgendeinen Schoß und hält mir ihr Dekolleté ins Gesicht? Natürlich findet das jeder Junge bestimmt gut, aber so etwas machte man ja trotzdem nicht. Ich ließ es dabei bleiben und ignorierte sie so gut wie es ging, bis ich Annabelles Namen in ihrem Gespräch hörte.
"... ja, hab' ich auch gesehen. Annabelle will sich jetzt cool fühlen, oder was?"
"Generell verhält sie sich irgendwie anders, glücklicher ... Dabei sollte sie sich nicht freuen, immerhin ist sie ein Freak!"
Ich runzelte meine Stirn. Wie konnten sie nur so schlecht über Annabelle reden? Ich hörte weiter zu. "Ja! Vor allem hast dich auch mal gefragt, wieso sie immer lange Sachen trägt? Sogar wenn es total heiß ist!" "Ja, das ist mir auch aufgefallen! Vermutlich kann sie sich das nicht leisten."
"Oder sie ist einfach zu fett!"
Sie lachten beide los.
Ich war wütend, sehr wütend.
"Wie könnt ihr nur so über Annabelle ablästern? Ich meine, ihr wisst überhaupt, was sie durch gemacht hat, wie also könnt ihr über sie urteilen?"
Die Mädchen starrten mich erschrocken an, einige Schüler hatten zu uns umgedreht, aber das war mir im Moment egal. Ich stand auf und sah die zwei Mädchen wütend an. "Wenigstens hat sie auch Charakter und nicht nur aufgespritze Lippen, so wie ihr!", schrie ich sie an.
Ich war außer mir vor Wut, dabei wusst ich nichtmal, warum.
Ich musste diesen Saal verlassen, also ging ich raus in den Flur und sah ein blondes Mädchen mit einem schwarzen Pulli und einer schwarzen Jeans in die Bibliothek gehen. Annabelle. Ich folgte ihr.

Annabelles P.O.V
Ich ging zielstrebig in die Bibliothek, nicht nur, weil ich weg von Logan und seiner neuen Freundin wollte, sondern auch, weil ich ein Buch für Geschichte brauchte. Ich ging in Richtung der Regal mit wahrscheinlich tausenden von Büchern.
In der Bibliothek war es still, kein Wunder!
Niemand sonst hielt sich in den Pausen in der Bibliothek auf, also ein perfekter Rückzugsort, den ich gerade brauchte.
Ich steuerte auf die hinteren Regale zu und ging den langen Flur entlang. Rechts und links nur Bücher. Erleichtert seufzte ich auf und fing an zu suchen. Ich brauchte ein Buch zur Geschichte Amerikas, davon gibt es doch sicherlich hunderte.
Vertieft in dem Suchen nach dem richtigen Buch hörte ich plötzlich ein Geräusch. Schlagartig richtete ich mich auf und sah mich um, trotzdem konnte ich niemanden erkennen. Vielleicht hatte ich mir das nur eingebildet? Langsam konzentrierte ich mich wieder auf die Bücher, die vor mir zu sehen waren. Da ist es! Erleichtert zog ich das Buch aus dem oberen Regal und betrachtete es. Ich glaube, das ist das richtige.
"Was machst du hier?", fragte mich eine tiefe Stimme und ich erschrak.