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Nachdem ich wieder zurück an den Tisch kam, und wir beziehungsweise Oliver aufgegessen hatte, brachte er mich zurück nach Hause, da ich behauptet hatte, Cole würde noch etwas mit mir machen. Dabei wollte ich nur so schnell, wie möglich nach Hause, mir bequeme Sachen anziehen und am Liebsten heulen, wirklich einfach nur heulen.
Mit einer Umarmung verabschiedeten wir uns voneinander und gingen getrennte Wege.
Zuhause war es absolut still, einmal im Leben freute ich mich wirklich, mal keine Gesellschaft zu haben, denn die brauchte ich jetzt wirklich nicht.
Es war bereits nach 20 Uhr, als ich in meinem Bett geduscht lag und mir den Kopf zerbrach. Aber alles, führte zu keiner Lösung, außer eine: Logan müsste sich auch in mich verliebt haben. Aber seien wir mal ehrlich, Logan? Der Badboy der Schule? Kein Typ, wie er, verliebt sich und dazu noch in irgendein unbesonderes Mädchen, wie mich.
Schließlich gab ich es auf und schnappte mir ein Buch, aber nicht irgendeins, sondern Die toten Seelen, das Lieblingsbuch von ihm.
Ich atmete einmal tief durch und begann zu lesen.

~

Die Sonnenstrahlen, welche durch mein Fester auf mein Bett fielen, weckten mich aus meinem tiefen Schlaf.
Ich war offenbar während des Lesens eingeschlafen, da meine kleine Nachttischlampe noch leuchtete und das Buch auf der Seite aufgeblättert war, bei der mich der Schlaf übermahnte.
Schläfrig setzte ich mich auf und sah durch mein aufgeräumter Zimmer, als meine Aufmerksamkeit dem Summen meines Handys gehörte. Schnell schaute ich, wer mir geschrieben hatte, und zu meinem Enttäuschen war es weder Logan, noch Rosy, sondern Oliver.
Ich seufzte auf und las die Nachricht.
-Hey, gut geschlafen? Nach dem Essen warst du sehr abwesend ...
Ich verdrehte die Augen.
Er hatte es wirklich nicht kapiert!
-Ja, aber wir müssen reden, so bald wie möglich ...
Ich musste die Situation zwischen uns klären, und ihm sagen, dass ich von ihm nichts wollte, auch wenn das hieß die Freundschaft zu beenden.
-Kannst du zu mir kommen, so gegen 13 Uhr?
-Klar, immer doch ;)
Ich las die Nachricht und schaltete mein Handy aus. In  drei Stunden würde sich alles klären, zumindest hoffte ich das.

Logans P.O.V
Es war bereits der nächste Tag und meine Emotionen hatten sich nicht wirklich verringert.
Einerseits war ich traurig, zu sehen, wie sich Annabelle mit anderen Jungs traf, andererseits machte mich das auch wütend.
Wütend weil ich sah, wie Oliver sie ansah, wenn er mit ihr sprach, wütend auf Annabelle, dass sie sich überhaupt mit anderen Jungs traf und wütend auf mich, weil ich nicht verstand, wieso mich das alles so aufregte.
Annabelle hatte ja auch Recht, wir waren immerhin nicht zusammen, aber trotzen entwickelte sich in mir eine Wut, von der ich nicht mal verstand, wieso.
Es war kurz vor 13 Uhr und ich entschied mich, boxen zu gehen, sodass meine Wut sich abbauen konnte. Also packte ich meine Sachen, zog mir eine lockere Jogginghose und ein dunkelgraues T-shirt und eine schwarze Joggingjacke an und verließ das Haus.
Ich hatte mich entschieden, zur alten Fabrik hinzujoggen, da mich das einerseits aufwärmte für das Training und andererseits mich das Laufen etwas beruhigte.
Da es jedoch anfing zu regnen, und ich schwer einen Regenschirm halten konnte während ich lief, zog ich meine Kapuze über meinen Kopf, schaltete meine Musik an und lief los, einfach geradeaus.

Annabelles P.O.V
Wie ein Tiger lief ich auf und ab, während ich darauf wartete das Klingel betätigt wurde. Es war bereits 13.04 Uhr und meine Nervosität stieg mehr und mehr.
Ich hatte mir noch nicht überlegt, wie ich an die Sache herangehen sollte,  ich entschied mich dafür spontan zu reagieren.
Ding
Ich fuhr zusammen und starrte auf die Tür.
Es war so weit ...
Tief atmete ich ein und aus, drückte die Türklinke hinunter und sah in Olivers Gesicht.
"Hey", murmelte ich scheu.
"Hi, kann ich rein kommen?", fragte er lächelnd.
"Um ehrlich zu sein ...", begann ich und schob mich aus dem Haus vor die Tür in die Kälte. "... wird das Gespräch nicht sehr lange dauern."
Stirnrunzelnd schaute er mich an, sagte jedoch nichts dazu.
"Hör zu, Oliver, das gestrige Date war wirklich sehr schön -", fing ich an.
"Fand ich auch", lächelte er mich begeistert an.
"Aber ich denke, wir sollten bloß Freunde bleiben", beendete ich meinen Satz und schaute ihn schief an.
"Was meinst du damit?", fragte er stirnrunzelnd nach.
Okay, das wird doch schwieriger, als ich dachte ...
Kurz atmete ich tief ein.
"Ich meine damit, dass es besser wäre, sich nichts ernsteres vorstellen zu sollen, aber so wie es davor war, war es eben einfach ... besser", erklärte ich ihm.
"Aber ...", fing er an.
Sein Blick es auf den Boden gerichtet, dennoch konnte ich sehen, wie seine Augen hin und her huschten, so als würde er die Aussage erst einmal verarbeiten.
Nach ein paar Sekunden blickte er mir in die Augen und streckte seine Hand nach mir aus.
Wollte er mich jetzt umarmen?
"Oliver, ich denke, du solltest es einfach verstehen. Vielleicht magst du mich mehr als ich dich, aber genau deswegen, solltest dir klar sein, dass etwas ernsteres auf Gegenseitigkeit beruht", sagte ich eindringlich, während meine Hand seine hinderte, näher zu kommen.
Schließlich senkte er seinen Arm und sah mich verletzt an.
"Es ist er, oder?", fragte er urplötzlich, doch als ich nicht verstand, worauf er hinaus will, fragte er präziser: "Es ist Logan, richtig?"
Ich biss mir auf die Lippe und sah ihn ertappt an.
"Ja, er ist es", flüsterte ich leise.
"Gut, dann wünsche ich euch viel Glück", presste er hinter zusammengebissenen Zähnen hervor und sah mich wütend an, damit verschwand er und ich blieb alleine im Regen stehen.

Logans P.O.V
Ich joggte nur ein paar Minuten und so musste ich auch jetzt, an Annabelles Haus vorbei laufen.
Ich dachte mir nichts dabei, also schaute ich nur aus Neugierde nach rechts, aber als ich sah, dass Oliver vor Annabelle stand, verschärfte sich mein Blick.
Ich konnte sie nur reden sehen, da sie zu weit weg standen, jedoch schien es etwas ernstes zu sein, so wie ihre Gesichtsausdrücke waren.
Plötzlich hob Oliver sein Arm und streckte ihn Annabelle entgegen, so als würde er sie umarmen wollen und genau dann packte mich erneut die Wut, was dazu führte, mein Tempo beschleunigte.
Ob sie sich umarmt hatten oder sogar geküsst, wusste ich nicht, da mein Blick dem nassen Asphalt vor mir galt. Bei dem Gedanken, er habe sie auch nur berührt, bebte mein Körper und meine Nasenflügel begannen zu zittern.
Mit aller Kraft, die ich hatte, rannte ich die Straße entlang, in der Hoffnung, das Bild, welches ich nun hatte, zu entkommen.

Good Badboy ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt