Kapitel 7

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In der Nähe der Fifth Avenue parke ich mein Auto in einem Parkhaus. Jetzt gerade freue ich mich so richtig auf einen kleinen Bummel und schlendere die Straße entlang. Vor einem Schaufenster bleibe ich stehen und entdecke ein schwarzes, rückfreies Kleid. Könnte für heute Abend passen. Ich betrete den Laden und die Verkäuferin kommt direkt auf mich zu.

»Schön Sie mal wiederzusehen, Mrs. McKenzie«

Höflich grinse ich Sie an und hab keinen blassen Schimmer wer diese Frau sein soll. Aufgrund der Stellung in der Öffentlichkeit kennen mich viele und ich bin bekannt wie ein bunter Hund. Extrem nervig.

Ich schlendere auf die Abendkleider zu und wähle ein paar aus, die die Verkäuferin direkt in die Umkleide bringt. In meinem Augenwinkel bemerke ich ein junges Paar, das ebenfalls den Laden betritt. Ihre Hände sind ineinander geschlossen und sie wirken sehr glücklich. Bei diesem Anblick wird mein Herz schwer. Warum ist mir denn sowas nicht gegönnt? Schnell wende ich meinen Blick ab, damit die beiden nicht bemerken, dass ich sie neidisch begaffe.

Ich verschwinde in der Kabine und probiere mehrere verschiedene Stücke an.

Zum Schluss fällt meine Wahl auf ein schwarzes Minikleid von Elie Saab. Der Rock besteht aus Tüll und steht etwas ab. Das Kleid ist hochgeschlossen und ohne Ärmel. Jedoch besteht der tiefe Ausschnitt ebenfalls nur aus schwarzem Tüll, sodass man zwischen die Brüste schauen kann. Erst kurz oberhalb setzt sich der schwarze Stoff wieder ab. Sodass es aussieht als hätte das Kleid einen Herzausschnitt. Perfekt, denke ich mir. Es fehlen nur noch ein paar Schuhe. Der Kauf dieses super Kleides hat meine getrübte Laune wieder verschwinden lassen und ich bin voll motiviert nun noch passende Schuhe zu suchen.

Inzwischen regnet es draußen und ich husche mit meinem Regenschirm über die Straßen. Zum Glück liegt mein Lieblingsschuhladen nicht weit entfernt, sodass ich nicht so nass werden muss.

Kaum habe ich den Laden betreten, fällt mir ein ganz besonderes Paar in die Augen. Nagelneue High-Heels von Christian Dior. Das Beste daran? Sie haben hinten ein rotes Herz auf dem Hacken, sodass sich die Schuhe richtig genial hervorheben. Die sind wie geschaffen für mich. Der Schuh an sich ist schwarz, sodass das rote Herz richtig leuchtet.

Als ich den Laden verlasse mit einer großen Tüte verlasse, klingelt mein Handy. Mein Dad ist dran und erkundigt sich, ob alles ok sei. In Paris wäre alles schön und auch das Wetter sei absolut genial. Ich berichte vom Regenwetter während ich wieder zurück zum Auto schlendere. Mein Dad fragt mich, ob es mir wirklich gut ginge. Immerhin hätte ich gerade für über knapp 2.500$ geshoppt und das würde ich ja nur machen, wenn es mir nicht gut ginge. Ich muss tief durchatmen, um bei diesem Kontrollwahn nicht die Fassung zu verlieren. Ich erinnere ihn also an die Party von Liam, worauf er mir viel Spaß wünscht und das Gespräch beendet.

Man, der kontrolliert echt meine Kreditkartenabrechnung. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass ich eine eigene habe, die auf meinen Namen läuft. Völlig in Gedanken versunken surfe ich wütend auf meinem Handy herum. Plötzlich laufe ich gegen jemanden gegen und spüre heiße Flüssigkeit auf meinem Pullover.

»Verdammt!«, fluche ich los.

Ich blicke auf und sehe Catherine King vor mir stehen. Mit einem halbleeren Kaffeebecher und ihrem Handy in der Hand.

»Ups!«, sagt sie und fängt an zu grinsen. Auch ich muss grinsen, da wir anscheinend beide von unseren Handys abgelenkt waren.

»Sorry...«, setzt Catherine hinterher.

»Kein Problem. Ich habe noch ein paar Pullover zu Hause. Dieser hier wird einfach gewaschen«

»Bist du nicht die Schwester von Liam McKenzie?«, fragt sie und zeigt mir dazu ihr Zahnpasta-Lächeln.

»Ja, genau.«, gebe ich zurück. Ich frage mich erst gar nicht woher sie das wohl weiß.

»Sehen wir uns heute Abend auch auf der Party? Im Crafters?«

»Klar, dass lasse ich mir nicht entgehen! Bis dann, ich muss meine Klamotten wechseln«, sage ich und wende mich zum Gehen ab. Damit sollte mich nämlich kein Paparazzo entdecken. Das gibt nur schlechte PR. Nicht das es mich interessieren würde, aber meine Eltern.

Als ich zu Hause ankomme, kommt mir Liam direkt entgegen.

»Was hast du denn gemacht?«, fragt er und schaut belustigt auf meinen riesigen Kaffeefleck.

»Ach. Ich bin gegen Catherine King's Kaffee gelaufen«

Liam zieht scharf die Luft ein. »Uhhhh! Catherine King«

»Ähm... Sabberst du gerade?«, spotte ich und zeige auf seinen Mundwinkel. Diese Rückfrage bringt mir eine Faust auf die Schulter ein.

»Aua!«, fluche ich.

»Habe sie auch eingeladen. Sie ist unglaublich... scharf!«, knurrt er.

Ich lache laut los. »Dann mal los, Brüderchen!«

Kings of New YorkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt