Kapitel 23 Harry

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Direkt an dem Morgen nachdem wir mit Tristan geredet hatten, war James weg. Er hatte nicht mal gesagt, dass er gehen wollte, sondern war morgens einfach weg. Auch Tris war nicht da als wir aufstanden. Er hatte uns lediglich einen Zettel hingelegt :

'Hey ihr Zwei, also James scheint zu Brad zu sein. Ich bin auch mal weg. Komme so um 18 Uhr wieder. Habt einen schönen Tag. Tris'

Was im Klartext bedeutete, dass wir die Wohnung für uns hatten. Gerade saßen wir zusammen am Frühstückstisch, Lou auf meinem Schoss, und (wie sollte es anders sein?) frühstückten. Außerdem hatte ich Louis Lieblingstee gekocht. Beide schwiegen wir. Mir war die Stille gerade recht angenehm. Klar hätte ich gerne Louis wundervolle Stimme gehört, aber in meinem Kopf fuhren die Gedanken Achterbahn und ich musste sie erstmal sortieren, bevor ich noch mehr reinlassen konnte. Lou schien das Schweigen auch nicht zu stören. Er saß dicht an mich gekuschelt da und wirkte auf mich einfach zufrieden.

Apropos zufrieden. Ich war auch auf eine gewisse Weise zufrieden. Ich hatte Lou. Das bedeutete mir mehr als alles andere und darauf sollte ich mich konzentrieren. Und genau das tat ich jetzt auch.

"Was wollen wir heute unternehmen, Schatz?", fragte ich meinen Louis.

Er sah mich aus seinen blauen Augen an. Allein davon könnte ich schon dahinschmelzen.

Ein verschmitztes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. "Ich denke es ist Zeit für unser erstes Date." Das stimmte. Wir hatten noch nie ein Date. Lou lächelte mich an und ich konnte nicht anders als zu nicken. Wenige Sekunden später lagen seine Lippen auf meinen. Sie passten aufeinander wie ein Schlüssel ins Schloss passte. Seine Lippen waren weich und er bewegte sie so vorsichtig an meinen, als hätte er Angst ich könnte zerbrechen oder mich in Luft auflösen.

"Also ein Date.", lächelte ich glücklich und drückte ihn noch enger an mich, wenn das noch möglich war.

Wir gingen uns schnell beide fertigmachen. Als ich wieder in den Flur kam, kam ich aus dem Staunen nichtmehr heraus. Natürlich kannte ich so gut wie alle Klamotten die Louis besaß und ich kannte auch diese, aber heute war es das erste Mal, dass ich mir erlaubte über ihn zu staunen. Er hatte einfache schwarze Skinnyjeans an und Vans an den Füßen, wie eigentlich immer und trug ein hellblaues T-Shirt. Ich weiß es klingt nach nichts besonderem, aber die Tatsache, dass er Louis war, machte es zu etwas besonderem. Auch er musterte mich. Heute hatte ich mich ebenfalls für schwarze Skinnyjeans entschieden, dazu ein grauer Strickpulli und meine Haare hatte ich mit einem dunklem Bandana zurückgebunden.

"Sehr heiß Styles.", hauchte Louis mir ins Ohr, als er auf mich zugetreten war um mir einen Kuss auf die Wange zu geben. Schnell drückte ich meine Lippen auf seine. "Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.", hauchte auch ich nach unserem Kuss.

Hand in Hand verließen wir die Wohnung. Manche Leute guckten komisch zu uns rüber, aber wir ignorierten das. Ich meine erstens waren wir ja auch nur zwei Verliebte wie alle anderen Paare und zweitens ging das hier verdammt noch mal nur uns zwei was an und alle anderen mussten eben darauf klarkommen.

Lou hatte jetzt komplett die Führung übernommen. Das gefiel mir irgendwie ziemlich gut, weshalb ich kein Problem damit hatte mich von ihm quer durch London ziehen zu lassen. Er lief ziemlich zielstrebig, also wusste er wohl wo er hinwollte. Wir landeten am Ende vor einem klitzekleinen Restaurant am Stadtrand. Es sah sehr gemütlich aus.

Drinnen war es genauso wie ich es mir von außen vorgestellt hatte. Noch dazu war es ziemlich leer, sodass wir einen ruhigen, ungestörten Platz in einer Ecke fanden. Der Kellner nahm auch sofort unsere Bestellungen auf.

Doch auch wenn alles in diesem Restaurant toll war, konnte ich meine Augen einfach nicht von Louis lassen. Ihm ging es genauso. Er blickte verliebt zu mir herüber, die ganze Zeit.

Nach kurzer Zeit kam unser Essen. Eine weitere Eigenschaft an Louis, die ich liebte, war dass er einfach nicht essen konnte ohne sich einzusauen. Was er nicht so toll fand. Verständlicherweise. Doch jetzt, wie er da so saß mit verschmiertem Kinn, sah er immernoch wunder schön aus. Ich nahm meine Serviette und wischte ihm die Soße vom Kinn. "Danke", sagte er leicht verlegen. Um es ihm erträglicher zu machen bestellte ich schnell Nachtisch.

"Dabei fällt mir ein ganz anderer Nachtisch ein, den ich jetzt gerne hätte.", flüsterte mir Louis über den Tisch mit einem verführerischen Blick zu. Oh Gott, hatte er das gerade wirklich gesagt. Dann spürt ich auch noch seine Hand unter dem Tisch, die er auf meinen Oberschenkel legte. All das tat er allerdings mit dem unschuldigsten Blick, den ich von ihm je gesehen hatte.

Zu meiner Rettung kam dann der von mir geplante Nachtisch, über den sich Louis begierig hermachte. Leider konnte ich jetzt an nichts anderes mehr denken, als Louis Worte. Auch wenn man es nicht glauben mag: Was Jungs anging war ich, trotz mehrerer Beziehungen mit Jungen, noch Jungfrau.

Wir verließen das Restaurant. Meine Gedanken kreisten immernoch um diesen einen Punkt. Noch dazu bekam ich deswegen nicht mit wo wir hingingen. Als ich irgendwann Wasser plätschern hört, bemerkte ich, dass wir irgendwo im Niergendwo an einem Bach waren. Alleine.

Es war ein wunderschöner Ort. Alles um uns herum war grün, man hörte die Vögel zwitschern, der Bach platschte vor sich dahin und es war einfach nur ruhig. Und ich war in dieser wunderbar entspannten Situation oder Umgebung einfach nur angespannt.

Ob Louis das bemerkt hatte oder nicht konnte ich nicht sicher sagen. Er ließ sich auf den Boden fallen und zog mich zu sich nach unten, nur um dann seine Lippen auf meine zu legen. Und dieser Kuss war alles was ich je wollte. Leidenschaftlich, liebevoll, sanft, zuckersüß, mit Zunge. Aber die Situatiom war mir unangenehm, obwohl ich den Kuss unglaublich genoss. Louis schmiegte sich noch enger an mich. Seine Hände fuhren durch meine Haare und sein Kuss wurde immer fordernder. Schweratmend schob ich ihn ein Stück von mir.

Ein Stück war untertrieben. Eigentlich schob ich bin fast einen Meter von mir weg. Auf seinem Gesicht bildete sich ein mehr als nur verwirrter Blick.

Jetzt musste ich das irgendwie erklären. "I-Ich... Ich glaube ich kann das nicht." Damit sprang ich auf und hoffte es hinter mir zu haben. Aber womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass Lou hinter mir anfangen würde zu weinen. "Was habe ich falsch gemacht?", brachte er unter Schluchzen hervor. Sofort musste ich nachgeben und lief schnell wieder zu ihm.

"Nichts! Louis du bist perfekt. Nur ich kann DAS jetzt noch nicht." Seine Augen sagten mir dass er verstanden hatte was ich meinte und keine zwei Sekunden später hatten sie ihr vertrautes Glitzern wieder.

"Nur kuscheln und knutschen?", fragte er grinsend. Erleichtert nickte ich und lies mich wieder zu ihm auf den Boden ziehen.

Unsere Lippen trafen sich wieder und auf einmal war alles so wie ich es mir gewünscht hatte. Wir lagen entspannt zusammen auf dem Waldboden, küssten uns, er hatte seine Hände einfach sanft in meinen Haaren liegen und ich streichelte seine Wange.

Als wir eine kleine Kusspause zum Luftholen machten, konnte ich nicht anders als zu sagen:

"Das ist das perfekteste Date der Welt LouisWilliam  Tomlinson und dafür liebe ich dich noch mehr."

"Ich liebe dich auch. Muss ich jetzt auch deinen vollen Namen sagen?"

Ich lachte auf und auch louis stimmte mit ein. Wenn das kein perfektes Date war.

"Und jetzt küss mich gefälligst wieder du Idiot!", lächelte meine kleiner Idiot.

Und ich tat was er mir befohlen hatte.

The Story Of My Wildheart [One Direction+The Vamps] <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt