Kapitel 8 Brad

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Menschen ändern sich. Zumindest hoffte ich das. Denn wenn nicht, würde ich wohl für immer ein Verräter sein. Nachdem ich fieberhaft versucht hatte Tristan ausfindig zu machen um mich zu entschuldigen, hatte ich irgendwie die Freude an meinem Leben verloren. Ich hatte durch diese blöde Sache alles aufs Spiel gesetzt woran ich geglaubt hatte. Jetzt hatte ich Tristan endlich wiedergefunden, aber wie es schien, konnte er mir nicht mal soweit verzeihen, dass er mit mir sprechen wollte. Ich wusste ja selbst nicht, was ich mir dabei gedacht hatte. Aber jetzt konnte ich es nicht mehr rückgängig machen.

Ich saß in einem großen Sitz Sack in meiner Wohnung. Mit einem Block auf meinem Schoß. Eigentlich müsste ich ein Lied schreiben, aber ich hatte eine totale Schreibblockade. Mir fiel nicht einmal ein Anfang ein und wenn ich nächsten Monat etwas zu Essen haben wollte, sollte ich etwas zu Papier bringen. Der Künstler für den ich im Moment schrieb war recht unbekannt. Er trat jeden Samstag in einer kleinen Bar auf. Allerdings hatte er wohl zu viel Geld, weil er mich für die Texte echt gut bezahlte.

Ich glaubte aber nicht, dass ich heute noch irgendetwas sinnvolles Schreiben konnte. Also beschloss ich um circa halb eins endlich mal ins Bett zu gehen.

Ich wurde von einem bekannten Geräusch geweckt. Erst schrieb ich es meinem schrillen Wecker zu, aber als ich auf diesen draufschlug wie jeden Morgen, ging das Geräusch nicht weg. Seltsam. Dann realisierte ich es. Das war mein Handy. Verschlafen streckte ich den Arm aus und ging ran. "Hallo?", sagte ich mit müder Stimme. "Hey Brad ich bin's Daniel. Heute morgen fällt im Laden ein Kollege aus, kannst du vielleicht vorbei kommen?" Mürrisch willigte ich ein.

Schnell machte ich mich fertig. Es war erst sieben Uhr. Normalerweise hätte ich heute noch gut drei Stunden weitergeschlafen, weil ich erst Mittags zur Arbeit musste, aber daraus wurde dann heute wohl eine Doppelschicht. Draußen war es angenehm warm und es regnete, abwechslungsreicher Weise, nicht. Ein guter Tag, hoffte ich zumindest. Aber da kam es dann wieder darauf an, was man über Hoffnung dachte. Ich meine: Stirbt sie wirklich zuletzt oder bedeutet sie ewiges Leid? Ich bin mir da nicht sicher. Hoffnung war kein Wort, das in meinem Sprachgebrauch oft vorkam. Ich wollte nicht hoffen, ich wollte etwas aus dem machen, was mir das Leben anbot. Auch wenn ich das schon oft genug verbockt hatte. Schneller als erwartet kam ich bei der Arbeit an. Ich liebte diesen Laden. Es war nicht so ein blödes Elektronikgeschäft in dem die Mitarbeiter nur vorgaben etwas von Musik zu verstehen, es war ein echtes Musikgeschäft. Wir verkauften Gitarren und alle möglichen anderen Instrumente, Noten, alles mögliche an Zubehör und natürlich auch CD's und sogar Schallplatten. Wobei ich auf letzteres eher weniger stehe, aber cool find ichs trotzdem.

Mein Chef Daniel war schon da. "Danke, dass du so kurzfristig einspringen konntest. Ich bezahl dir die Schicht logischerweise auch.", versicherte er freundlich und lies mich dann machen. Er wusste, dass ich wusste, was hier zu tun war und mir dabei niemand Anweisungen geben musste. Morgens war der Laden meistens leer. Wir machten um acht auf und arbeiteten dann bis eins durch, dann war kurz Mittagspause und um zwei ging es wieder weiter bis sechs Uhr abends. Oft arbeitete ich nur in der zweiten Schicht. Aber heute würde ich zur Abwechslung den ganzen Tag mit Daniel im Laden verbringen.

Wie ich schon angemerkt habe, war der Laden leer. Ich sah nach ob irgendwo etwas aufgefüllt werden musste oder ob irgendwas fehlte. Alles war perfekt aufgeräumt. Wie immer. Sowohl ich, als auch Daniel und Pam, seine Freundin die auch hier arbeitete, waren sehr ordentliche Personen, ähnliches traf auch auf George und Karim zu, meine Kollegen hier.

Da nichts, aber auch wirklich nichts zu tun war, nahm ich mir eine der Gitarren von der Wand. Vielleicht war sie ja verstimmt. Na gut, das war sehr unwahrscheinlich, aber wer weiß? Leise begann ich zu spielen. The A Team von Ed Sheeran. Dieses Lied kam mir einfach immer in den Kopf wenn ich eine Gitarre in der Hand hielt. Daniel schien meine musikalische Einlage nicht weiter zu stören, also hörte ich nicht auf. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr und hängte die Gitarre an ihren Platz zurück. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie hatte ich das Gefühl genau diese Gitarre heute noch zu verkaufen.

The Story Of My Wildheart [One Direction+The Vamps] <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt