Good Badboy ?!

29

Nachdem sich Rosy und ich uns von ihren Eltern verabschiedet hatten, gingen wir Richtung Kilian, der an seinem weißen Jeep angelehnt auf uns wartete. Ich staunte nicht schlecht, denn so ein Auto war nicht gerade billig.
Als er uns, wohl besser gesagt Rosy, sah hellte sich sein Gesicht automatisch auf. Zur Begrüßung gaben sie sich ein leidenschaftlichen Kuss, bei dem ich schnell zur Seite schaute und in mich hinein lächelte. Ich hoffte tief in meinem Inneren, dass ich später auch mal so intensiv geküsst werde, aber wer wusste das schon?
"Hey, Annabelle! Siehst schick aus!", begrüßte mich nun auch Kilian, während er mich umarmte. Automatisch färbte sich mein Gesicht leicht rot, perfekt zum Kleid also! "Siehst du, es ist nicht zu gewagt!", stellte Rosy erneut klar. Ich lächelte nur schüchtern.
"Danke, aber mein Everyday-Outfit wird das ganz sicher nicht!"
Die beiden lachten nur als Antwort und wir stiegen in das Auto ein. Rosy und Kilian vorne, ich alleine hinten. Die Fahrt über redeten wir nicht viel miteinander, aber um ehrlich zu sein, brauchten wir das auch gar nicht.
Ich konnte jedoch nicht den Blick von ihren zusammengeflochteten Händen lassen, denn das Einzige, was ich mir wirklich wünschte, war, dass ich mich auch auf jemanden so verlassen, ihm immer vertrauen oder küssen konnte. Und wer weiß, vielleicht lag die Vorstellung, dass Logan diese Person werden konnte, gar nicht so abwegig.

Ich war total in Gedanken versunken, als wir am Club anhielten. Grelle Lichter beleuchteten das Gebäude von außen und ich konnte eine wirklich, wirklich lange Schlange erkennen. Ich weiß zwar nicht, wie sich Logan das vorgestellte hatte mit dem Feiern, aber vielleicht hatte er ja noch ein Ass im Ärmel.
Und als ich so durch die ganze Menschenmenge sah, erkannte ich ihn, Logan. Reflexartig beschleunigte sich mein Herz pochen und mein Atem ging schneller.
Er unterhielt sich gerade mit seinen drei weiteren Freunden, und plötzlich lachte er auf. Seine perfekten Zähne kamen zum Vorscheinen und das sorgte bei mir für schwitzige Hände.
Wiedereinmal sah er verdammt gut aus. Sein weißes Hemd trug er locker und seine Ärmel waren auf die Hälfte zurück gekrempelt. Es war eigentlich so schlicht und einfach, aber er machte dieses Outfit zu einem Sabbern jedes Mädchens ...
Seine Freunde hatten sich ebenfalls zurecht gemacht, aber seien wir mal ehrlich, keiner konnte Logan übertreffen.
Wir parkten direkt nebenan und die Jungs hatten uns mittlerweile ebenfalls bemerkt. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber Logans Mundwinkel wurden breiter, als er das Auto von Kilian sah.
"It's Showtime, Süße!", grinste mich Rosy im Spiegel an.
Zuerst steigt Kilian aus, dann Rosy und schließlich war ich an der Reihe. Ich war nervös, sehr sogar.
Würde Logan mein Kleid gefallen? Nahm er mich überhaupt richtig wahr? Und konnte ich bei den anderen Mädchen im Club überhaupt mithalten?
Mit zittrigen Händen griff ich zum kalten Türknauf und zog ihn zu mir. Langsam öffnete ich die Tür und setzte zuerst meine Füße, dann meinen Körper raus.
Ich stand, zum Glück! Alle Blicke waren auf mich gerichtet, aber ich nahm nur einen wahr, den von Logan. Verdutzt und etwas geschockt sah er mich an.
Oh Gott, ich hatte es verbockt! Doch augenblicklich zogen sich seine Mundwinkel noch mehr nach oben und kam auf mich zu. Ich traute mich wieder die kühle Abendluft ein zu atmen und sog sie in mich auf.
Doch bevor er mich zur Begrüßung umarmen konnte, stellte sich Rosy in den Weg und zog ihn in eine lange Umarmung. Ich konnte Rosy flüstern hören, doch nicht, was sie ihm sagte. Vermutlich lauter Glückwünsche, doch anstatt ihr aufmerksam zu zuhören, galt seine Aufmerksamkeit mir, zumindest bildete ich mir das ein. Sein charmanter Blick klebte förmlich an mir und ich genoss zum ersten mal, dass sich jemand für mich interessierte.
Logans Blick verzehrte sich kurz zu einem erschrocken Gesicht und mich überkam die Angst, dass ich vielleicht laut gedacht hatte, aber so schnell der Anflug von Entsetzen kam, so schnell war er auch verschwunden.
Natürlich beglückwünschte ihn auch Kilian, der ihn in eine brüderlich Umarmung zog. Dann war ich an der Reihe. Mit jedem Schritt, mit dem er näher kam, pochte mein Herz schneller und sein charmantes Lächeln ... Davon konnte jedes Mädchen nur schwärmen.
Schließlich hielt er vor mir kurz inne und ich zweifelte zuerst daran, dass wir uns vor seinen Freunden umarmen würden, doch dann schlang er seine Arme um meine Taille und zog mich zu sich. Eine Flut des Glücks überkam mich augenblicklich und automatisch schmiegte ich mich an ihn.
"Happy Birthday, Logan", flüsterte Ich.
"Danke, Honey. Du siehst heute wirklich atemberaubend aus.", raunte er in mein Ohr, was mir sofort Gänsehaut auf meinem Körper zauberte.
Ein kleines Lächeln zog sich auf meine Lippen und ich atmete erleichtert aus.
"Danke, kann ich nur zurück geben", flüsterte ich zurück und augenblicklich lachte er in meine Halsbeuge. Sein heißer Atem streifte meine Haut und sofort stellten sich meine Härchen auf.
Was macht dieser Junge nur mit mir?
"Wieso dachtest du, dass das Kleid zu gewagt sei? Es steht dir wirklich ausgezeichnet gut", fragte er mich leise.
Mein Lächeln wurde zu einem Stirnrunzel. Ich ließ ihn langsam los und schaute ihn mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. "Woher ...", fing Ich an.
"Rosy hat's mir erzählt", antwortete er auf meine Frage. Automatisch drehte ich mein Blick um 90 Grad nach links und blickte in Rosy's unschuldiges Gesicht, die nur mit ihren Schultern zuckte. Ich schloss meine Augen und schüttelte leicht meinen Kopf, während ich meine Hände in mein Gesicht legte.
Natürlich, war es Rosy!
Und jetzt wurde mir auch Logan's entsetztes Gesicht klar.
"Hey, mach dir keine Sorgen", grinste Logan mir aufmunternd zu.
Er zog meine Hände von meinem Gesicht und hielt sie fest umschlungen. Meine Mundwinkel schossen, wegen dieser kleinen Geste, sofort nach oben.
Plötzlich räusperte jemand sich von hinten, was mich zusammen zucken ließ. Ich hatte völlig die anderen Jungs vergessen, da ich sie ausgeblendet hatte.
Sofort stieg mir die Röte ins Gesicht und mein Blick glitt auf den Boden.
Logan hatte mich derweil schon losgelassen und sah zu seinen Freunden, die ihn gespannt ansahen.
Wie konnte ich mich den nur so auf Logan konzentriert haben?
Oh Gott, war das peinlich!